Kommunaler Netzbetreiber: Telekom soll schuld an fehlender Glasfaser in Schulen sein
Schüler beklagen öffentlich fehlendes Internet in den Klassenzimmern. Der kommunale Netzbetreiber macht die Telekom verantwortlich.

Der kommunale Netzbetreiber ARGE-Breitband wehrt sich gegen Vorwürfe der Deutschen Telekom, den Glasfaserausbau an Schulen in Sachsen-Anhalt zu verschleppen. Das Bundesland habe "erst Ende 2019 einen Vertrag mit der Telekom zur Erschließung von mehr als 900 Schulen geschlossen. Alle Schulen sollten demnach bis Ende 2020 angeschlossen sein", erklärte Holger Haupt, Breitbandbeauftragter der ARGE, Golem.de auf Anfrage.
Nachdem mehrere Schüler im Landkreis Börde öffentlich die fehlenden FTTH-Zugänge und WLAN-Ausstattung ihrer Schulen beklagt hatten, weisen sich Telekom und ARGE-Breitband gegenseitig die Schuld daran zu. Die Telekom betonte: "Im Landkreis Börde regiert engstirniger Kleingeist. Damit soll die kommunale Breitbandgesellschaft im Rennen gehalten werden - auf Kosten der Ausbildung der Jugend."
FTTH-Ausbau der Kommunen seit 2017
Acht Gemeinden errichteten seit dem Jahr 2017 mit Unterstützung des Bundes annähernd flächendeckende Glasfasernetze in den Gemeindegebieten, betonte Haupt. Wie weit man damit ist, in rund 100 Orten das Gigabit-Netz zu realisieren, führte er jedoch nicht aus. In dem großen Glasfaserprojekt betreiben der Netzbetreiber DNS:NET und die ARGE zusammen den Ausbau.
Alle Schulen gleichzeitig auszubauen, ist laut Haupt unmöglich. "Diese Aufgabe hat einen Horizont von circa drei Jahren sagte er. Eine Facette der Sanierung ist der Aufbau von WLAN-Strukturen in den Klassenzimmern." Auch wenn ein Gebäudeanschluss in einer Schule durch die Telekom gelegt werde, bestehe deswegen noch kein Netz in den Klassenzimmern.
Die Schulen in der Gemeinde Oebisfelde-Weferlingen seien an das kommunale Glasfasernetz der Gemeinde angeschlossen. Die innere Hausverkabelung und die Errichtung eines internen WLAN-Netzes erfolgten über den Digitalpakt-Schule. "Im Dezember 2019 hat der Kreistag des Landkreises Börde einen Beschluss gefasst, dass alle Schulen in Trägerschaft des Landkreises, die in einer ARGE-Gemeinde liegen, an das kommunale Netz der jeweiligen ARGE-Gemeinde anzuschließen sind", sagte Haupt. Darüber seien die zuständigen Landesministerien, die Telekom und ihre Tochter T-System informiert worden. Dabei gehe es um einen sachgerechten Umgang mit öffentlichen Mitteln.
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Das macht es nicht besser
Korrekt, die Telekom könnte anschliessen, die Arge nicht. Die braucht noch, weil sie alle...