Kritische Infrastrukturen: Wenn die USV Kryptowährungen schürft
Mit Krypto-Mining lässt sich viel Geld verdienen - vor allem, wenn man fremde Computer für sich schürfen lässt. Eine Malware, die das ermöglicht, hat das Projekt Internetwache.org aufgespürt und analysiert. So harmlos die Software aussieht, so gefährlich ist sie.

Cyberkriminelle haben eine Malware programmiert, mit der sie auf fremden Geräten Krypto-Mining betreiben. Der autonome Wurm verbreitet sich über verschiedene Wege und nutzt als Wirtssystem auch industrielle Kontrollsysteme. Eine Analyse von Internetwache.org zeigt, wie die Malware arbeitet, was sich damit vermutlich verdienen lässt und warum das Vorgehen erhebliche Gefahren mit sich bringt.
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Auf den ersten Blick sieht die Datei, hinter der sich die gefährliche Krypto-Mining-Schadsoftware verbirgt, harmlos aus, beinahe wie ein normaler Ordner unter Windows. Das einzige, was Benutzer, die die Anzeige von Dateierweiterungen eingeschaltet haben, wundern sollte, ist, dass es sich um eine SCR-Datei (Bildschirmschoner) handelt. Diese trägt meist den Namen "photo.scr" und findet sich auf zahlreichen FTP-Servern im Internet. Die Server haben einen Anonymous-Zugriff konfiguriert und lassen Schreibrechte zu.
Zuletzt ist die Malware zunehmend auf eigentlich geschützte Systeme geraten, darunter beispielsweise auf eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) aus dem technischen Netzwerk von Cisco oder Gebäudesteuerungen in Deutschland. Wie sie sich ihren Weg dahin bahnt und warum das äußerst gefährlich werden kann, soll dieser Artikel erläutern.
Die Datei enthält, anders als der Name vermuten lässt, kein Foto und ist auch kein Ordner (Icon). Offenbar scheint die Neugier bei vielen Nutzern gegenüber der Vorsicht aber zu überwiegen, und sie führen die Schadsoftware trotzdem aus. Statt ein Foto oder deinen Bildschirmschoner zu öffnen, nimmt in dem Fall allerdings ein sich selbst entpackendes Archiv die Arbeit auf. Unter den entpackten Dateien befinden sich ein Krypto-Mining-Tool (für 32-Bit und 64-Bit-Rechner) und ein Programm zum Verbinden auf FTP-Server. Außerdem werden Registry-Einträge verändert, geplante Tasks angelegt und Starteinträge verändert. Danach passiert erstaunlicherweise erst einmal ... nichts.
Für ein Antivirensystem ist es schwer, an dieser Stelle durch heuristische Methoden zu ermitteln, ob das entsprechende Verhalten gewollt ist oder nicht - es sich also um Schadsoftware oder gewollte Programme handelt. Schließlich wird das Programm durch den Nutzer bewusst ausgeführt. So haben etwa die Hersteller einer Software der Computerspiele-Community E-Sports Entertainment Association (ESEA) League eine gewisse Zeit eine Funktion zum Krypto-Mining in ihrer Software versteckt. Als das aufflog, mussten sie einem Vergleich in Höhe von einer Million US-Dollar zustimmen, um eine Anklage zu vermeiden.
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Schadsoftware erwacht nach fünf Wochen |
Mit einem Blockexlorer kannst du Coins nachverfolgen, aber das macht nicht unbedingt...
"Jetzt bleibt noch die Frage, ob auf der USV von Cisco auch Windows lief, oder ob die...
Hallo zZz, vielen Dank für die wichtigen Nachfragen. Zur ersten Frage mit der Windows...