Kryptowährung: EU-Parlament stimmt vorerst nicht über Bitcoin-Verbot ab

Unter anderem die Grünen wollten den Bitcoin verbieten, um die energiehungrigen Berechnungen zu stoppen und CO2 einzusparen.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Artwork des Bitcoin
Artwork des Bitcoin (Bild: Dan Kitwood/Getty Images)

Die Pläne für ein Verbot der Kryptowährung Bitcoin im Europäischen Parlament sind vorerst vom Tisch. Im endgültigen Entwurf für die Richtlinien für die Erbringung von Krypto-Dienstleistungen (MiCA) ist eine Passage nicht mehr zu finden, die ein Aus für den Bitcoin in Europa bedeutet hätte.

Der Bericht wurde am 7. März 2022 vom Berichterstatter Stefan Berger (CDU) dem zuständigen Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) übergeben. Der ECON-Ausschuss wird am 14. März 2022 darüber abstimmen.

In einer früheren Fassung des Berichts war auf Drängen von Abgeordneten der Grünen, Sozialdemokraten und Linken ein Verbot von Krypto-Dienstleistungen verlangt worden, die auf "ökologisch nicht nachhaltigen Konsensmechanismen" beruhen.

Dies hätte de facto ein Verbot des energiehungrigen Konsens- und Schutzverfahrens Proof of Work bedeutet, bei dem sehr aufwendige Rechenaufgaben gelöst werden müssen.

Als Konsensmechanismus wird bei Kryptowährungen das Verfahren bezeichnet, mit dem sichergestellt wird, dass alle Teilnehmer einen einheitlichen Datenstand in der Blockchain haben.

Der große Energiebedarf dieser Berechnungen hat schon vor Jahren eine hitzige Debatte um die Nachhaltigkeit der Kryptowährungen ausgelöst. Je höher der Bitcoin-Preis steigt, desto mehr sogenannte Bitcoin-Miner konkurrieren um das Schürfen neuer Münzen. Damit steigt die Komplexität der Rechenaufgaben und somit der Energieverbrauch.

Nach Berechnungen von Mike Berners-Lee, Professor am Institut für Soziale Zukunft an der Lancaster University, haben alle Kryptowährungen allein im Jahr 2019 einen CO2-Ausstoß von rund 68 Millionen Tonnen verursacht. In nur zehn Jahren hätten Kryptowährungen bereits 0,12 Prozent des CO2-Abdrucks der ganzen Welt hinterlassen.

Bitcoin als Teil der Taxonomie

Der Ausschuss-Berichterstatter Berger sagte der Deutschen Presse-Agentur, angesichts der wichtigen Debatte um Nachhaltigkeit habe er vorgeschlagen, Krypto-Assets wie alle anderen Finanzprodukte in den Bereich der Taxonomie mitaufzunehmen.

"Eine eigenständige Thematisierung des Proof-of-Work ist in der MiCA nicht mehr vorgesehen." Mit dem Regelwerk der Taxonomie legt die EU-Kommission Standards für ein nachhaltiges Wirtschaften fest. Dadurch sollen öffentliche und private Finanzströme in nachhaltige Investitionen gelenkt werden.

Mit der MiCA-Richtlinie könne die EU weltweite Maßstäbe setzen, betonte Berger. "Daher sind alle Beteiligten nun eingeladen, den eingereichten Entwurf zu unterstützen und für die MiCA zu stimmen. Ein starker Rückhalt für die MiCA ist ein starkes Signal des EU-Parlaments für einen technologieneutralen und innovationsfreundlichen Finanzsektor."

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flocko.motion 11. Mär 2022

Bei Assange wäre es eben gerade nicht angekommen - Wiki-Leaks wäre ohne Bitcoin heute...

MakiMotora 09. Mär 2022

... nach allem was man so liest ohnehin keine Aussicht auf Erfolg gehabt. Es wäre eine...

gadthrawn 09. Mär 2022

Wir sind auf Platz 4 der Länder im Bitcoin Mining... trotz hoher Stromkosten...



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