Kooperation mit VBB: Google Transit integriert ÖPNV von Berlin und Brandenburg

Als erster großer Verkehrsverbund in Deutschland wird der VBB in Google integriert. Google präsentierte in der VBB-Zentrale, wie die Integration des Öffentlichen Personennahverkehrs funktioniert.

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Google Transit verwendet nun die Daten des VBB.
Google Transit verwendet nun die Daten des VBB. (Bild: Google/Screenshot: Golem.de)

Google Maps unterstützt nun über die Transit-Funktion auch den Verkehrsverbund Berlin und Brandenburg (VBB). Damit können Anwender von Googles Kartendienst sich nicht nur Liniennetze anschauen, sondern auch die Route inklusive der geplanten Abfahrtszeit und Umsteigeverbindungen planen. Google greift dazu auf die kostenlos verfügbaren Daten des VBB zu, hat also zahlreiche Informationen zu den Fahrplänen. Doch trotz der Kooperation mit dem VBB ist die Darstellung noch immer nicht allzu genau. Das gilt für zahlreiche U-Bahnhöfe, die auch vorher schon dargestellt wurden und immer noch versetzt angezeigt werden.

Versetzt wird vor allem die weitgehend überirdisch verlaufende U-Bahn-Linie U1 dargestellt. Zudem werden Linienführungen der U-Bahnen meist nur als direkte Linien zwischen zwei Bahnhöfen angezeigt. Der tatsächliche Streckenverlauf wird nicht dargestellt. Die Darstellung der S-Bahn ist etwas besser. Aber auch hier hat Google offenbar nicht manuell nachkorrigiert. Das hat den Nachteil, dass Umsteigebahnhöfe dadurch nicht unbedingt als solche zu erkennen sind.

  • Ab durch die Mitte: Auf Google Maps verlässt man sich lieber nicht zum Finden der exakten Bushaltestelle. (Screenshot: Golem.de)
  • Dafür bietet Google Transit einen über mehrere Städte konsistenten Überblick. (Screenshot: Golem.de)
  • Die neue Version von Google Maps mit Transit-Daten des VBB sieht gut aus. (Screenshot: Golem.de)
  • Diese Bustour ist mit einer sogenannten Stichfahrt verbunden, ... (Screenshot: Golem.de)
  • ...die allerdings so nicht stattfindet. Weder gleitet der Bus über den Wasserweg noch fährt er mitten durch die Pampa. (Screenshot: Golem.de)
  • Opera nutzen wir für das alte Maps-Design. Hier ist beispielhaft zu sehen, wie Google Transit in der Zukunft funktionieren wird. (Screenshot: Golem.de)
  • Wir wollen vom Flughafen Tegel in Berlin nach München zum Gasteig - und zwar nicht auf dem Luftweg. (Screenshot: Golem.de)
  • Google berechnet die Route unter Berücksichtigung der BVG, der Deutschen Bahn und der S-Bahn München GmbH. (Screenshot: Golem.de)
  • Routenberechnung anhand der Fahrpläne, aber ohne Transit-Ansicht (Screenshot: Golem.de)
  • Mit der Transitansicht ist die Berliner Netzspinne sichtbar - wenn auch nicht in den Farben, in denen sie vom VBB ausgegeben wird. (Screenshot: Golem.de)
  • Die Yorckstraße ist eine Besonderheit in Berlin. Die beiden S-Bahnhöfe werden über den U-Bahn-Tunnel verbunden. Das sieht der Nutzer von Google Maps jedoch nicht. (Screenshot: Golem.de)
  • Die U1 in Grün fährt eigentlich zwischen den Straßenseiten der Skalitzer Straße. (Screenshot: Golem.de)
  • Für Gelegenheitsnutzer ist die Darstellung gut. Der Pufferküsser stört sich jedoch an der abenteuerlichen Gleisführung. (Screenshot: Golem.de)
  • Bushaltestellen sind nicht so einfach zu finden. Bei Google Transit haben sie keinen besonders hohen Stellenwert.(Screenshot: Golem.de)
Ab durch die Mitte: Auf Google Maps verlässt man sich lieber nicht zum Finden der exakten Bushaltestelle. (Screenshot: Golem.de)

Beim Aktivieren der Transit-Option werden in Berlin besonders die U-Bahnen hervorgehoben, und zwar mit den Farben, die die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) für ihre Linien definiert haben. S-Bahnen der S-Bahn Berlin GmbH werden hingegen nur als grüne Linien dargestellt, die einzelnen Linien werden also nicht direkt dargestellt und einfach, zum Beispiel auf der Stadtbahn, zusammengeführt. Der Nutzer erkennt also nicht, welche Linie wohin führt, obwohl sich das beim Berliner Netz eigentlich anbietet.

Echtzeitinformationen fehlen, Fahrpläne aber komplett

Echtzeitinformationen sind in Google Transit für den VBB-Raum noch nicht vorhanden. Verspätete Busse werden also beispielsweise nicht in der Routenberechnung berücksichtigt und auch die notorisch anfällige S-Bahn wird in einem Idealzustand präsentiert. Allerdings existieren die Echtzeitdaten nicht bei allen Teilnehmern des VBB. Google könnte also ohnehin keine komplette echtzeitbasierte Routenplanung anbieten.

Die Routenplanung basiert demnach auf den aktuellen Fahrplänen. Baustellenverkehr wird allerdings nicht immer rechtzeitig mitangegeben, wie der VBB bei der Präsentation zugab. In so einem Fall ist es besser, die Informationen direkt beim VBB über die Webseite abzurufen. Der VBB hat auch noch einen weiteren Vorteil. Während Google nur wenige Orte, darunter allerdings auch Städte wie München, und das Netz der Deutschen Bahn abdeckt, hat der VBB Zugriff auf alle wesentlichen deutschen Verkehrsbetriebe. Die müssten erst mit Google kooperieren, damit diese Daten auch in Google Transit angezeigt werden. Es gibt aber Gespräche von Google mit weiteren potenziellen Partnern.

Mit dem VBB ist also auch eine Routenplanung über die Grenzen Brandenburgs möglich. Bei Google geht das nur, wenn dazwischen der Weg mit der großen Bahn abgedeckt wird und auch die Zielstadt von Google Transit unterstützt wird. So ist es mit Google etwa möglich, den Weg vom Berliner Flughafen Tegel zum Gasteig in München komplett zu planen.

In erster Linie eignet sich das Google-Transit für Berlin und Brandenburg für Touristen, die die lokalen Apps nicht kennen. Apps wie etwa Fahrinfo Berlin, die auch Teil unseres Werkzeugkastens ist, können mehr. Die App integriert Echtzeitinformationen zumindest für Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Allerdings auch nur als Abfahrttabelle und nicht etwa für eine präzise Routenplanung anhand bereits feststehender Verspätungen. Zudem sind Bushaltestellen ohne Umwege auffindbar.

Google Transit funktioniert ab sofort mit Google Maps sowohl in der Desktop- als auch in der Mobilvariante. Die Darstellung unterscheidet sich insbesondere bei Google Maps sehr stark von der verwendeten Version. In den Screenshots zeigen wir mit Google Chrome die neue Maps-Version und mit Opera die alte Version.

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