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Kriminalität: Europol nimmt eines der größten Hackerforen vom Netz

Auf dem Hackerforum mit über einer halben Million Nutzern sollen Daten aus Datenlecks und Hacks gehandelt worden sein.
/ Moritz Tremmel , dpa
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Ein Hackerforum weniger (Bild: Pete Linforth/Pixabay)
Ein Hackerforum weniger Bild: Pete Linforth/Pixabay

Internationale Ermittler haben nach Angaben von Europol eines der größten Hacker-Foren der Welt ausgehoben. Der illegale Marktplatz Raidforums sei geschlossen und die Infrastruktur beschlagnahmt worden, teilte Europol(öffnet im neuen Fenster) am 12. April in Den Haag mit. Der Verwalter des Forums sowie zwei Handlanger seien festgenommen worden. An den Operation Tourniquet genannten Ermittlungen waren den Angaben zufolge Polizeikräfte aus den USA, Großbritannien, Schweden, Portugal, Rumänien sowie das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) beteiligt.

Raidforums war Europol zufolge 2015 errichtet worden und zählte mehr als eine halbe Million Nutzer. Auf dieser Plattform wurden Zugänge zu großen Datenbanken von zahlreichen US-Betrieben verkauft. Dabei ging es um Millionen Kreditkarten, Bankkonten sowie Zugangsdaten für Online-Accounts. Die Lecks der Datenbanken waren durch frühere Hacks und Datenlecks in den vergangenen Jahren gesammelt worden.

Die Ermittler hatten die Aktion ein Jahr lang vorbereitet. Koordiniert wurde sie von der bei Europol angesiedelten Joint Cybercrime Action Taskforce (J-CAT). "Die Unterbrechung [Disruption] war schon immer eine Schlüsseltechnik bei der Bekämpfung von Bedrohungsakteuren im Internet," sagte Edvardas Šileris, Leiter des Europäischen Zentrums für Cyberkriminalität bei Europol. Entsprechend habe man auch Foren im Visier, die große Mengen an gestohlenen Daten vorhalten, und so die Kriminalität am Laufen hielten.

Europol nimmt VPN-Anbieter und Chatdienste vom Netz

Erst Anfang des Jahres hatte Europol gemeinsam mit der Polizeidirektion Hannover einen VPN-Anbieter offline genommen. Dieser soll für illegale Aktivitäten genutzt worden sein, darunter die Verbreitung von Ransomware. Bereits im Juni 2021 haben Ermittler den VPN-Anbieter DoubleVPN mit einer ähnlichen Begründung offline genommen.

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Zuvor sollen französische und belgische Behörden die Messengerdienste Encrochat und Sky ECC gehackt und deren Nutzer überwacht haben. In allen Fällen diente als Begründung, dass die Dienste vornehmlich von Kriminellen genutzt worden seien. Eine juristische Aufarbeitung der Fälle wird teils erheblich erschwert .


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