Kontaktlos bezahlen: Luca-App sammelt 30 Millionen Euro von Investoren ein
Statt Kontakte zu verfolgen, soll die Luca-App zu einem Bezahlsystem für die Gastronomie umgebaut werden. Auch Rapper Smudo ist weiter mit dabei.

Die Macher der Luca-App haben in einer Finanzierungsrunde 30 Millionen Euro eingesammelt, um die Anwendung zur Kontaktverfolgung in der Coronapandemie in eine Bezahl-App für die Gastronomie und den Kulturbetrieb umzubauen. Zu den Risikokapitalgebern für die Berliner Culture4Life GmbH gehören die Unternehmen Target Global, The Delta und embedded/capital, teilte die Betreibergesellschaft am 14. April in Berlin mit.
Mit der Finanzierungsrunde übernimmt der FinTech-Unternehmer Julian Teicke (Gründer und Chef des Berliner Start-ups Wefox) den Vorsitz im Verwaltungsrat. Nach Angaben des Geschäftsführers von Culture4Life, Patrick Hennig, sei auch der Musiker Smudo weiter an der Firma beteiligt. Der Rapper der Band Die Fantastischen Vier hatte die App in der Vergangenheit massiv beworben. Wie Hennig sagte, soll die App mithilfe der neuen Investoren weiterentwickelt werden.
Am 11. April hatte Hennig mitgeteilt, dass das Luca-System bis auf weiteres keine Kontaktdaten zur Eindämmung der Corona-Pandemie mehr erfassen werde, weil die Verträge mit den Bundesländern Ende März ausgelaufen seien. Die Funktion könne bei Bedarf aber wieder aktiviert werden.
Die App stand wegen ihrer Sicherheits- und Datenschutzprobleme immer wieder in der Kritik. Politiker und Datenschützer drängten auf einen Ausstieg aus der Luca-App, der Chaos Computer Club (CCC) forderte bereits im April 2021 eine Bundesnotbremse für die Lizenzierung der App durch die Länder. Kurz darauf warnten mehr als 70 Sicherheitsexperten zahlreicher Universitäten und Forschungsinstitute vor den Risiken der App bei der digitalen Kontaktnachverfolgung.
Polizei hat illegal Daten aus der Luca-App abgerufen
Erst im Januar war bekannt geworden, dass die Mainzer Polizei widerrechtlich auf die Check-in-Daten der Luca-App zugegriffen hatte. Die Gesundheitsbehörde fragte die Daten demnach wie bei einem Infektionsfall bei der betroffenen Gaststätte an und gab sie anschließend an die Strafverfolgungsbehörden weiter. Dabei habe es für den Zugriff keine Rechtsgrundlage gegeben, erklärte die Staatsanwaltschaft Mainz, die Datenabfrage war illegal.
Insgesamt haben Polizei und Staatsanwaltschaften die Daten aus Corona-Gäste-Listen in mehr als 100 Fällen abgefragt. Mindestens 500 Personen sollen betroffen sein. Das Infektionsschutzgesetz verbietet jedoch seit geraumer Zeit eine Verwendung der Daten "zu anderen Zwecken als der Kontaktnachverfolgung", etliche Datenabfragen waren daher rechtswidrig.
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Die lassen auch kein Fettnäpfchen aus Wieviel wollt ihr falsch machen? Luca...
Wie viel haben die denn gekokst, dass die bei dem Windfall letztes Jahr nicht noch...
Was ist denn unbequem daran seine Karte, Uhr oder Smartphone an ein Gerät zu halten? Mir...
Die Investoren betreiben da eindeutig aktive Geldverbrennung. In der IT-Welt ist die Luca...
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