Kryptowährung: Paypal verlässt Libra Association
Nach der Kritik von Regierungen und Regulierern an Facebooks Digitalwährung Libra gibt es einen ersten Aussteiger. Der Zahlungsdienstleister Paypal erklärt, er wolle sich lieber auf die bisherigen Prioritäten fokussieren. Auch andere Firmen zweifeln.

Mit dem Online-Zahlungsdienst Paypal steigt der erste namhafte Partner bei Facebooks geplanter Digitalwährung Libra aus. Paypal bestätigte die Entscheidung am 4. Oktober 2019 nach US-Börsenschluss in einer Stellungnahme. Zu den Beweggründen hielt sich Paypal in der Mitteilung jedoch bedeckt. Man wolle sich auf die bisherigen Aufgaben und geschäftlichen Prioritäten fokussieren. Auch die Finanzdienstleister Visa, Mastercard und Stripe überdenken nach vielfältiger Kritik aus der Politik ihre Beteiligung an der Digitalwährung Libra.
Paypal betonte, Libra trotz des Ausstiegs weiter unterstützend gegenüberzustehen und den Dialog hinsichtlich möglicher künftiger Kooperationen aufrechtzuerhalten. Facebook bleibe ein geschätzter strategischer Partner, mit dem Paypal weiterhin in verschiedenen Bereichen zusammenarbeite.
Die Digitalwährung soll von der Libra Association mit Sitz in der Schweiz verwaltet werden. Sie stellte nach dem Paypal-Ausstieg fest, dass alle Beteiligten die Risiken und Nutzen der Teilnahme an der Digitalwährung selbst abwägen müssten. Es sei besser, von mangelndem Engagement jetzt zu erfahren als später, erklärte ein Sprecher der Association dem Wall Street Journal. Am 14. Oktober 2019 sollen sich die Firmen laut einem internen Memo in Genf treffen, um die Satzung der Libra Association zu prüfen und einen Verwaltungsrat zu ernennen.
Facebook hatte die Einwände von Aufsehern zurückgewiesen, wonach Libra in die Hoheit von Notenbanken eingreifen könnte. Bei der Digitalwährung werde kein neues Geld ausgegeben, was Staaten vorbehalten bleibe, betonte der zuständige Facebook-Manager und ehemalige Chef von Paypal, David Marcus. Libra soll mit einem Korb stabiler Währungen und Staatsanleihen abgesichert werden.
Politiker und Regulierer befürchten aber, dass der Fonds angesichts der enormen Nutzerzahlen von Facebook zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen könnte. Nach den Vorstellungen von Facebook könnte Libra zunächst vor allem bei grenzüberschreitenden Überweisungen zum Einsatz kommen, mit der Zeit aber auch zum Bezahlen von Käufen sowohl online als auch in Läden.
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Warten wir einfach mal ab, bis die ersten kapieren, das ihre filigrane Absicherung des...