Kritik an Qualität und Service: Taxiunternehmen verlangt von Tesla 1,3 Millionen Euro

Die Bios-Groep, die am Flughafen Schiphol bei Amsterdam rund 70 Tesla als Taxis einsetzt, geht vor Gericht und fordert vom Hersteller 1,3 Millionen Euro Schadenersatz. Das Unternehmen bemängelt vor allem die Qualität der Elektroautos(öffnet im neuen Fenster) und den Service von Tesla. So brachen die Antriebswellen schon nach wenigen Monaten aus, gebrochene Querlenker machten den Taxifahrern das Leben schwer.
Darüber hinaus wird der Kilometerzähler bemängelt - er zeichne vom Taxameter abweichende Streckenangaben auf, wenn das Auto seine Internetanbindung verliere oder resettet werden müsse. Das könne zu Problemen mit Behörden führen.
Im Jahr 2016 einigten sich Tesla und Bios nach zahlreichen Beschwerden auf einen Kompromiss: 64 Model S wurden gegen das Model X getauscht, was knapp 8 Millionen Euro kostete. Die Fahrzeuge wurden ab November 2017 ausgeliefert und hatten schon 2018 nach Angaben des Taxiunternehmens so viele Mängel, dass das Model X öfter in der Garage als auf der Straße war. 2018 mussten mehr als 75 Defekte repariert werden, 2019 fast 60 weitere. Dabei handelte es sich um Probleme mit der Aufhängung und den Antriebswellen.
Ab Oktober 2018 gab es nach Angaben der Bios-Groep bei Tesla keinen festen Ansprechpartner mehr, später wurde der Telefonsupport eingestellt und auf Onlineformulare umgestellt. Zudem dauerten die Reparaturen oft mehrere Wochen. Ersatzwagen mit Taxiausrüstung gebe es nicht.
2019 soll Tesla die Regel eingeführt habe, dass Bios nur noch zwei Fahrzeuge gleichzeitig zur Reparatur schicken dürfe. Aus diesem Grund macht Bios den Autohersteller für 1,3 Millionen Euro Umsatzverlust haftbar. Mittlerweile kaufte Bios fünf Audi E-Tron.



