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Kritik der Verbraucherschützer: Irreführendes Postbank-Schreiben ist keine Kontoumstellung

Postbank-Kunden haben ein Schreiben erhalten, das eine Änderung der Bedingungen für das Bankkonto vorgaukelt. Dabei geht es um etwas ganz anderes.
/ Ingo Pakalski
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Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert Vorgehen der Postbank. (Bild: Michael Kuenne/PRESSCOV/Sipa USA via Reuters Connect)
Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert Vorgehen der Postbank. Bild: Michael Kuenne/PRESSCOV/Sipa USA via Reuters Connect

Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert die Postbank, die derzeit Briefe an Kunden verschickt, die von den Verbraucherschützern als "irreführend" eingestuft werden. Der Brief der Postbank trägt den Titel "Wichtige Änderung für ihr Postbank Giro Plus" , obwohl sich an den Bedingungen des Bankkontos Giro Plus nichts ändert.

Mit dem Anschreiben will die Postbank stattdessen kostenpflichtige Zusatzdienstleistungen vermarkten und Bankkunden so dazu bringen, diese zu bestellen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlichte das Anschreiben(öffnet im neuen Fenster) . Darin wird erst im zweiten Absatz deutlich, dass es in dem Schreiben um den Hinweis auf Zusatzdienste wie Pockets und die Nutzung von Gutscheinen anderer Unternehmen geht.

Auch beim Onlinebanking stiftet die Postbank Verwirrung

Erst im vierten Absatz des Schreibens weist die Postbank darauf hin, dass diese Zusatzdienste zu höheren Kosten für das Bankkonto führen, ohne diese Zusatzkosten zu beziffern. Diese werden erst auf einer weiteren Seite aufgeschlüsselt, die von der Verbraucherzentrale nicht veröffentlicht wurde.

Nach Angaben der Verbraucherschützer erhalten Kunden zudem Pop-up-Meldungen, sobald sie sich im Onlinebanking anmelden, in denen sie dazu aufgefordert werden, die Zusatzdienste zu bestellen. Die Verbraucherzentrale Hamburg rät Kundinnen und Kunden der Postbank, sich durch solche Maßnahmen nicht zu einer Zustimmung drängen zu lassen.

Postbank-Kundinnen und -Kunden hätten sich an die Verbraucherschützer gewandt, weil sie sich durch das Schreiben unter Druck gesetzt fühlten, so die Verbraucherzentrale. Die Werbung wirke auf die Kundschaft wie eine verpflichtende Vertragsumstellung und das sei mindestens irreführend.

Eigene Kontodaten im Tausch gegen Werbung

Auch eine weitere Aktion der Postbank wird von Verbraucherschützern kritisch gesehen: In einem weiteren Schreiben bietet die Bank die Möglichkeit, die monatliche Kontoführungsgebühr von 5,90 Euro zu sparen. Als Gegenleistung sollen die Kunden zustimmen, dass ihnen aufgrund ihrer "Transaktionsdaten" passende Werbung unterbreitet werde.

Die Verbraucherzentrale hält es für problematisch, wenn Banken die Daten ihrer Kundinnen und Kunden an Unternehmen verkaufen. Daran ändere auch eine Zustimmung der Kundinnen und Kunden nichts, so die Verbraucherschützer.


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