Korruption: Chef von Samsung Electronics tritt wegen Krise zurück
Samsung wird trotz Rekordgewinn weiter vom Korruptionsskandal erschüttert. Der Konzern sei in einer "beispiellosen Krise" und brauche eine jüngere, neue Führung, erklärte Kwon.

Kwon Oh-Hyun, der Chef von Samsung Electronics, hat nach Bekanntgabe starker Quartalsprognosen seinen Rückzug aus der Unternehmensführung erklärt. Das gab der südkoreanische Konzern am 13. Oktober 2017 bekannt. Kwon (64) führt auch den Bereich Components, zu dem Speicherchips und Displays gehören.
Auch für den Verwaltungsrat kandidiere er nicht mehr. Samsung sei in einer "beispiellosen Krise". Es sei Zeit für einen Neustart mit "neuem Geist und einer jungen Führung", erklärte Kwon. Er kündigte seinen Rückzug für März 2018 an. Über den Schritt habe Kwon, der als Mr. Chip bekannt ist, schon länger nachgedacht und es sei ihm nicht leichtgefallen. Für ihn beginne nun ein neuer Lebensabschnitt.
Samsung Electronics erwartet, dass der Gewinn im dritten Quartal der höchste in der Konzerngeschichte sein wird. Der operative Gewinn wird bei umgerechnet 12,8 Milliarden US-Dollar (14,5 Billionen südkoreanische Won) liegen. Der Umsatz werde auf 62 Billionen Won steigen.
Der Erbe des Samsung-Konzerns und Vizevorsitzende des Elektronikkonzerns, Lee Jae In, wurde im August 2017 im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal um die frühere Staatspräsidentin Park Geun-hye zu einer fünfjährigen Haftstrafte verurteilt.
Samsung soll hohe Summen an Unternehmen und Stiftungen von Choi Soon-sil, der Freundin von Park, gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Konzerntöchter vor zwei Jahren erhalten haben. Den Ermittlern zufolge geht es um 43 Milliarden Won, die nach Freigabe durch Lee von Samsung an Chois Organisationen geflossen sein sollen.
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