Krypto-Währung: Bitcoin bleibt in der EU erlaubt

Ein Verbot des Proof-of-Work-Verfahrens hätte das Aus für die Digitalwährungen Bitcoin und Ethereum bedeutet - eine Mehrheit fand sich nicht.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Bitcoin und Ethereum basieren auf dem Proof-of-Work-Verfahren.
Bitcoin und Ethereum basieren auf dem Proof-of-Work-Verfahren. (Bild: Pixabay/Pixabay-Lizenz)

Grüne, Sozialdemokraten und Linke sind im EU-Parlament mit dem Versuch gescheitert, ein De-facto-Verbot der Digitalwährungen Bitcoin und Ethereum durchzusetzen. Eine Mehrheit der Abgeordneten im Ausschuss für Wirtschaft und Währung stimmte am 14. März 2022 gegen einen entsprechenden Änderungsantrag von Regeln für Krypto-Dienstleistungen (Mica). Der Änderungsantrag, der abgelehnt wurde, hätte ein Verbot des energiehungrigen Proof-of-Work-Verfahrens und der darauf basierenden Dienstleistungen bedeutet - also auch der so geschürften Kryptowährungen.

Beim Proof-of-Work-Verfahren müssen sehr aufwendige Rechenaufgaben gelöst werden. Für einen Alternativantrag ohne ein Verbot stimmte hingegen eine Mehrheit: 32 Abgeordnete waren dafür, 24 dagegen, 3 Abgeordnete enthielten sich. Der Umweltschutzaspekt des Minings soll nun ab dem 1. Januar 2025 an den Grundsätzen der EU-Taxonomie gemessen werden.

Der große Energiebedarf dieser Berechnungen hat schon vor Jahren eine Debatte über die Nachhaltigkeit von Kryptowährungen ausgelöst. Je höher der Preis der betroffenen Währungen steigt, desto mehr Miner konkurrieren um das Schürfen neuer Münzen. Damit steigen die Komplexität der Rechenaufgaben und somit der Energieverbrauch.

Unterschiedliche Reaktionen bei beteiligten Politikern

Der CSU-Abgeordnete Markus Ferber begrüßte das Ergebnis: "Ich bin froh, dass ein Bitcoin-Verbot mit klarer Mehrheit abgeschmettert wurde", sagte der Politiker. "Ein Verbot der Proof-of-Work-Technologie hätte die EU als Krypto-Standort komplett unattraktiv gemacht und hätte ein Signal der Innovationsfeindlichkeit ausgesandt." Es gebe bei virtuellen Währungen viele berechtigte Fragen, doch seien Komplettverbote nicht der richtige Weg.

Stefan Berger (CDU), der für den Mica-Bericht im Ausschuss als Berichterstatter zuständig war und dessen Vorschlag nun angenommen wurde, sprach von einem ersten Etappensieg. Der Grünen-Abgeordnete Rasmus Andresen zeigte sich hingegen enttäuscht. "Jetzt werden die Standards für nachhaltige Krypto-Assets vermutlich woanders wie in den USA gesetzt", sagte Andresen.

"Krypto-Assets und vor allem die dahinterstehende Blockchain-Technologie bieten einige Chancen. Wir dürfen aber die Augen vor der verheerenden ökologischen Bilanz und der ungleichen Verteilung nicht verschließen", sagt Andresen. Das Europaparlament und die EU-Staaten müssen sich nun noch auf eine gemeinsame Position einigen.

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DigitalBoy 16. Mär 2022

... dem Empfehle ich Till Musshoffs sehr gründlich recherchierten offenen Brief an die EU...

pythoneer 16. Mär 2022

Mir ist nicht klar ob das "jeder weiß", denn momentan gibt es gar keine gleichwertige...

pythoneer 15. Mär 2022

Sie haben im eigentlichen Sinne gar keine Gegenargumente gegen Kryptos gebracht die...

pythoneer 15. Mär 2022

1. Was ist ein Energieverschwender 2. Warum trifft das auf PoW zu 3. Warum sollte man...



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