Kraftway K1942BK018: Russlands SSD-Controller laufen
Der aktuelle SSD-Chip von Kraftway ist vergleichsweise lahm, der Nachfolger aber soll dank RISC-V deutlich beschleunigt werden.

Neben eigenen Elbrus-CPUs werden in Russland auch SSD-Controller entwickelt: Der schon im Februar 2021 vorgestellte K1942BK018-Chip von Kraftway ist mittlerweile als Prototyp auf laufenden PCIe-Karten verfügbar, wie Servernews.ru berichtet. Präsentiert wurde das Modell auf der Innoprom 2022 in Jekaterinburg, auch erste Performance-Messungen gab es zu sehen.
Beim K1942BK018 handelt es sich um einen 40-nm-NVMe-Controller mit PCIe Gen2 x4 und SLC-/MLC-Support, was die absolute Leistung bei sequenziellen Lese- oder Schreibvorgängen entsprechend limitiert. Der Chip selbst und der verwendete NAND-Flash-Speicher spielen aber ebenso eine Rolle: Laut Kraftway werden lesend bis zu 830 MByte/s und schreibend bis zu 680 MByte/s erreichen, was deutlich unter den theoretisch möglichen 2 GByte/s liegt.
Wechsel auf RISC-V
Allerdings arbeitet der russische Hersteller bereits an einer schnelleren v2-Version (siehe Computerbase), die mit 28 nm produziert werden und TLC/QLC unterstützen soll. Ein solches Modell soll PCIe Gen4 x4 unterstützen und bis zu 1.500 MByte/s schaffen, was zumindest im Vorserienstatus noch nicht klappt: Die PCIe-Karte erreicht im Crystal Disk Mark lesend bis zu 971 MByte/s und schreibend bis zu 477 MByte/s - was weit vom Maximum der Schnittstelle entfernt ist.
Beim ASIC v2 werden RISC-V- statt ARM-Kerne verwendet, wobei der britische IP-Anbieter mittlerweile ohnehin keine Lizenzen mehr an russische Kunden vergibt. Neben dem Design an sich ist allerdings auch die Fertigung ein Aspekt, den Kraftway berücksichtigen muss: Die genannten 40-nm- und 28-nm-Prozesse stammen von TSMC, welches aufgrund der Sanktionen gegen Russland keine Chips mehr für das Land produziert oder fertige ausliefert.
Kraftway will dieses Problem dadurch lösen, dass eine andere Foundry die Herstellung der Controller übernimmt. Das führt allerdings zu Verzögerungen, da sich ein 28-nm-Design, welches für TSMCs Verfahren entwickelt wurde, nicht mal eben auf einen ähnlichen Node eines anderen Auftragsfertigers portieren lässt. Denkbar wäre, dass Kraftway mit SMIC zusammenarbeitet, der größen chinesischen Foundry.
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Aber Risc-V nimmt man dann doch gerne... Scheinheilig Russen sie sind.
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