Konsolenspiele: Spiele auf Datenträgern sterben aus
Eine neue Studie zeigt, dass immer weniger Konsolenspiele auf Datenträgern erscheinen. Das bestätigt einen bekannten Trend.

Auf dem PC ist es mit der Dominanz von Download-Plattformen wie Steam, GOG oder Epic Game Store schon länger üblich, Spiele nur herunterzuladen. Eine Analyse von Ars Technica und NPD zeigt, dass der Anteil von ausschließlich digital veröffentlichten Spielen auf Spielekonsolen weiter steigt. So sind demnach 2021 mehr neue Spiele für Playstation und Xbox erschienen als in den Jahren zuvor. Nur 16 Prozent davon wurden auf eine Blu-ray gepresst.
Die Zahlen der Studie beziehen sich auf die USA, aber auch in Deutschland wenden sich die Kunden von den Datenträgern ab. Laut Zahlen des Branchenverbandes Game wurden im Jahr 2020 bereits 58 Prozent aller Videospiele für PC und Konsolen als Download gekauft. Die Einschränkung des Einzelhandels während der Coronapandemie dürfte diese Entwicklung weiter beschleunigt haben.
Nach Analysen der ISFE ist der Umsatzanteil von verkauften Datenträgern auf europäischen Märkten über die letzten Jahre immer weiter gesunken. Waren es 2018 noch 26 Prozent, lag der Anteil 2020 nur noch bei 20 Prozent. Den Großteil ihrer Umsätze generiert die Spieleindustrie vor allem mit Zusatzinhalten wie DLCs und Käufen von und in Mobile-Apps.
Nintendo bleibt eine Ausnahme
Das heißt nicht, dass physische Spiele kein gutes Geschäft mehr sind. Vor allem für Nintendo spielen Speichermodule noch eine wichtige Rolle. Unter den Top 20 der in Deutschland meistverkauften PC- und Konsolenspiele im Januar 2022 lassen sich 15 Titel finden, die exklusiv für die Switch erschienen sind.
Dazu gehören auch die obersten vier Plätze, die von Pokémon-Legenden: Arcerus, Mario Kart 8 Deluxe, Mario Party Superstars und Ring Fit Adventure belegt sind. Bis auf die Schlusslichter Call of Duty: Vanguard und Landwirtschafts-Simulator 22 sind alle Spiele in den Top 20 auch für die Switch verfügbar.
Langfristig könnte diese Dominanz im Einzelhandel ein Problem für den japanischen Konsolenkonzern aufzeigen. Nintendo sagt für dieses Jahr sogar einen leichten Rückgang des Anteils digitaler Verkäufe auf 40,2 Prozent voraus.
Sony verkaufte im letzten Jahr knapp zwei Drittel seiner First-Party-Titel als Download. Mit dem Ausbau des Abodienstes Game Pass setzt Microsoft noch stärker auf den digitalen Vertrieb. Anders als Nintendo bieten beide Konkurrenten ihre aktuellen Konsolenmodelle auch als rein digitale Versionen an.
Der Trend zu rein digitalen Käufen ist für Spieler bequem und bietet Konsolenherstellern mehr Kontrolle über die Preisgestaltung, da Nintendo, Microsoft und Sony die Shops für ihre Plattformen exklusiv selbst betreiben.
Das führt zu Problemen: Ab 2023 will Nintendo keine Titel für die eingestellten Konsolen Wii U und Nintendo 3DS mehr über seinen eShop anbieten. Damit sind Titel, die ausschließlich als Download erschienen sind, nicht mehr auf legalem Weg verfügbar.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
ach so - kapiervorgang abgeschlossen! :D
Ist aber auf jeden Fall neutraler und nachvollziehbarer formuliert als einige "Steam oder...
...aber nur, wenn heruntergeladene Spiele entweder per Ordner (und meinetwegen noch...
Da hast recht, mittlerweile sind es aber zum Glück Bestellzeiten bei denen man sich eine...