Kriminalität: App-Tester legen Konten für Betrüger an

Mit vermeintlichen App-Tests bei einer Agentur legten gutgläubige Internetnutzer Konten bei Banken und Kryptobörsen für Kriminelle an.

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Ob dieser Smartphonenutzer gerade das Video-Ident-Verfahren testet?
Ob dieser Smartphonenutzer gerade das Video-Ident-Verfahren testet? (Bild: GustavoWandalen/Pixabay)

Ein Mann aus Hamburg soll Menschen im Internet zu vermeintlichen App-Tests animiert haben. Doch statt einen Produkttest durchzuführen, legten die Tester unwissentlich echte Konten an. Diese soll der nun angeklagte 36-Jährige anderen Kriminellen zur Verfügung gestellt oder selbst genutzt haben.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, die Webseite Perspective-agenturgruppe.me betrieben und hierüber Produkttester angeworben zu haben. "Diesen wurde vorgetäuscht, dass sie als Produkttester diverse Apps zur Durchführung des Video-Ident-Verfahrens auf Sicherheit und Kundenfreundlichkeit überprüfen würden", schreibt die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) in einer Pressemitteilung.

Tatsächlich seien die persönlichen Daten der Tester und die erfolgreich durchgeführten Video-Identifikationen jedoch dazu genutzt worden, bei diversen Bankinstituten, Kryptowährungs- und anderen Zahlungsdienstleistern Online-Konten zu eröffnen - über diese habe der Angeklagte anschließend verfügen können. Insgesamt sollen auf diese Weise 104 Konten mit 31 geschädigten Personen aus Deutschland, Österreich und Slowenien eröffnet worden sein.

Konten wurden vermietet

An diese sollen Gelder aus dem Missbrauch fremder Online-Banking-Zugangsdaten sowie betrügerischer Angebote auf Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen geflossen sein. Die Taten soll der Angeklagte entweder selbst begangen oder die Konten gegen Entgelt Dritten zur Verfügung gestellt haben. "Insgesamt flossen auf die durch die betrügerischen App-Tests eröffneten Konten zwischen dem 01.10.2020 und dem 08.03.2021 Geldbeträge in einer Gesamthöhe von knapp 400.000 EUR", schreibt die Zentralstelle Cybercrime Bayern.

Die Wohnung des Angeklagten wurde bereits im Juni des vergangenen Jahres durchsucht. Die sichergestellten Beweise hätten den Verdacht erhärtet, schreiben die Polizeikräfte. Zum Tatzeitraum sei der Angeklagte "wegen diverser Internet-Straftaten vorbestraft" gewesen. Nun drohen ihm 6 Monate bis 10 Jahre Haft.

In einem ähnlichen Fall hatte 2020 ein Mann aus Hannover die Masche dazu genutzt, um sich Konten von 113 vermeintlichen App-Testern aus Deutschland und Österreich anlegen zu lassen. Auch hier wurden die Konten anschließend für Betrugshandlungen genutzt. Die Postbank warnte im gleichen Jahr vor einemähnlichen Vorgehen bei Immobilien- oder Stellenanzeigen.

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