Kreditkarte, Lieferdienst, Streaming: Bellamys Visionen

Der US-amerikanische Journalist und Schriftsteller Edward Bellamy veröffentlichte im Jahr 1888 seinen Science-Fiction-Roman Looking Backward 2000-1887. Das utopische Werk wurde in den Vereinigten Staaten ein Bestseller und später in viele Sprachen übersetzt. In seinem Roman zeichnet er ein sozialistisches Amerika, in dem der Staat zum einzigen Unternehmer geworden ist.
Neben der Idee eines idealen Staats zeigte sich Bellamy bei der Voraussage von technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen visionär. Er prägte als erster Autor den Begriff der Kreditkarte, erdachte in seinem SF-Roman gigantische Warenhäuser, die ihre Waren blitzschnell an die Bürger liefern. Dazu spielt das Telefon eine zentrale Rolle in seinem Roman, hierüber gibt es ein breites Unterhaltungsprogramm, das allen Bürgern der Nation zur Verfügung steht.
Dieser Beitrag beleuchtet die visionären Ideen Bellamys, der am 26. März 1850, also vor genau 175 Jahren geboren wurde, in seinem SF-Roman Looking Backward 2000-1887 (in der Übersetzung von Clara Zetkin).
Das Erwachen im Jahr 2000
Julian West, die Hauptfigur des Romans, lebt als reicher Aristokrat im Boston des Jahres 1887. Der junge Mann leidet unter Schlafproblemen und hat sich ein geheimes Schlafgemach im Keller eingerichtet. Regelmäßig lässt er sich durch Hypnose in einen Tiefschlaf versetzen, aus dem er geweckt werden muss. In einer Nacht brennt das obere Haus ab, Angehörige halten West für tot.
West schläft 113 Jahre lang, bis sein unterirdisches Gemach von dem Arzt Dr. Leete und dessen Familie bei Bauarbeiten entdeckt wird. Was wie der Auftakt zu einem Trivialroman klingt, ist der Einstieg in einen der erfolgreichsten utopischen Romane der Literatur. Julian West erwacht in Boston am 10. September 2000.
Wests Zeitreise wirkt befremdlich. Erzähltechnisch ist dieses Konstrukt für Bellamys Buch notwendig. Im Roman diskutieren mit Julian West und Dr. Leete zwei Vertreter unterschiedlicher Zeiten über die Veränderungen und technischen Errungenschaften in den USA.
Die Vereinigten Staaten als Utopie
Julian West wacht in einem völlig veränderten Land auf. Die USA sind zum idealen Staat geworden, alle Menschen sind gleich und niemand muss Not leiden. Diese Entwicklung vollzog sich, als der Staat das Kapital übernahm und zum alleinigen Monopolisten wurde.
Dr. Leete umreißt die Entstehung in knappen Worten: "Die Nation organisierte sich zu einem einzigen Riesenbetrieb, in dem alle anderen Betriebe aufgingen; sie trat als einziger Kapitalist an die Stelle aller anderen Kapitalisten; sie wurde der einzige Unternehmer, der letzte Monopolist, (...) dessen Gewinne und Ersparnisse allen Bürgern zugute kamen." Eine perfekt funktionierende Planwirtschaft stellt für Bellamy den Weg zum Reichtum der Nation dar, Betriebe in der Privatwirtschaft produzieren seiner Ansicht unkoordiniert am Bedarf der Bürger vorbei.
In einem Land, in dem der Staat alles produziert und die Kontrolle über alle Betriebsstätten hat, sind alle Menschen auch beim Staat angestellt. Die Bürger treten mit 21 Jahren ins Arbeitsheer ein und verabschieden sich mit 45 Jahren in den Ruhestand. Es gibt ein männliches und weibliches industrielles Arbeitsheer, das nach dem Vorbild des Militärs straff organisiert ist.
Alle Bürger erhalten unabhängig vom Geschlecht und der Art der Arbeit den gleichen Lohn. Die Entlohnung erfolgt über eine Kreditkarte, Bargeld existiert im utopischen Staat von Bellamy nicht.
