Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Kryptowährungen: Bafin-Direktor warnt Banken vor Bitcoin

Exekutivdirektor Raimund Röseler fürchtet "eine fatale Signalwirkung" durch die Einführung von Kryptowährungen bei Sparkassen .
/ Daniel Ziegener
31 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
Raimund Röseler warnt vor Kryptoanlagen. (Bild: Bafin)
Raimund Röseler warnt vor Kryptoanlagen. Bild: Bafin

Der Exekutivdirektor der Bankenaufsicht Bafin rät deutschen Banken zur Vorsicht bei der Einführung des Handels mit Kryptoassets. "Ich sehe das sehr kritisch" , sagte Raimund Röseler in einem Interview mit dem Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) .

"Institute sollten nur Geschäfte machen, die sie verstehen - und meine Vermutung ist, dass die allermeisten Kreditinstitute sich mit Kryptoassets nicht ausreichend gut auskennen" , sagt er. Röseler betonte außerdem, dass es sich bei Kryptowährungen trotz des Namens "um keine Währungen handelt, sondern um Möglichkeiten zur Geldanlage."

Wenn "als solide und bodenständig" angesehene Kreditinstitute wie Sparkassen Kryptowährungen einführen, befürchtet Röseler "eine fatale Signalwirkung." Denn der Handel mit Bitcoin oder NFTs könne "in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken, dass Kryptoassets auch stabile Wertanlagen" seien. Das ist laut Röseler nicht der Fall. Auch wenn solche Krypto-Produkte nicht untersagt sind, sollten Banken diese für ihre Kunden "zumindest mit ganz dicken Warnhinweisen versehen."

Der deutsche Sparkassenverband hat seinen Mitgliedern im Juni 2022 von der Einführung von Krypto-Produkten abgeraten . Angesichts eines seit Mai 2022 rapide abgestürzten Marktes wolle man "Kundinnen und Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen" . Die Empfehlung ist unverbindlich. Die Volksbank hingegen hat in diesem Juli einen ersten Bitcoin-Geldautomaten in Betrieb genommen .

Röseler kommentierte auch die kürzliche Pleite des Krypto-Start-ups Nuri. Das als Bitwala gegründete Unternehmen hatte am 9. August 2022 einen Insolvenzantrag eingereicht . "Uns ist es wichtig, ein gesundes Problembewusstsein zu schaffen" , sagte er mit Blick auf deutsche Unternehmen, die bei Krypto-Produkten mit externen Partnern kooperieren. Nuri hatte für sein angebotenes Bitcoin-Ertragskonto mit dem US-amerikanischen Unternehmen Celsius zusammengearbeitet, das im Juli 2022 Insolvenz angemeldet hatte .


Relevante Themen