Klimakatastrophe: Mehr als die Hälfte der Passagierflüge sind Kurzstrecke

Im vergangenen Jahr legten die meisten Passagierflüge weniger als 1.000 Kilometer zurück. Jeder Vierte möchte Kurzstreckenflüge abschaffen, um das Klima zu schützen.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Flugzeug im Landeanflug
Flugzeug im Landeanflug (Bild: Lars_Nissen/Pixabay)

Auch mit dem deutlichen Rückgang von Flugreisen in der Coronapandemie war im vergangenen Jahr gut jeder zweite Passagierflug auf der Kurzstrecke unterwegs. Flüge mit einer Distanz bis 1.000 Kilometer hatten 2020 einen Anteil von 53 Prozent an allen Passagierflügen, die auf den deutschen Hauptverkehrsflughäfen starteten oder landeten, teilte das Statistische Bundesamt am 4. Juni in Wiesbaden mit. Der Anteil war damit ähnlich hoch wie im Jahr vor der Pandemie (54 Prozent).

Nach Angaben der Wiesbadener Behörde waren Kurzstreckenflüge mit einer Distanz bis 1.000 Kilometer vor und nach Ausbruch der Pandemie überwiegend Auslandsflüge mit einem Anteil von mehr als 70 Prozent. Dennoch seien knapp 8 Prozent des CO2-Ausstoßes der Passagierflüge 2020 durch Inlandsflüge verursacht worden, schreibt das Statistische Bundesamt.

Insgesamt sei die Zahl der Passagierflüge in Deutschland im Corona-Jahr 2020 um rund 66 Prozent auf rund 596.000 eingebrochen. Das habe sich auch positiv auf den CO2-Ausstoß ausgewirkt. Dieser sei im vergangenen Jahr gegenüber 2019 um 63 Prozent auf 9,75 Millionen Tonnen zurückgegangen.

Jeder Zweite für Abschaffung oder Verteuerung von Kurzstreckenflügen

Kurzstreckenflüge sind aus Klimaschutzgründen umstritten. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse Agentur (DPA) sprach sich knapp jeder Vierte (24 Prozent) für eine Abschaffung aus.

Rund jeder Dritte (34 Prozent) möchte Kurzstreckenflüge etwa durch eine Steuer verteuern, um sie unattraktiver zu machen. Ein weiteres Viertel der Befragten (26 Prozent) sprach sich gegen jegliche Veränderung bei Kurzstreckenflügen aus - der Rest war unentschieden oder lehnte alle drei Möglichkeiten ab.

Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock sagte Mitte Mai: "Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben." Auch Billigpreise wie 29 Euro für Mallorca-Flüge dürfe es nicht mehr geben, wenn man es mit der Klimapolitik ernst meine.

Grüne: Bahnnetz soll ausgebaut werden

Zuvor hatte SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz dem Sender ProSieben gesagt, er sei dafür, gegen Billigflüge vorzugehen und eine Preisuntergrenze zu setzen. Baerbock betonte, dass gleichzeitig das Bahnnetz ausgebaut werden müsse und sie Kurzstreckenflüge nicht verbieten wolle.

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Chris33 15. Jun 2021

Zubringerflug hin oder her - ein Kurzstreckenflug besteht fast nur aus Start- und...

berritorre 08. Jun 2021

Hahahahaha, +1 Jedenfalls in Berlin.

berritorre 08. Jun 2021

Haha, sieht bei mir ähnlich aus. Bis ca. 14 sind wir zu 5. mit dem Auto in den Urlaub...

/mecki78 07. Jun 2021

Klar verbraucht ein Flugzeug mehr Sprit als ein Zug oder Bus, aber je kürzer es fliegt...



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