Bargeldloses Zahlen und Kreditkarte
Dr. Leete erklärt dem verblüfften Julian West, dass es in den USA des Jahres 2000 kein Bargeld gebe. Geld sei nicht mehr notwendig, da Bürger untereinander keinen Handel treiben könnten und alle Güter nur in Warenhäuser der Nation zu erwerben seien. Man habe Bargeld schon allein aus dem Grund abgeschafft, weil es aus fragwürdigen Quellen stammen könne:
"Das Geld blieb stets gleich viel wert, mochte es durch Diebstahl, Mord oder durch fleißige Arbeit erworben sein, mochte es sich in den Händen eines Schurken oder eines ehrlichen Mannes befinden." Das Wort Dollar existiert nur noch, um den Wert einzelner Waren zu bezeichnen.
Jeder Bürger erhält bei Bellamy eine Kreditkarte, die auf den gleichen Wert lautet: "Zu Beginn jedes Jahres wird in den staatlichen Geschäftsbüchern für den einzelnen Bürger ein Kredit eröffnet, der seinem Anteil an der jährlichen Gesamtproduktion des Landes gleichkommt. Darauf erhält jeder eine entsprechende Kreditkarte, mittels der er sich aus den öffentlichen Vorratshäusern alles verschafft, was er nur wünscht, (...). Mit diesen Worten reichte er mir eine Karte aus starkem Papier, die ich neugierig betrachtete."
Die Kreditkarte ist das zentrale und einzige Zahlungsmittel für alles in Bellamys utopischem Staat. Hierüber erfolgen die Einkäufe in den Warenhäusern, die Bezahlung in den Speisehäusern, die Gebühr für Miete, Unterhaltungsprogramm, Handwerksarbeiten und Arztbesuche, um nur einige Beispiele zu nehmen. Es wird ein bestimmter Betrag von der Kreditkarte abgezogen.
Erste Erwähnung der Kreditkarte bei Bellamy
Mit der Idee einer Kreditkarte und dem bargeldlosen Zahlen zeigte sich Edward Bellamy visionär. Er prägt als erster das Wort "credit card" in seinem Roman. Kreditkarten(öffnet im neuen Fenster) existierten erst sechs Jahre nach dem Erscheinen seiner Utopie: Im Jahr 1894 gaben erste Hotels Kreditkarten an ihre Kunden aus und erlaubten es ihnen, später zu zahlen. Hierbei handelte es sich noch um Karten aus fester Pappe. Kreditkarten im heutigen Sinne gab es ab 1950.
Bei Bellamy handelt es sich um keine klassische Kreditkarte, sondern um eine Debitkarte mit Guthaben. Eine Abrechnung erfolgt auch nicht auf elektronischem Wege, vielmehr werden die Ausgaben auf der Kreditkarte vermerkt, die in kleine Quadrate eingeteilt ist. Das System des bargeldlosen Zahlens im utopischen Staat funktioniert so gut, dass immer ersichtlich ist, über wie viel Guthaben ein Bürger verfügt.
Neben dem Erwerb von Waren gibt es auch komplizierte Zahlungsvorgänge, dies geschieht zum Beispiel, wenn ein Bürger eine Zeitung abonniert hat. In diesen seltenen Fällen muss er die Nation entschädigen, da ein Redakteur dem Schreiben nachgeht und somit nicht dem industriellen Arbeitsheer zur Verfügung steht. Der Redakteur erhält wiederum vom Staat entsprechende Gutschriften auf die Kreditkarte für seinen Lebensunterhalt.
Gigantische Vorratshäuser führen alle Waren
Dr. Leete erwähnt beim Gespräch über die Kreditkarte die Vorratshäuser. Es handele sich um große Geschäfte mit Musterwaren, die es in einheitlicher Form in jedem Bezirk gebe und die alle Waren der Nation führen: "Alle enthalten Proben sämtlicher Artikel, die in den Vereinigten Staaten hergestellt oder in sie eingeführt werden." An jeder Ware ist eine Karte mit einer Artikelbeschreibung befestigt, die gedrängt alle Angaben über "Fabrikationsart, Material, Eigenschaften und Preis der Waren" enthält.
