Konkurrenzfähigkeit & Elektromobilität: ZF plant massiven Stellenabbau

Dass der Automobilzulieferer ZF schrumpfen wird, war bereits bekannt. Doch die jüngsten Pläne der Führung sind unerwartet heftig: Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland soll bis 2028 um 11.000 bis 14.000 sinken - mehr als ein Viertel der aktuell 54.000 Beschäftigten könnte damit betroffen sein. Zudem weist die Pressemitteilung(öffnet im neuen Fenster) deutlich darauf hin, dass auch Standortschließungen drohen, sollte sich für einzelne Werke keine Perspektive ergeben.
Die Unternehmensführung macht für den Einschnitt den hohen Kostendruck, insbesondere bei Fahrzeugantrieben verantwortlich. Zudem müssten Elektroantriebe, deren Fertigung in Zukunft weiter ausgebaut werden soll, aktuell noch durch andere Bereiche quersubventioniert werden. Hier sollen Abläufe verbessert werden, durch verstärkte Automatisierung soll die Fertigung mit weniger Mitarbeitern auskommen.
Komponenten für Elektroantriebe sind zudem in der Fertigung deutlich weniger aufwendig als bei Verbrennern. So sorgt bereits der Übergang zur Elektromobilität für einen geringeren Bedarf an Arbeitskräften. Aber auch in der Verwaltung sollen Stellen wegfallen und die einzelnen Standorte zudem enger zusammenarbeiten. Laut Pressemitteilung soll der Stellenabbau durch Altersteilzeit, weniger Neueinstellungen sowie Abfindungen erfolgen.
Bangen um den Standort Saarbrücken
Umgehende Kritik an den Plänen(öffnet im neuen Fenster) kam von der Gewerkschaft IG Metall. ZF habe sich in den vergangenen Jahren bei Übernahmen verschätzt, zudem befürchtet man eine Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Besonders groß ist die Sorge in Saarbrücken: Hier soll es Pläne für einen deutlich schnelleren Abbau von Arbeitsplätzen(öffnet im neuen Fenster) geben als ursprünglich erwartet.
In Saarbrücken baut ZF unter anderem Automatikgetriebe, die bei Elektroautos deutlich einfacher aufgebaut sind(öffnet im neuen Fenster) als bei Verbrennern. Vertreter der IG Metall befürchten, der Standort könnte letzten Endes zu klein werden, um weiter wirtschaftlich arbeiten zu können. Beim im Saarland zusammen mit Wolfspeed geplanten Werk für Siliziumkarbidhalbleiter gab es zuletzt Verzögerungen .



