Konkurrenz zu Disney+ und Prime Video: Netflix-Preiserhöhung für laufende Abos
Netflix informiert derzeit erste Bestandskunden über eine bevorstehende Preiserhöhung für das Streamingabo. Das berichtet Gamepro(öffnet im neuen Fenster) mit Verweis auf entsprechende E-Mails von Netflix an Abonnenten.
Im Forum von Finanztip(öffnet im neuen Fenster) gibt es ebenfalls entsprechende Berichte. Golem.de liegen noch keine E-Mails zu Preiserhöhungen bei laufenden Netflix-Abos vor.
Es wäre denkbar, dass zunächst nur Netflix-Abonnenten angeschrieben werden, die ein bestimmtes Rechnungsdatum haben. In einer der E-Mails wird die Preiserhöhung zum 24. Mai 2024 bekannt gegeben. Auf Nachfrage von Golem.de erklärte Netflix, dass Bestandskunden "einen Monat vor Inkrafttreten der Preiserhöhung per E-Mail benachrichtigt" werden.
Netflix informiert Abonnenten
Zusätzlich sollen diese Kunden "bei der Anmeldung bei Netflix eine entsprechende Nachricht" erhalten. Der Zeitpunkt richte sich dabei nach dem Abrechnungszeitraum des jeweiligen Mitglieds. Abonnenten müssen der Preiserhöhung aktiv zustimmen, ansonsten wird das Abo durch Netflix gekündigt. Nach einer Neubuchung sollten aber alle Einstellungen weiterhin vorhanden sein.
Aus juristischen Gründen muss der Anbieter aktiv das Einverständnis der Abonnenten einholen, wenn die Preise erhöht werden. Das Unternehmen verlor in einem Rechtsstreit und wollte eigentlich die Preise ohne Zustimmung der Kunden nach Belieben ändern dürfen . Die entsprechenden Preisänderungsklauseln erklärten Gerichte aber für unzulässig.
Netflix-Preiserhöhung für Neukunden erst seit zwei Wochen
Mitte April 2024 erhöhte Netflix die Preise bereits für Neukunden . Dabei wurden alle Abostufen ohne Werbeschaltungen im Preis angehoben.
Lediglich das werbefinanzierte Standardabo kostet unverändert 4,99 Euro pro Monat. In einem werbefinanzierten Abo können die Anbieter mittels Werbeschaltungen die Einnahmen erhöhen .
Die monatlichen Kosten für das Basisabo erhöhen sich von 7,99 Euro auf 9,99 Euro. Im Oktober 2023 nahm der Streamingdienst das Basisabo in Deutschland vom Markt und bietet es nur noch für Bestandskunden an, solange das Abo aktiv ist.
Im Unterschied zum werbefinanzierten Abo gibt es im Basisabo den kompletten Netflix-Katalog. Die Inhalte stehen maximal in HD-Auflösung zur Verfügung und eine parallele Nutzung auf einem weiteren Gerät ist ausgeschlossen.
4K-Auflösung gibt es nur im Premiumabo von Netflix
Das Standardabo ohne Werbung kostet künftig 13,99 Euro statt bisher 12,99 Euro monatlich. Im Standardabo gibt es den vollständigen Netflix-Katalog und Inhalte lassen sich maximal in Full-HD-Auflösung ansehen.
Das Standardabo erlaubt einen parallelen Stream. Außerdem ist es in diesem Abo möglich, eine Zusatzmitgliedschaft zum Preis von 4,99 Euro dazuzubuchen. Dann können die Aboleistungen über ein eigenes Konto in einem anderen Haushalt genutzt werden. Ein vollwertiges Netflix-Abo erlaubt bis zu fünf Profile, in einem Unterkonto ist nur ein Profil erlaubt .
Der Preis für Netflix Premium steigt von 17,99 Euro auf 19,99 Euro monatlich. Es ist das einzige Abo mit Unterstützung für 4K-Inhalte und 3D-Audio . In diesem Angebot sind maximal vier parallele Streams im gleichen Haushalt erlaubt.
Zwei Zusatzmitgliedschaften verlangen nach Premiumabo
Es können zwei Zusatzmitglieder dazugebucht werden. Jede Zusatzmitgliedschaft kostet auch in diesem Abo jeweils 4,99 Euro pro Monat.
Die vorherige Preiserhöhung für Netflix-Bestandskunden erfolgte im Frühjahr 2021 . Bei Disney+ wurden die Preise zuletzt im November 2023 für Neukunden erhöht ; für laufende Abos wurden die Preise in Deutschland noch nicht angehoben. Im Februar 2024 erhöhte Amazon den Preis für Prime Video .
Netflix gibt es seit Jahren nur als monatliches Abo. Amazon und Disney bieten die Streamingabos auch mit einer Jahreszahlung an, so dass sich eine Ersparnis im Vergleich zur monatlichen Zahlung ergibt.
Nachtrag vom 27. April 2024, 17:44 Uhr
Netflix hat Golem.de bestätigt, dass die Preiserhöhung in Kürze auch für bestehende Abos gelten wird. Wir haben die Passage im Artikel aktualisiert.
Nachtrag vom 4. Juni 2024
Abonnenten werden nach Erkenntnissen von Golem.de dazu gedrängt, die neuen Netflix-Abopreise vor Ablauf der Zustimmungsfrist zu akzeptieren . Mehr dazu in einem gesonderten Artikel .