Klimaschutz: Britische Wasserstoff-Strategie veröffentlicht
Das Vereinigte Königreich will die Wasserstoff-Industrie auf vielfältige Weise fördern.

Die britische Regierung hat am 17. August 2021 eine Wasserstoff-Strategie veröffentlicht, in der zahlreiche Maßnahmen zur Förderung des Rohstoffs angekündigt werden. Auch im Vereinigten Königreich wird demnach in der Nutzung der Wasserstoff-Technologie ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirschaft gesehen.
Den Angaben zufolge sollen bis zum Jahr 2030 fünf Gigawatt an Kapazitäten zur Produktion von klimafreundlichem Wasserstoff geschaffen werden. Deutschland hat sich im vergangenen Jahr ein ähnliches Ziel gesetzt.
Die britische Regierung baut dabei anders als Deutschland neben dem mittels Elektrolyse hergestellten grünen Wasserstoff auch auf sogenannten blauen Wasserstoff. Dabei soll dieser weiterhin aus Erdgas produziert werden, die Emissionen aber technisch abgeschieden und unterirdisch eingelagert werden - ein Verfahren, das als Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnet wird. Vor wenigen Tagen hatten US-Wissenschaftler in einer Studie blauen Wasserstoff kritisiert und ihm eine schlechte Klimabilanz bescheinigt. Die Annahmen in der Studie sind allerdings umstritten.
Wasserstoff-Autos spielen keine Rolle
Die Nutzung von Wasserstoff als Antrieb von Pkws spielt in der britischen Wasserstoffstrategie praktisch keine Rolle. Nahezu alle Fachleute sind sich inzwischen einig, dass mit Wasserstoff betriebene Autos aufgrund der geringen Effizienz nicht sinnvoll sind.
Eine wichtige Rolle soll Wasserstoff hingegen in der Industrie spielen. Hierfür plant die britische Regierung ein System mit sogenannten Differenzverträgen, bei denen Betreibern innovativer Industrieanlagen die Kostendifferenz zwischen der klimafreundlichen Wasserstoff-Lösung und einer fossilen Lösung erstattet werden. Solche Differenzverträge, die auch in Deutschland und der EU diskutiert werden, werden im Vereinigten Königreich bereits zur Förderung der Offshore-Windenergie genutzt.
Weiterhin plant die britische Regierung gemeinsam mit den Gasnetzbetreibern eine Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff ins Erdgasnetz. Aufgrund der geringen Energiedichte von Wasserstoff führt das allerdings nur zu Emissionsreduktionen von etwa sieben Prozent.
In Sachen Wasserstoff und Heizen hatten Lobbyverbände der Gasnetzbetreiber hatten im Vorfeld stark dafür geworben, Wasserstoff als Heizenergie direkt in Wohnungen zu nutzen. Die britische Wasserstoff-Strategie sieht vor, dies in Modellprojekten auszuprobieren. Zumindest bis 2030 bleibt aber die Menge an Wasserstoff, die fürs Heizen vorgesehen ist, gering.
Viele Fachleute halten die Nutzung von Wasserstoff in Wohnungsheizungen für wenig sinnvoll und sehen hier primär Wärmepumpen als Lösung an. Ähnliche Kontroversen gibt es auch in Deutschland.
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