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Kriminalität: Entführer erpressen Kryptomillionäre

In Frankreich häufen sich Entführungsfälle Angehöriger von Krypto -Millionären. Die Täter fordern Lösegeld und gehen rabiat mit den Opfern um.
/ Mike Faust
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In Frankreich wurden mehrere Personen mit Kryptovermögen erpresst und deren Angehörige entführt. (Bild: Pixabay / fsHH)
In Frankreich wurden mehrere Personen mit Kryptovermögen erpresst und deren Angehörige entführt. Bild: Pixabay / fsHH

Die französische Polizei untersucht eine Reihe von Entführungen, die Angehörige von Investoren in Kryptowährungen betreffen. Wie The Guardian berichtet(öffnet im neuen Fenster) , wurde am Morgen des 1. Mai 2025 ein 60-jähriger Mann auf einer Straße in Paris von vier Männern mit Skimasken in einen Lieferwagen gezwungen und am Abend des 3. Mai 2025 von der Polizei aus einem Haus südlich von Paris befreit.

In der Zeit dazwischen sollen die Entführer ein Lösegeld vom Sohn des Mannes gefordert und Letzterem einen Finger abgehackt haben, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Der Mann und sein Sohn sind Betreiber eines Marketingunternehmens für Kryptowährungen und sollen ein Kryptovermögen in Millionenhöhe besitzen.

Sowohl das Opfer als auch der Sohn sollen in der Vergangenheit bereits Drohungen erhalten haben, heißt es weiter. Das geforderte Lösegeld in Höhe von sieben Millionen Euro wurde nicht gezahlt und fünf Personen, die in dem Haus angetroffen wurden, verhaftet.

Verdächtiger bereits wegen Entführung vorbestraft

Dem Bericht nach soll die Entführung nur das jüngste Ereignis in einer Reihe ähnlicher Vorfälle in Frankreich sein. Demnach wurde am 21. Januar 2025 David Balland, Mitbegründer der Kryptofirma Ledger, zusammen mit seiner Partnerin aus dem gemeinsamen Haus in der Nähe von Bourges in Zentralfrankreich entführt.

Auch Balland wurde ein Finger abgetrennt, nachdem die Entführer ihn von seiner Partnerin separiert und in die Stadt Châteauroux verschleppt hatten. Ballands Geschäftspartner kontaktierten die französische Polizei, nachdem sie ein Video mit dem abgetrennten Finger und einer Lösegeldforderung in Höhe von circa zehn Millionen Euro in Kryptowährung erhalten hatten.

Balland wurde kurz darauf von der Polizei befreit und seine Partnerin einen Tag später gefesselt im Kofferraum eines Autos gefunden. In diesem Fall wird gegen neun Verdächtige ermittelt, von denen eine bereits wegen einer früheren Entführung vorbestraft ist.

Weitere Fälle auch in Belgien und Spanien

Bereits im Dezember 2024 soll zudem der 56-jährige Vater eines Kryptowährungsinfluencers zum Ziel einer Entführung im Osten von Frankreich geworden sein. In diesem Fall kamen die Täter zum Haus des Vaters, fesselten dessen Frau und Tochter und zwangen ihn in ein Auto.

Nachdem der Sohn auch in diesem Fall eine Lösegeldforderung erhalten hatte, verständigte dieser ebenfalls die französische Polizei. Diese konnte die beiden Frauen direkt aus ihrer Lage befreien und fand den Vater am nächsten Tag mit Anzeichen körperlicher Gewalt und Benzin übergossen im Kofferraum eines Autos in der Normandie.

Weitere derartige Fälle sollen in den letzten fünf Monaten auch aus Spanien und Belgien gemeldet worden sein. Laut einer Statistik des US-amerikanischen Federal Bureau of Investigation (FBI) steigen Verbrechen im Zusammenhang mit Kryptowährungen deutlich an.


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