Kryptowährung: Vorwürfe gegen Milei wegen Libra-Token-Absturz

Der argentinische Präsident sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, er habe den $Libra-Token beworben, der zu Verlusten in Millionenhöhe bei Investoren geführt habe. Wie Associated Press berichtet(öffnet im neuen Fenster) , hat dieser innerhalb kürzester Zeit 94 Prozent seines Wertes verloren, nach dem Milei einen X-Beitrag über Libra verfasste und diesen kurz darauf wieder löschte.
In dem Beitrag vom 14. Februar 2025 hieß es, $Libra fördere das Wirtschaftswachstum, weil damit kleine Unternehmen und Start-ups finanziert würden. Bereits nach wenigen Stunden löschte Milei diesen Beitrag, woraufhin der Wert von $Libra zusammenbrach.
In einer Erklärung vom 15. Februar 2025 ließ das Büro des Präsidenten verlauten, dass Milei in keiner Phase der Entwicklung der Kryptowährung involviert gewesen sei und beschlossen habe, den X-Beitrag zu entfernen, um Spekulationen über seine Beteiligung an dem Projekt zu begegnen und deren Verbreitung einzugrenzen.
Milei sei sich der Details des Projekts nicht bewusst gewesen
Weiter hieß es: "Der Präsident teilte einen Beitrag auf seinen persönlichen Konten, in dem er den Start des KIP-Protocol-Projekts ankündigte, wie er es täglich mit vielen Unternehmern tut, die Projekte in Argentinien starten wollen, um Arbeitsplätze zu schaffen und Investitionen anzuziehen."
Milei selbst schrieb auf X dazu: "Ich war mir der Details des Projekts nicht bewusst, und nachdem ich darüber informiert wurde, habe ich beschlossen, es nicht weiter zu fördern (weshalb ich den Tweet gelöscht habe)" . Zudem beschuldigte er seine politischen Gegner, den Vorfall auszunutzen. Gegenüber dem TV-Kanal Todo Noticias sagte er: "Ich habe das nicht beworben. Was ich getan habe, war, die Nachricht zu verbreiten."
Am Sonntag, dem 16. Februar 2025, reichten argentinische Anwälte vor einem Strafgericht eine Klage wegen Betrugs gegen Milei ein. Der Vorwurf lautete, der Präsident habe in den sozialen Medien für eine Kryptowährung geworben und sich damit an dem Verbrechen des Betrugs einer illegalen Vereinigung beteiligt.
Milei und sein Team änderten unerwartet ihre Position
Die Verbindung zum argentinischen Präsidenten wird durch den Umstand hergestellt, dass der $Libra-Coin über eine Webseite namens vivalibertadproject.com gekauft werden konnte. Dies ist eine Anlehnung an den Ausruf, mit dem Milei seine Reden und Nachrichten in sozialen Medien abschließt. Die Kläger sehen in Mileis Vorgehen eine Rug-Pull-Aktion , die das Entwickeln eines attraktiven Tokens beschreibt, der fallengelassen wird, nachdem er Investoren angezogen und einen überhöhten Wert erreicht hat.
Das Büro des argentinischen Präsidenten sagte zudem, dass die Antikorruptionsbehörden des Landes den Fall sofort untersuchen und dabei auch die mögliche Beteiligung von Angehörigen der Regierung überprüfen werden. "Alle im Rahmen der Untersuchung gesammelten Informationen werden der Justiz übergeben, um festzustellen, ob eines der Unternehmen oder eine der Personen, die mit dem Projekt KIP Protocol in Verbindung stehen, ein Verbrechen begangen hat," heißt es in der Erklärung weiter.
Hayden Mark Davis, ein Vertreter von KIP Protocol, dem Entwickler des $Libra-Tokens, machte Milei in einem am 15. Februar 2025 veröffentlichten Video für den Zusammenbruch des Tokens durch das Löschen seines X-Beitrags verantwortlich. Darin sagte er: "Trotz vorheriger Zusagen änderten Milei und sein Team unerwartet ihre Position, zogen ihre Unterstützung zurück und löschten alle vorherigen Beiträge in den sozialen Medien ."
Dass es in der Vergangenheit zwischen Hayden, Milei und Vertretern des Präsidentenbüros ein Treffen im Präsidialamt gab, wurde von Mileis Verwaltung in der Erklärung bereits bestätigt.



