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Kompaktes Elektro-SUV: Kia EV3 startet bei 36.000 Euro

Mit seinem Einstiegspreis macht der Kia EV3 dem VW ID.3 Konkurrenz. Die Version mit 600 km Reichweite ist sogar günstiger als der Niro.
/ Friedhelm Greis
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Der Kia EV3 ist ein kompaktes Elektro-SUV aus Südkorea. (Bild: Kia)
Der Kia EV3 ist ein kompaktes Elektro-SUV aus Südkorea. Bild: Kia

Das kompakte Elektro-SUV EV3 von Kia kommt zum Basispreis von 35.990 Euro auf den deutschen Markt. Die Variante mit dem kleineren Akku (58,3 kWH) komme nach dem Prüfzyklus WLTP bis zu 436 km weit, teilte der südkoreanische Hersteller am 7. August 2024 mit(öffnet im neuen Fenster) . Mit dem größeren Akku, der 81,4 kWh fasst, sollen 605 km möglich sein. In diesem Fall liegt der Einstiegspreis bei 41.390 Euro. Damit ist der EV3 sogar günstiger als der Kia Niro mit 64,8-kWh-Akku.

Kia stellte das Kompakt-SUV bereits im Mai 2024 ausführlich vor . Der Frontmotor verfügt in beiden Modellen über eine Leistung von 150 kW (204 PS) und beschleunigt das SUV je nach Akkugröße in 7,5 oder 7,7 Sekunden von null auf 100 km/h. Eine Allradversion ist nicht vorgesehen.

Kein 800-Volt-System

Ebenso wie beim Niro setzt Kia beim EV3 ein 400-Volt-System ein. Entsprechend niedrig ist die Ladeleistung von maximal 101 beziehungsweise 128 kW. Damit dauert es rund 30 Minuten, um den Akku von 10 auf 80 Prozent der Kapazität zu laden. Der EV6 und der EV9 können mit ihren 800-Volt-Systemen Ladeleistungen von mehr als 200 kW abrufen. Allerdings basiert auch der EV3 auf der Plattform E-GMP des Hyundai-Konzerns und verfügt über die vierte Generation der Kia-Batterietechnologie.

Von außen sieht der EV3 aus wie eine geschrumpfte Version des EV9 aus: Die Länge wurde von 5 m auf innenstadttauglichere 4,3 m gekürzt. Zudem ist der EV3 mit 1,56 m mehr als 20 cm niedriger und mit 1,85 m 13 cm schmaler als das aktuelle Topmodell von Kia. Die markanten Formen bleiben jedoch erhalten. Die Front wirkt ebenfalls recht bullig, wenn auch etwas glatt geschliffener, was der Aerodynamik zugutekommt.

Umfangreiche Assistenzsysteme

Serienmäßig verfügt der EV3 über eine navigationsbasierte Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion, einen Autobahnassistenten, einen intelligenten Geschwindigkeitsassistenten, einen Frontkollisionswarner mit Fußgänger- und Radfahrererkennung sowie Abbiegefunktion, einen Spurhalte- und Spurfolgeassistenten, einen Fernlichtassistenten und ein Fahrerüberwachungssystem.

Je nach Ausführung und Sonderausstattung gibt es den EV3 mit einem Autobahnassistenten mit Spurwechselunterstützung, einem Frontkollisionswarner mit Querverkehrerkennung, einem aktiven Totwinkelassistenten mit Monitoranzeige, einem Querverkehrwarner hinten mit Notbremsfunktion, einem Auspark-Kollisionsvermeidungsassistenten, einer Rundumsichtkamera, einem fernbedienbaren Parkassistenten und einem Ausstiegsassistenten.

Bis zu 1.000 kg gebremste Anhängelast

Beim Stauraum muss der EV3 den Vergleich zur Konkurrenz wie etwa dem VW ID.3 nicht scheuen. Das Kofferraumvolumen von 460 Litern ist beachtlich. Mit umgeklappten Rücksitzen sind es 1.250 Liter. Zudem verfügt der EV3 trotz des Frontantriebs über einen kleinen Stauraum von 25 Litern unter der Fronthaube. Das sollte zumindest für ein Ladekabel reichen.

Zum Vergleich: Der ID.3 hat ein Kofferraumvolumen von 385 Litern und keinen Frunk. Bei umgeklappten Rücksitzen ist der Stauraum mit 1.267 Litern etwas größer. Ein weiterer Pluspunkt für den EV3: Das Kompakt-SUV ist mit Anhängerkupplung bestellbar und soll bis zu 1.000 kg gebremste Anhängelast ziehen können.

Ebenso wie bei anderen Elektroautos von Kia lässt sich an den EV3 ein externer Wechselstromverbraucher anschließen (Vehicle to load/V2L). Das Fahrzeug ist für bidirektionales Laden und damit für die Einbindung ins heimische oder öffentliche Stromnetz vorbereitet.

Keine Strafzölle zu befürchten

Bei der Routenplanung verspricht Kia Verbesserungen, um die Berechnung von Ladestopps praktikabler zu machen. Aktuell fehlt vor allem die Möglichkeit, den gewünschten Akkuladestand (State of Charge/SoC) bei Erreichen des Ziels oder einer Ladestation angeben zu können. Beim EV3 soll es jedoch möglich sein, den SoC manuell festzulegen. Ebenfalls soll die Routenplanung schneller reagieren und den Akkustand am Ziel dynamischer bestimmen können.

Mit dem Preis ist der EV3 mit dem kleinen Akku derzeit etwas teurer als der ID.3 Pur, der inklusive des E-Mobilitätsbonus von VW derzeit 33.330 Euro kostet. Der ID.3 Pro S mit 77-kWh-Akku ist jedoch mit 44.025 Euro inklusive des E-Mobilitätsbonus teurer. Da der EV3 in Südkorea produziert wird, muss der Hersteller im Gegensatz zu Konkurrenten wie Volvo oder Smart nicht mit Strafzöllen für Elektroautos aus China rechnen.


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