Zum Hauptinhalt Zur Navigation

Konkurrenz für eigene Kunden: Meta soll ARMs erste eigene Hardware kaufen

ARM macht Ernst mit dem Plan, eigene Prozessoren zu fertigen. Einen Kunden gibt es, der CPU-Entwickler versucht, Entwicklungsleiter abzuwerben.
/ Johannes Hiltscher
1 Kommentare News folgen (öffnet im neuen Fenster)
ARM hat schon einmal physische Prozessoren gebaut - das ist aber 30 Jahre her. (Bild: Patrick Mortara, via Wikimedia Commons)
ARM hat schon einmal physische Prozessoren gebaut - das ist aber 30 Jahre her. Bild: Patrick Mortara, via Wikimedia Commons / CC-BY-SA 4.0

ARM soll nicht nur IP-Cores, sondern fertige Prozessoren verkaufen: Mit dieser Strategie will CEO Rene Haas Umsatz und Gewinn des britischen Unternehmens steigern. Bereits im Sommer 2025 soll das erste eigene Silizium präsentiert werden, berichtete die Financial Times(öffnet im neuen Fenster) (FT). Mit Meta soll es auch bereits einen Kunden geben. Der Facebook-Mutterkonzern will beim KI-Training künftig auf eigene Hardware setzen, die ARM-Prozessoren könnten in diesem Kontext zum Einsatz kommen.

Wie der Prozessor aussehen wird, ist dabei noch unklar: Erwartet wird eine klassische Rechenzentrums-CPU, die allerdings für Kunden angepasst werden könnte. Denkbar ist, dass ARM keine komplett fertige CPU anbietet, sondern Chiplets verkauft, mit denen sich Kunden nach Bedarf ihre CPU zusammenstellen. Bei der Vorstellung von Neoverse N3 hatte ARM ein entsprechendes Konzept gezeigt.

ARM positioniert sich damit als direkter Konkurrent zu seinen eigenen Kunden, insbesondere Nvidia und Qualcomm. Während Nvidia die selbst entwickelte Grace-CPU mit seinen B200-Beschleunigern kombiniert, stellte Qualcomm bislang keine Server-CPU vor. Das Unternehmen arbeitet allerdings seit 2022 daran und warb kürzlich Intels ehemaligen leitenden Xeon-Entwickler ab . Qualcomm soll zudem direkter Konkurrent bei der Belieferung von Meta sein.

Mehr Personal für die eigenen Prozessoren

Auch ARM zeigt sich, wie Reuters berichtete(öffnet im neuen Fenster) , bei seinen CPU-Ambitionen nicht zimperlich: So soll ein beauftragter Personaldienstleister versucht haben, einen Leiter für die Chip-Ambitionen des Unternehmens abzuwerben.

Dabei sollen auch Kunden des Prozessorentwicklers im Fokus gewesen sein: Reuters beruft sich dabei auf eine vorliegende Nachricht des Dienstleisters, die ein leitender Angestellter eines ARM-Kunden erhalten haben soll, nennt allerdings keinen Namen. Daneben will ARM-Eigner Softbank Ampere Computing übernehmen , das ebenfalls Server-Prozessoren entwickelt.


Relevante Themen