E-Fuels werden woanders benötigt
Denn jedes ineffiziente Fahrzeug erschwert die Aufgabe, genügend klimaneutrale Energie für alle bereitzustellen. Abgesehen davon, dass es derzeit kaum Anlagen gibt, die E-Fuels in größeren Mengen produzieren können. Der Einsatz sollte daher zunächst auf solche Zwecke beschränkt werden, die nicht ohne weiteres durch Akkuantrieb ersetzt werden können. Dazu zählt der Flugverkehr.
Natürlich trifft es zu, dass sich E-Fuels ebenso wie Mineralöl lagern und transportieren lassen. Daher wären eine Produktion in sonnen- und windreichen Regionen und ein Export in andere Länder möglich. Energiewirtschaftlich scheint es jedoch sinnvoller, solche Energiequellen für Anwendungen in der Chemie oder anderen Industriezweigen zu nutzen, als sie wieder ineffizient in Verbrennungsmotoren in die Luft zu blasen.
Zumal andere Nachteile wie der Ausstoß von Stickoxiden auch bei E-Fuel-Autos unverändert bestehen bleiben. Darüber hinaus können Elektroautos direkt von privaten Solaranlagen aufgeladen werden, so dass Verteilungs- und Umwandlungsverluste fast komplett entfallen. Ebenfalls können die Batterien der Autos als Pufferspeicher dienen, um das Stromnetz zu stabilisieren.
BMW-Chef Zipse: Verbrenner-Aus ist voreilig
Der Verzicht auf Verbrennerfahrzeuge setzt allerdings voraus, dass Elektroautos für den größten Teil der Verbraucher eine praktikable und finanzierbare Alternative darstellen und verfügbar sind. Gerade im unteren Preissegment fehlt es derzeit an Fahrzeugen, die hinsichtlich Reichweite und Ladegeschwindigkeit mit einem Verbrenner mithalten können. Zudem gibt es in vielen Regionen noch keine ausreichende Ladeinfrastruktur.
Aus diesen Gründen stellte sich der europäische Autoherstellerverband ACEA gegen die Entscheidung des EU-Parlaments. ACEA-Präsident und BMW-Chef Oliver Zipse sagte: "Angesichts der Volatilität und Unsicherheit, die wir weltweit Tag für Tag erleben, ist jede langfristige Regulierung, die über dieses Jahrzehnt hinausgeht, in diesem frühen Stadium voreilig."
Überprüfung im Jahr 2030 gefordert
Stattdessen sei zur Halbzeit eine transparente Überprüfung erforderlich, um Ziele für die Zeit nach 2030 zu definieren. Bei dieser Überprüfung müsse "zunächst bewertet werden, ob der Aufbau der Ladeinfrastruktur und die Verfügbarkeit von Rohstoffen für die Batterieproduktion mit dem weiteren steilen Anstieg der batterieelektrischen Fahrzeuge zu diesem Zeitpunkt Schritt halten können".
Die Logik dahinter: Wenn wir im Jahr 2030 nicht genügend Elektroautos bauen und aufladen können, dann wollen wir weiterhin Verbrenner verkaufen dürfen. Für diese wird dann aber entweder Mineralöl benötigt, was eigentlich nicht gewollt ist, oder synthetisches Benzin, das es vermutlich nicht in ausreichender Menge gibt.
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass Autoproduktion und Ladeinfrastruktur bis 2035 noch nicht für ein Verbrenner-Aus geeignet sind?
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Was soll dagegen sprechen?
Die Frage ist nur was die dann kosten werden und ob es sich dann noch lohnt ein E-Auto...
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