Die Vorratshäuser verfügen über keine Verkäufer, die Bediensteten sind ausschließlich dazu da, die bestellten Waren zu notieren. Der Bestellschein wird über ein ausgeklügeltes Rohrsystem an die verschiedenen zentralen Lagerhäuser geliefert, daraufhin erfolgt eine schnelle Lieferung an die Adresse des Käufers. In Bellamys idealem Staat gibt es ausschließlich Vorratshäuser mit Waren der Nation, der Staat ist der Monopolist und eine Konkurrenz gibt es nicht.
Für den Autor bedeutet dieses System neben der Planwirtschaft eine enorme Kostenersparnis. In Erinnerung an das alte Boston schreibt er: "Was die Zehntausenden Geschäfte da vor mir für Kosten verursachten, mußte bezahlt werden. Bezahlt werden mußten ihre Mieten, ihre Inspektoren und Direktoren, ihre Heere von Verkäufern, ihre Zehntausende von Buchhaltern, Hausdienern und anderen Angestellten (...). Welch unübertreffliches Mittel, eine Nation bettelarm zu machen!" Jeder Arbeiter, der hier eingespart wird, kann nach der Auffassung von Bellamy im industriellen Arbeitsheer dienen.
Same-Day-Delivery - Zustellungen dauern maximal drei Stunden
Als Edward Bellamy an seinem Roman schrieb, gab es mit Marshall Field's, Macy's und Wanamaker's bereits einige große Warenhäuser mit einem breiten Sortiment an Waren in den USA. Der Tagesspiegel bezeichnet die ersten Kaufhäuser in den USA(öffnet im neuen Fenster) und auch in Europa als "Kathedralen des Handels" . Diese Warenhäuser könnten den Autor zu seinen Vorratshäusern inspiriert haben. Bellamy konzipiert seine Vorratshäuser als "gewaltige Hallen" , die alle Waren der Vereinigten Staaten enthalten.
Die Hallen werden von vielen Konsumenten bevölkert, die genau wissen, welche Waren sie benötigen. Die wenigen Bediensteten nehmen nur Bestellungen auf und sorgen dafür, dass die Waren möglichst schnell geliefert werden. Beim Lesen des Kapitels über die Vorratshäuser und ihre Warenvielfalt fühlt man sich gelegentlich an den großen Onlinehändler mit Waren von A bis Z erinnert.
Sensationell schnell sind die Lieferzeiten bei Bellamy, eine Lieferung am gleichen Tag ist hier selbstverständlich. Dr. Leetes Tochter Edith sagt zu Julian: "Wie schnell dies alles geschieht, werden Sie sich vorstellen, wenn ich Ihnen sage, daß der von mir ausgesuchte Stoff wahrscheinlich vor mir zu Hause eintreffen wird." Das Wohnhaus der Familie ist etwa 15 Minuten vom Musterwarenhaus entfernt.
Nur in ländlichen Regionen gibt es laut Edith noch Mängel: "Es dauert dann zuweilen zwei bis drei Stunden, ehe man die bestellten Dinge erhält." Diese schnellen Lieferungen werden bei Bellamy durch ein ausgeklügeltes Rohrpostsystem, hochqualifizierte Angestellte und geschickt verteilte Warenlager gewährleistet.
24 Stunden Livestream in Boston
Der Reichtum in Bellamys utopischem Staat ist so groß, dass nicht nur alle Bürger über ein reichhaltiges Guthaben auf ihren Kreditkarten verfügen. Die Nation investiert dazu in öffentliche Gebäude, Kunstgalerien, Musiksäle und Monumente. In ganz Boston gibt es mehrere Orchester mit verschiedenen Musikstilen, so wird gewährleistet, dass der Geschmack jedes Bürgers getroffen wird. Diese Orchester spielen mit ständig wechselnden Musikern 24 Stunden lang. Julian West blickt auf das Programmblatt und spricht vom "größten Konzertprogramm" , das ihm je unter die Augen gekommen sei.
