Kohlendioxid: Island hat ein Kraftwerk mit negativen Emissionen

Kohlendioxid-Emissionen sind negativ: Sie schaden dem Klima. In einem Kraftwerk in Island ist eine Anlage installiert worden, die dafür sorgt, dass das Kraftwerk nicht nur kein Kohlendioxid mehr ausstößt, sondern es aus der Luft filtert.

Artikel veröffentlicht am ,
Geothermiekraftwerk Hellisheiði: Gas mineralisiert am Basalt.
Geothermiekraftwerk Hellisheiði: Gas mineralisiert am Basalt. (Bild: Arni Saeberg)

Dieses Kraftwerk ist definitiv sauber: In Island ist ein Kraftwerk so umgebaut worden, dass es mehr Kohlendioxid bindet als es selbst freisetzt. Das Kohlendioxid wird in den Untergrund gebracht und dort dauerhaft gespeichert.

Auf dem Gelände des Geothermiekraftwerks Hellisheiði hat das Schweizer Unternehmen Climeworks ein sogenanntes Direct-Air-Capture-Modul (DAC) installiert. Ein spezieller Filter bindet das Kohlendioxid aus der Umgebungsluft und speichert es. Anschließend wird das Gas in Wasser gelöst.

Kohlendioxid wird zu einem Mineral

Das Wasser wird über 700 Meter tief in den Boden gepumpt. Aus dem Basaltboden kann das Gemisch nicht entweichen. Das Kohlendioxid reagiert mit dem Basalt und wird zu einem festen Mineral.

Seit etwa drei Jahren wird im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Carbfix2 die Mineralisation von Kohlendioxid in Hellisheiði getestet. Bisher werden dazu die Kohlendioxid-Emissionen des Kraftwerks genutzt. Dabei fanden die Forscher heraus, dass das Gas in weniger als zwei Jahren mineralisiert. Normalerweise dauert der Prozess deutlich länger.

Hellisheiði liefert Strom und heißes Wasser

Hellisheiði ist ein Geothermiekraftwerk, das Strom und heißes Wasser produziert, indem Wasser in den heißen Untergrund gepumpt wird. Das Kraftwerk, das etwa 25 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Reykjavík liegt, gehört mit 300 Megawatt an elektrischer und 130 Megawatt an thermischer Leistung zu den größten Geothermiekraftwerken der Welt.

Die Geothermie selbst ist sauber. Lediglich bei der Wärmerückgewinnung wird ein Gemisch aus Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Wasserstoff freigesetzt. Die Menge ist in Proportion zu dem, was ein Kohlekraftwerke an Kohlendioxid emittiert, sehr gering. In den vergangenen drei Jahren wurden etwa 18.000 Tonnen Kohlendioxid in den Untergrund gepumpt.

Kohlendioxid düngt Pflanzen

Im Mai hat Climeworks die erste kommerzielle Kohlendioxid-Abscheidungsanlage in der Nähe von Zürich in Betrieb genommen. Sie soll rund 900 Tonnen Kohlendioxid im Jahr aus der Luft ziehen. Das Gas wird jedoch nicht im Untergrund gebunden, sondern als Dünger in ein Gewächshaus geleitet. Dadurch sollen dort die Erträge um bis zu 20 Prozent steigen.

Ziel von Climeworks ist es, die derzeit noch sehr hohen Kosten für die Entfernung von Kohlendioxid aus der Luft auf unter 100 US-Dollar pro Tonne zu senken.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Anonymer Nutzer 19. Okt 2017

Genau das macht man doch mit der CO2 Begasung bei Pflanzen, trotzdem ist das ein...

Anonymer Nutzer 19. Okt 2017

hast du dich gerade freiwillig fürs umweltverträgliche ableben gemeldet?!? oder meintest...

derJimmy 18. Okt 2017

Deshalb ließ ich dies auch einfach unkommentiert. Abgesehn davon geht es um die...

Der Held vom... 18. Okt 2017

Eine Analogie: Es ist grundsätzlich sinnvoll, seine Wohnung sauber zu halten - egal wo...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Huawei Watch Buds im Test
Smartwatch für die Ohren

Drahtlose Kopfhörer in einer Smartwatch? Was nach einer Schnapsidee klingt, funktioniert im Alltag überraschend gut - was vor allem am guten Klang liegt.
Ein Test von Tobias Költzsch

Huawei Watch Buds im Test: Smartwatch für die Ohren
Artikel
  1. Schneller als SSDs: Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde
    Schneller als SSDs
    Eine RAM-Festplatte bricht Geschwindigkeitsrekorde

    Schneller als SSDs und unendlich oft beschreibbar: Das verspricht ein Speichermedium, das RAM-Chips nutzt, aber über NVMe angesprochen wird.

  2. Metamaterial: Ein Display mit 1.600 Bildern pro Sekunde
    Metamaterial
    Ein Display mit 1.600 Bildern pro Sekunde

    Halbierte Leistungsaufnahme, zehnfache Auflösung, extrem kurze Schaltzeit: Forscher wollen mit Metamaterial LCDs verbessern.

  3. Morris Chang: TSMC-Gründer erklärt Globalisierung im Chipsektor für tot
    Morris Chang
    TSMC-Gründer erklärt Globalisierung im Chipsektor für tot

    Der ehemalige CEO des Halbleiterproduzenten TSMC geht davon aus, dass die Preise dadurch steigen werden. Taiwan steht vor einem Dilemma.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Amazon Coupon-Party • MindStar: MSI RTX 4080 -100€ • Neue RAM-Tiefstpreise • Sandisk MicroSDXC 256GB -69% • Neue Wochendeals bei Media Markt • Bosch Professional-Rabatte • Otto Oster-Angebote • 38-GB-Allnet-Flat 12,99€/Monat • Meta Quest Pro 1.199€ • [Werbung]
    •  /