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Klimakrise: CO2-Anstieg 2024 höher als je zuvor

Laut der Weltorganisation für Meteorologie war die Zunahme 50 Prozent höher als in den Jahren davor. Natürliche Grenzen könnten erreicht worden sein.
/ Mario Petzold
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Wie hier in Australien nehmen Wald- und Buschbrände weltweit zu. (Bild: Getty Images/Paul Crock)
Wie hier in Australien nehmen Wald- und Buschbrände weltweit zu. Bild: Getty Images/Paul Crock

Der jährliche Bericht(öffnet im neuen Fenster) der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) zeigt, dass die Konzentration von CO 2 in der Atmosphäre 2024 um 3,5 Teile pro Million (ppm) zugenommen hat. Das sind fast 50 Prozent mehr als in den letzten Jahren, 50 Prozent mehr als im Durchschnitt des letzten Jahrzehnts und die höchste, jeweils gemessene Zunahme (dicht gefolgt von 2016 mit 3,3 ppm).

Die Zahlen basieren auf einem globalen Netzwerk aus Messstationen an Land, auf Schiffen und Flugzeugen. Sie zeigen, dass die Konzentration an Kohlenstoffdioxid mittlerweile 52 Prozent über dem vorindustriellen Niveau liegt.

Die registrierte Zunahme lässt sich laut des Berichts nicht allein durch die CO 2 -Emissionen aus fossilen Energieträgern erklären. Weitere Phänomene, die allerdings mit der globalen Erwärmung zusammenhängen, dürften eine entscheidende Rolle spielen.

Natürliche Kohlenstoffsenken abgeschwächt

Ein wichtiger Grund für die steigende CO 2 -Konzentration sollen die zahlreichen Waldbrände im vergangenen Jahr sein. Im Süden Afrikas, in Kanada oder auch im Amazonasbecken gab es große Wald- und Buschfeuer.

Gleichzeitig wurde ein besonders hoher Anstieg des Treibhausgases über dem Pazifik registriert. Dessen Oberflächentemperatur war 2024 überdurchschnittlich hoch, so dass hier deutlich weniger CO 2 aufgenommen wurde als in den Jahren davor. Dazu trug das Wetterphänomen El Niño(öffnet im neuen Fenster) bei, das sich ab Anfang 2024 jedoch wieder abschwächte.

Hinzu kam, dass die Trockenheit im Amazonasgebiet, aber auch in anderen Regionen der Welt, die Fähigkeit von Pflanzen abgeschwächt hat, Kohlenstoffdioxid zu binden.

Spirale befürchtet

Die WMO warnt deshalb davor, dass die weitere Erderwärmung sowohl die Wirkung von Ozeanen als auch die von Wäldern als CO 2 -Senken insgesamt verringert. Dann könnte die Konzentration des Treibhausgases noch schneller steigen und wiederum die Erwärmung beschleunigen. Das Resultat wäre eine kaum noch aufzuhaltende Spirale.

Ein paar weniger negative Signale finden sich in dem Bericht aber ebenfalls. So lag die Zunahme von Methan und Lachgas unter dem Mittelwert der letzten 10 Jahre. Beide Gase werden für rund ein Viertel der Erderwärmung verantwortlich gemacht, während CO 2 zwei Drittel davon verursacht.

Der Ausstoß von CO2(öffnet im neuen Fenster) steigt dagegen unvermindert an und bleibt auf dem Niveau der letzten 10 Jahre. Durchschnittlich liegt er bei 5 Tonnen pro Kopf, was annähernd dem Durchschnitt in der EU entspricht. Man geht davon aus, dass die Erde 1 Tonne pro Kopf kompensieren kann, der Rest verbleibt in der Atmosphäre.


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