Klimaschutz: Hybride Glasschmelze wird gebaut

Die Firma Ardagh baut in Niedersachsen eine überwiegend elektrisch betriebene Glasschmelze. Das Projekt hat zunächst Schwierigkeiten gehabt, Fördergelder zu erhalten.

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So stellt sich Ardagh die Zukunft der Glasindustrie vor: Solarenergie liefert Strom für eine elektrische Glaswanne.
So stellt sich Ardagh die Zukunft der Glasindustrie vor: Solarenergie liefert Strom für eine elektrische Glaswanne. (Bild: Ardagh Glass GmbH)

Im niedersächsischen Obernkirchen baut die Firma Ardagh eine zu 80 Prozent elektrisch betriebene Glasschmelzwanne. Das soll etwa 60 Prozent der Kohlendioxidemissionen einsparen. Bisher werden Glaswannen überwiegend mit fossilem Erdgas betrieben.

Zwar gibt es bereits elektrische Glasöfen, allerdings werden diese bisher nur für geringe Glasmengen für Spezialanwendungen genutzt. Die Anlage von Ardagh wäre damit die erste, die Glasflaschen in großem Maßstab überwiegend elektrisch produziert.

In der Glaswanne sollen braune Glasflaschen hergestellt werden, auch andere Farben sind laut Ardagh möglich. Besonders die Herstellung von farbigen Flaschen galt bisher in der Glasindustrie als schwierig, wenn man auf elektrische Beheizung umstellt.

Zunächst wird die Glasproduktion weiterhin zu 20 Prozent Erdgas nutzen. Ardagh kündigte aber an, dass man in einer späteren Phase des Projekts das Erdgas durch Wasserstoff ersetzen möchte.

Pläne scheiterten zunächst an EU-Förderung

Das Projekt hat eine längere Vorgeschichte. Ursprünglich war geplant, die hybride Glaswanne als Gemeinschaftsprojekt mehrerer Glasfirmen unter dem Dach des europäischen Verbandes der Behälterglasindustrie zu bauen.

Das Projekt scheiterte allerdings zunächst: Man hatte sich eine Förderung über den EU Innovation Fund erhofft, einem Förderprogramm für industrielle Klimaschutzprojekte. Doch das Projekt schaffte es nicht in die Liste der geförderten Projekte. Wir berichteten im vergangenen Jahr in einem ausführlichen Hintergrundartikel über das Projekt und die Herausforderungen einer klimafreundlichen Glasproduktion.

Ardagh verfolgte das Projekt aber eigenständig weiter. Unterstützt wird es nun über das Förderprogramm Dekarbonisierung in der Industrie, das vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) organisiert wird.

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