Konsumverhalten: Wenn Elektronik teurer wird, wird Nachhaltigkeit unwichtiger
Deutsche Verbraucher sind wegen der Preissteigerungen besorgt. Das hat Einfluss auf das Konsumverhalten bei Technikanschaffungen.

Mit 85 Prozent ist eine große Mehrheit der befragten Verbraucher über die aktuellen Preisentwicklungen besorgt, geht aus einer neuen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hervor. Die Sorge betrifft nicht nur Dinge des alltäglichen Bedarfs wie Lebensmittel, sondern auch Elektronikgeräte. Das führt zu einem veränderten Kaufverhalten, bei dem weniger Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. "Viele Haushalte werden aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten auf Anschaffungen verzichten, die nicht unbedingt notwendig sind", sagte Christian Wulff von PwC. "Das betrifft insbesondere langlebige Konsumgüter, die nicht hauptsächlich dem Ersatz dienen", so etwa Elektronikartikel.
Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, seit Beginn des Jahres eine Preissteigerung bei elektronischen Geräten wie Laptops, Smartphones und Fernsehern wahrgenommen zu haben. Die Entwicklung ist nicht neu: Schon im letzten Jahr verteuerten sich etwa elektrische Haushaltsgeräte um zwei Prozent im Vergleich zu 2020. So konnten Chiphersteller ihre Umsätze für 2021 aufgrund der hohen Nachfrage massiv steigern.
Die in den letzten Jahren immer wichtiger gewordene Nachhaltigkeit droht dabei hintenüberzukippen. Für 63 Prozent der Befragten sinkt diese Priorität. "Aufgrund steigender Preise verlieren Nachhaltigkeitsaspekte beim Einkaufen an Bedeutung - ich achte nun mehr auf Preise", antworten 36 Prozent, weitere 27 Prozent wählen eher günstigere Produkte, "auch wenn diese weniger nachhaltig sind". Dieser Trend zieht sich durch alle Altersgruppen. Nur bei etwas mehr als einem Viertel der Befragten bleiben "Aspekte der Nachhaltigkeit ein entscheidender Bestandteil" der Kaufentscheidung.
Preissteigerung durch Coronakriese und Ukrainekrieg
Die Umfrage von PwC wurde im Zusammenhang mit den Preissteigerungen in Folge des Ukrainekriegs durchgeführt, der sich vor allem auf die Energie- und Lebensmittelkosten direkt auswirkt. Während russische Gas- und Ölimporte als Sanktionsmaßnahme reduziert werden sollen, fallen Lieferungen von Weizen und Pflanzenöl aus der Ukraine aus.
Die Preissteigerung bei Elektronikgeräten wurde hingegen schon vor dem Ukrainekrieg von einem anhaltenden Halbleitermangel verursacht, der teils für massive Lieferschwierigkeiten sorgte. Das ist vor allem bei Unterhaltungselektronik spürbar. So konnte Sony sein Produktionsziel für die Playstation 5 nicht erreichen und stellte 3,3 Millionen weniger Konsolen her.
Ein Drittel der Befragten wollen Anschaffungen bei Elektronik vorerst zurückstellen, statt etwa auf gebrauchte Geräte auszuweichen. Letzteres antworteten nur 15 Prozent. Wer doch etwas anschafft, sucht online nach den günstigsten Preisen für das gewünschte Gerät.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Da sagste was. Allerdings kann man eine grundsätzliche Sache feststellen: Gebrauchtkauf...
Die Löhne sollten doch ebenfalls steigen. Da wird sich gar nichts ändern.
Sorry, da muss ich wiedersprechen. Der Markt wird das auf jeden Fall regeln. Es wird...
Ich zum Beispiel kaufe immer das Produkt mit dem besten Preis für die Qualität die ich...