Korea: Samsung-Chef erneut wegen Korruption verurteilt
Lee Jae Yong soll wegen Korruption zweieinhalb Jahre in Haft. In den Skandal sind auch Samsung und die ehemalige Präsidentin Südkoreas verwickelt.

In einem wieder aufgelegten Korruptionsprozess ist der Erbe des Samsung-Firmenimperiums, Lee Jae Yong, erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Obergericht in Seoul habe gegen Lee zweieinhalb Jahre Haft verhängt, berichteten südkoreanische Sender und die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am 18. Januar 2021.
Die Staatsanwaltschaft hatte neun Jahre Haft für Lee gefordert. In ihrem Abschlussplädoyer hatten die Anklagevertreter die Macht Samsungs hervorgehoben und dem Konzernchef vorgeworfen, seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht nachgekommen zu sein.
Hintergrund des Verfahrens ist eine Korruptionsaffäre um die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. Samsung soll hohe Summen an Unternehmen einer umstrittenen Vertrauten von Park gezahlt haben. Im Gegenzug erwartete das Unternehmen unter anderem politische Unterstützung für die Fusion zweier Tochterunternehmen.
Hintergrund ist Korruptionsaffäre um ehemalige Präsidentin Park
Park wurde im März 2017 aus dem Präsidentenamt entfernt und mittlerweile zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. Ein Berufungsgericht hatte Mitte Januar 2021 die Strafe von 20 Jahren Haft wegen Korruption bestätigt. Zudem wurde Park wegen weiterer Vergehen zusätzlich zu weiteren Haftstrafen verurteilt.
Auch Lee war bereits 2017 wegen Korruption verurteilt worden, zunächst zu fünf Jahren Haft. Im Jahr 2018 wurde die Haft zu einer Bewährungsstrafe abgemildert. Später wurde das Verfahren wieder aufgenommen. Im Mai 2020 hatte Lee sich öffentlich für seine Handlungen entschuldigt und erklärt, seinen Posten nicht mehr wie üblich an eines seiner Kinder zu vererben.
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Zwei perfekte Beispiele für die Weisheit "Macht korrumpiert".
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