Alle Häuser in Boston sind laut Edith Leete mit den Musiksälen verbunden: "Die Stadt besitzt eine Anzahl von Musiksälen, deren Akustik den verschiedenen Arten der Musik genau angepaßt ist. Diese Säle sind durch Telephon mit allen Häusern der Stadt verbunden, deren Bewohner einen unbedeutenden Betrag entrichten. Sie können überzeugt sein, daß es in ganz Boston niemand gibt, der nicht angeschlossen ist."
Das "Musiktelefon" , wie es Bellamy in seinem Roman immer wieder nennt, findet sich nicht nur im Musikzimmer eines jeden Hauses, sondern auch in jedem Schlafzimmer, es kann den Schlaflosen unterhalten und auch als Wecker dienen. Das Musiktelefon bietet eine ausgezeichnete Tonqualität und ermöglicht viele individuelle Einstellungen.
Die Lautstärke lässt sich zum Beispiel so variieren, dass eine Person im Schlafzimmer Musik hören kann, während der Partner schläft. Die Möglichkeit aller Bürger, am Unterhaltungsprogramm teilzunehmen(öffnet im neuen Fenster) , wurde auch als "Utopie des Radios" bezeichnet, was nicht ganz korrekt ist.
Das Telefon als Mittel zum Erreichen der Massen
Bellamy entscheidet sich in seinem Roman für eine Musikübertragung über das Telefon und nicht das Radio. Das ist nicht überraschend, denn als er an seinem Roman schrieb, war die Funktechnik für das Radio noch nicht ausgereift. Die erste Radiostation in den USA(öffnet im neuen Fenster) (KDKA in Pittsburgh) nahm den kommerziellen Rundfunkbetrieb erst 1920 auf, 1928 gab es drei Sender.
Das Telefon war im Jahr 1886 vor allem in amerikanischen Großstädten verbreitet und in der Entwicklung(öffnet im neuen Fenster) weiter als der Rundfunk. Für Bellamy war dies eine hochmoderne Technologie, die er für seinen Roman weiterdachte.
Es ist denkbar, dass Bellamy beim Schreiben an seinem Roman an das Theatrophon(öffnet im neuen Fenster) dachte, dessen Funktion 1881 erstmals bei der Internationalen Elektrizitätsausstellung im Pariser Industriepalast vorgestellt wurde. Es diente zwischen 1890 und 1932 der Übertragung von Opern und Theateraufführungen in Paris und spielte Musik nach Münzeinwurf. Später wurden auch Predigten und Nachrichten über das Theatrophon übertragen.
Das entspricht weitgehend der Funktion des Musiktelefons in Bellamys Science-Fiction-Roman. Die Liveübertragungen über die Telefonleitung dienen der Unterhaltung mit einer breiten Auswahl. Die Übertragung läuft dabei nicht über einen Telefonapparat mit Hörer wie beim Theatrophon, sondern ist direkt im Musikzimmer oder die Schlafräume in bester Tonqualität zu hören.
Neben dem Streaming von Livemusik hat das Telefon eine weitere Funktion: Hierüber werden Predigten gehalten. Religion ist im utopischen Staat Privatsache. Gläubige Bürger abonnieren Prediger und entrichten eine Gebühr als Entschädigung an die Nation.
Beliebte Prediger erreichen eine beachtliche Zahl an Bürgern. Dr. Leete erläutert: "Wie ich nämlich aus der Zeitung ersehen habe, predigt heute vormittag Herr Barton, und er predigt nur durch das Telephon. Seine Zuhörerzahl erreicht oft eine Höhe von einhundertfünfzigtausend."
Wie visionär war Edward Bellamy?
Bellamy deutet in seinem Roman Looking Backward 2000-1887 gesellschaftliche und technische Entwicklungen an. Hierzu gehören zum Beispiel die Kreditkarte, ein schneller Lieferservice und Massenmedien. Was man stellenweise vermisst, sind Erläuterungen zur technischen Umsetzung im Detail.
