Kritik an Nasa: Musk will direkt zum Mars fliegen

Der Techmilliardär und künftige Sonderberater des designierten US-Präsidenten Donald Trump äußert sich seit einigen Tagen kritisch über das Artemis-Mondprogramm der US-Raumfahrtbehörde Nasa. "Die Artemis-Architektur ist extrem ineffizient, da es sich um ein Programm zur Maximierung von Arbeitsplätzen handelt, nicht um ein Programm zur Maximierung von Ergebnissen. Es ist etwas völlig Neues erforderlich" , schrieb Musk am 25. Dezember 2024 auf der Plattform X(öffnet im neuen Fenster) .
Am 3. Januar 2025 fügte er hinzu(öffnet im neuen Fenster) : "Nein, wir fliegen direkt zum Mars . Der Mond ist eine Ablenkung." Unklar ist, ob Musk damit nur sein Unternehmen SpaceX meint oder Einfluss auf die Neuausrichtung der Nasa nehmen will.
Lange hatte sich der Milliardär mit kritischen Äußerungen gegenüber der Behörde zurückgehalten. Immerhin ist er als Unternehmer auf Aufträge der Nasa angewiesen. Durch die Nähe zum Präsidenten wird Musk künftig wahrscheinlich aber auch eigene Interessen teilweise durchsetzen können. Jüngst nominierte Trump den Milliardär und Weltraumtouristen Jared Isaacman als nächsten Administrator der Nasa. Musk pflegt enge Kontakte zu Isaacman.
Rückkehr zum Mond ist für viele interessant
Inwieweit der Plan des Artemis-Programms überarbeitet werden könnte, wird sich erst nach den Amtsantritten von Trump und Isaacman zeigen. Da Trump bereits in seiner ersten Amtszeit den Plan verfolgte, wieder Astronauten auf der Mondoberfläche zu sehen, ist eine deutliche Veränderung des Artemis-Programms aber unwahrscheinlich.
Zudem ist die Rückkehr zum Mond auch für die kommerzielle US-Raumfahrtindustrie, die europäische Weltraumorganisation Esa und andere internationale Partner von Bedeutung. Mit Artemis stehen die USA im Wettbewerb mit China um eine bedeutende Präsenz auf der Mondoberfläche . Der amtierende Nasa-Administrator Bill Nelson spricht sogar von einem Wettrennen zum Mond .
Mond und Mars
Durch die kommerziellen Schwerlastraketen von SpaceX und zukünftig auch von Blue Origin , dem Raumfahrtunternehmen von Jeff Bezos, könnte es jedoch einen Kurswechsel bei der Megamondrakete SLS (Space Launch System) der Nasa geben. Isaacman kritisierte das Festhalten an der überteuerten Rakete bereits in der Vergangenheit . Das Mondprogramm scheint er indes zu befürworten.
"Ich wurde nach den Mondlandungen geboren; meine Kinder wurden nach dem letzten Space-Shuttle-Start geboren" , schrieb Isaacman auf X(öffnet im neuen Fenster) . "Mit der Unterstützung von Präsident Trump kann ich Ihnen versprechen: Wir werden nie wieder unsere Fähigkeit verlieren, zu den Sternen zu reisen, und uns nie mit dem zweiten Platz zufriedengeben."
Er fügte hinzu: "Wir werden Kinder, Ihre und meine, dazu inspirieren, nach oben zu schauen und davon zu träumen, was möglich ist. Amerikaner werden auf dem Mond und dem Mars spazieren gehen und dadurch das Leben hier auf der Erde verbessern." Die Nasa könnte unter der neuen Regierung also eine zweigleisige Strategie verfolgen, die sowohl den Mond als auch den Mars als Ziel vorsieht.



