Krankenversicherungen: Gesundheits-Apps sind "nicht innovativ"

Für Gesundheits-Apps wurden 13 Millionen Euro ausgegeben. Der Erfolg sei bisher meist fraglich, meinen die Krankenversicherungen.

Artikel veröffentlicht am ,
Übungen mit der App Kaia
Übungen mit der App Kaia (Bild: App Kaia)

Gesundheits-Apps auf Rezept sind zu teuer und haben zu selten einen nachweisbaren Nutzen. Das gab der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) am 1. März 2022 bekannt. "Obwohl der Gesetzgeber mit einem großen Vertrauensvorschuss den Herstellern maximalen Freiraum geschaffen hat, (...) konnten die Erwartungen bisher kaum erfüllt werden", sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV.

Wenn eine Gesundheits-App bloß Leitlinieninhalte oder Selbsthilfe-Handbücher digital abbilde, sei "der Innovationscharakter begrenzt". Nach über einem Jahr Gesundheits-Apps von den Krankenkassen sehe die GKV eine eher verhaltene Nachfrage. "Vor dem Hintergrund des geringen Innovationscharakters und der fehlenden Nutzennachweise kann das niemanden überraschen", meinte Stoff-Ahnis.

Seit dem 1. Januar 2020 besteht ein Gesetzesanspruch, dem gemäß Gesundheits-Apps zur Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen, also zum Leistungsumfang aller Kassen, gehören.

Gegen die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) spreche auch, dass von 50.000 ärztlich verordneten oder von den Krankenkassen genehmigten Apps lediglich knapp 80 Prozent aktiviert wurden.

Nur ein Viertel der Gesundheits-Apps seien dauerhaft ins Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen worden und hätten "ihren Nutzen belegen können". Drei Viertel hingegen sind weiterhin nur zur Erprobung gelistet, da sie innerhalb eines Jahres noch keine positiven Versorgungseffekte nachweisen konnten, betonte der GKV.

Der durchschnittliche Preis liegt bei rund 400 Euro im Quartal. "Auch wenn kein innovatives Konzept besteht und keine Evidenz vorliegt, müssen die Preise bei einer DiGA in Erprobung bis zu zwei Jahre von der GKV finanziert werden. Dabei dürfen die Hersteller die Preise im ersten Jahr in beliebiger Höhe festlegen", sagte Stoff-Ahnis.

Insgesamt wurden zwischen September 2020 und Ende September 2021 rund 50.000 digitale Anwendungen verordnet oder von Kassen genehmigt, erklärt der Bericht der Krankenkassen. Für die Kassen waren das Ausgaben von 13 Millionen Euro für "kaum vorhandene sinnstiftende Funktion".

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koki 02. Mär 2022

Ja keine Ahnung, ist eine Krankenkassen Webseite.. was haben die für einen...

Herold68 02. Mär 2022

Für die Krankenkassen ist es günstiger, Apps zu verschreiben, als 200 Therapiestunden...

Kakiss 02. Mär 2022

Die Kassen zahlen Globoli, also zahlen sie auch das -,-'

Zu.F6cPW 02. Mär 2022

Moin, irgendwie fehlen mir bei dem Artikel einige Einordnung: es wurde scheinbar nicht...



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