Klimawandel: Wohnen wir in Zukunft auf dem Wasser?

Wer in Hamburgs Osten die Kanäle entlanggeht, dem fallen sie schnell auf: Schwimmpontons mit Häusern darauf. Meist zwei Stockwerke hoch, mit viel Glas und schicker Dachterrasse. Was hier alternatives Wohnen für Gutverdienende ist - ein solches Häuschen kostet schnell mal eine halbe Million -, ist woanders längst Notwendigkeit: An Küsten oder in tiefliegenden Gebieten werden Flächen für Wohnhäuser knapp, schwimmende Domizile sind eine Alternative.
Der Meeresspiegel steigt, etwa sechs Zentimeter seit der Jahrtausendwende, und die ersten Anwohner bekommen das zu spüren: Vor der panamaischen Ostküste wurden im Mai 2024 die rund 1.350 Bewohner der kleinen Insel Gardi Sugdub auf das Festland umgesiedelt. Schon jetzt wird sie immer wieder überflutet. 2050, also in zweieinhalb Jahrzehnten, wird die Insel nach Ansicht von Experten versunken sein. Dann könnte der Meeresspiegel 30 Zentimeter höher sein als heute. Die Forschung an schwimmender Architektur samt Infrastruktur läuft, muss zuvor aber einige komplexe Probleme lösen.