So ist zum Beispiel zweifelhaft, wie ausschließlich durch Rohrpost und geschickt verteilte Warenlager Lieferungen innerhalb von zwei bis drei Stunden in Dörfer auf dem Land gelangen. Auch die Frage, wie es gelingt, Musik über das Telefon in ausgezeichneter Qualität zu übertragen, wird nicht näher erläutert. Manche Kritiker möchten aus diesem Grund Bellamys Utopie gar nicht als Science-Fiction-Roman gelten lassen.
In anderen Punkten zeigt sich Bellamy konservativ. Zwar spricht der Autor mehrfach von der Gleichberechtigung von Mann und Frau im utopischen Staat, doch passt das häufig nicht zum Verhalten der männlichen Figuren des Romans. Als Dr. Leete der Hauptfigur sagt, er wolle ihn Frau und Tochter vorstellen, drehen sich Julians Gedanken zuerst um die Frage, wie die Kleidung der Frauen im Jahr 2000 wohl aussehen möge. Ernste Gespräche über den utopischen Staat führen dazu Dr. Leete und Julian West nur dann, wenn sich die Damen zurückgezogen haben.
Im utopischen Staat kann nur ein Mann Präsident werden. Nicht jede beliebige Person darf in der Nation zur Wahl des Präsidenten kandidieren. Der Mann muss sich in vielfältiger Form bewähren und eine Vielzahl von Positionen im industriellen Arbeitsheer durchlaufen.
Nur Personen, die zu den zehn hohen Beamten der großen Berufsgenossenschaften gehören, können zum Präsidenten gewählt werden. Der obersten Beamtin im Frauenheer steht nur eine Position im Kabinett zu: "Die Oberbefehlshaberin hat ihren Sitz im Kabinett des Präsidenten; bei allen die Frauenarbeit betreffenden Maßregeln kann sie ein Veto einlegen, (...)."
Nationalist Clubs und Bellamyites - die Wirkung des Romans
Edward Bellamys Roman Looking Backward 2000-1887 war mit 200.000 verkauften Exemplaren ein Bestseller und zeigte eine große Wirkung in den USA. Im ganzen Land formierten sich Nationalist Clubs(öffnet im neuen Fenster) , die "Bellamyites" versuchten die Visionen des Autors in die Realität umzusetzen. Da der Autor im Buch auf das Wort "Sozialismus" verzichtet, fanden seine Ideen auch bei der Mittelschicht Anklang.
Laut dem Ohio History Journal(öffnet im neuen Fenster) verbreitete sich die Bewegung rapide. Im ersten Jahr verzeichneten die Clubs 6.000 Mitglieder und 500.000 Anhänger, die Nationalist-Zeitungen und weitere Publikationen lasen.
Bis zum Ende der Bewegung gab es zumindest 165 Bellamy Clubs in den Vereinigten Staaten. The Nationalist, die Zeitung der Bewegung, spricht gar von 500 Vereinigungen. Die Clubs waren dabei nicht zwangsläufige eine einheitliche Bewegung, einzelne Gruppen entwickelten auch Ideen, die nicht vollständig Bellamys Konzept entsprachen.
Bis zum Jahr 1896, zwei Jahre vor Bellamys Tod, lösten sich die Nationalist Clubs auf. Finanzielle Probleme etwa bei der Veröffentlichung der Nationalist-Zeitungen, Spaltungen innerhalb der Gruppierung und ein zunehmender Bedeutungsverlust als politische Bewegung führten zu einem Ende.
Bellamy widmete sich in den letzten Jahren seines Lebens der literarischen Arbeit. Der Roman Equality(öffnet im neuen Fenster) , der im Jahr 1897 veröffentlicht wurde, setzt unmittelbar nach der Handlung von Looking Backward an.
Im Folgeroman arbeitet Bellamy das Konzept der Kreditkarte weiter aus. In Equality entwickelt Bellamy mit dem "electroscope" (TV ähnlichen Geräten) und "air cars" weitere technische Visionen. Dazu spielen Feminismus und Tierschutz eine zentrale Rolle in seinem Spätwerk.



