Komprimierung: GNU Tar unterstützt Zstandard

Vor mehr als zwei Jahren hat Facebook mit Zstandard, oder kurz Zstd, ein neues und freies Kompressionsverfahren vorgestellt, das den bisher genutzten Deflate-Algorithmus in Zip, Gzip und Zlib ersetzen soll. Das in vielen Linux-Distributionen standardmäßig als Pack- und Archivierungsprogramm verwendete Tar des GNU-Projekts unterstützt in der aktuellen Version 1.31 nun ebenfalls offiziell die Komprimierung per Zstd(öffnet im neuen Fenster) .
Dazu ist die neue Kommandozeilenoption --zstd hinzugekommen. Beim Anzeigen, Extrahieren und Vergleichen von Inhalten erkennt Tar nun darüber hinaus automatisch jene Archive, die mit dem Zstd-Algorithmus komprimiert worden sind. Analog zu den bisher standardmäßig unterstützten Verfahren und ihren Dateiendungen .gz , .bz2 und .xz erkennt Tar die Zstd-Archive nun an den Endungen .zst oder .tzst .
Der Zstandard-Algorithmus steht seit einiger Zeit bereits im Linux-Kernel bereit und wird dort unter anderem für das Dateisystem Btrfs sowie einige andere Kernel-Subsysteme wie etwa Pstore genutzt. Außerdem gibt es einige Experimente im Linux-Umfeld mit Zstandard. So arbeitet das Ubuntu-Team etwa daran(öffnet im neuen Fenster) , die Deb-Pakete der Software mit diesem Kompressionsverfahren zu verteilen. Das soll vor allem die Installation aufgrund der schnelleren Dekompression beschleunigen.
Die aktuelle Version 1.31 von Tar behebt außerdem einen Logikfehler bei der Verwendung der Option -K, die die Auswahl von Archivbestandteilen ab einem bestimmten Dateinamen ermöglicht. Ebenso schließt das Team mit der Veröffentlichung eine Sicherheitslücke (CVE-2018-20482), die einen Denial-of-Service-Angriff ermöglicht. Der Code der aktuellen Version von Tar steht über die Archiv-Server des GNU-Projekts bereit, allerdings noch nicht zstd-komprimiert.