Klima: Landmassen konnten 2023 kaum Kohlenstoff aufnehmen

Eine Forschungsgruppe hat gezeigt(öffnet im neuen Fenster) , dass die Kohlenstoffaufnahme an Land im Jahr 2023 - dem heißesten jemals aufgezeichneten Jahr - vorübergehend zusammengebrochen ist. Wälder, Pflanzen und Böden hatten fast keinen Kohlenstoff absorbiert.
Der Zusammenbruch der Kohlenstoffsenke an Land im Jahr 2023 könnte vorübergehend sein: Ohne den Druck von Dürren oder Waldbränden würde das Land wieder Kohlenstoff aufnehmen. Aber er zeigt die Anfälligkeit dieser Ökosysteme, mit massiven Auswirkungen auf die Klimakrise.
Bisher gibt es noch keine Technologien, die Kohlenstoff in großem Maßstab aus der Atmosphäre entfernen können. Die riesigen Wälder, Graslandschaften, Torfmoore und Ozeane der Erde sind die einzige Möglichkeit, die durch den Menschen verursachte Kohlenstoffbelastung zu absorbieren.
Negativer Rekordwert für 2023
Im Jahr 2023 hat diese Belastung sogar einen Rekordwert von 37,4 Milliarden Tonnen(öffnet im neuen Fenster) erreicht. Steigende Temperaturen, zunehmende Wetterextreme und Dürren bringen die Ökosysteme in eine völlig neue Situation. Doch mindestens 118 Länder(öffnet im neuen Fenster) sind auf die Landflächen als Kohlenstoffspeicher angewiesen.
In Europa haben Frankreich, Deutschland(öffnet im neuen Fenster) , die Tschechische Republik und Schweden alle einen erheblichen Rückgang(öffnet im neuen Fenster) der vom Land aufgenommenen Kohlenstoffmenge verzeichnet, was auf klimabedingte Borkenkäferbefälle, Dürre und eine erhöhte Baumsterblichkeit zurückzuführen ist.
Finnland verfolgt die ehrgeizigsten Ziele der Industrieländer in Bezug auf die CO2-Neutralität . Jedoch ist auch hier die einst riesige Landsenke in den letzten Jahren verschwunden. Die Gesamtemissionen des Landes blieben trotz einer branchenübergreifenden Reduzierung der Emissionen um 43 Prozent unverändert. Bisher sind diese Veränderungen regional begrenzt. In einigen Ländern, wie China(öffnet im neuen Fenster) und den USA, sind solche Rückgänge bisher nicht zu verzeichnen.
Wälder sind keine ausreichenden Kohlenstoffspeicher mehr
Nur ein einziger großer tropischer Regenwald(öffnet im neuen Fenster) - das Kongobecken - ist noch eine starke Kohlenstoffsenke(öffnet im neuen Fenster) , die mehr Kohlenstoff entzieht, als sie in die Atmosphäre freisetzt. Das Amazonasbecken erlebt eine rekordverdächtige Dürre, die durch El-Niño-Wetterlagen, Entwaldung und globale Erwärmung noch verschärft wird, und die Flüsse sollen so wenig Wasser wie noch nie zuvor führen. Die Ausweitung der Landwirtschaft hat tropische Regenwälder in Südostasien in den letzten Jahren zu einer Nettoemissionsquelle gemacht.
In einem im Juli veröffentlichten Artikel(öffnet im neuen Fenster) wurde festgestellt, dass die Gesamtmenge des von Wäldern zwischen 1990 und 2019 absorbierten Kohlenstoffs zwar konstant war, jedoch je nach Region erheblich variierte.
Die borealen Wälder - Heimat von etwa einem Drittel des gesamten an Land vorkommenden Kohlenstoffs, die sich über Russland, Skandinavien, Kanada und Alaska erstrecken - haben einen starken Rückgang der von ihnen aufgenommenen Kohlenstoffmenge verzeichnet, die aufgrund von klimabedingten Käferplagen, Bränden und Rodungen für die Holzgewinnung um mehr als ein Drittel(öffnet im neuen Fenster) zurückgegangen ist.
In Kombination mit der abnehmenden Widerstandsfähigkeit des Amazonas und Dürrebedingungen in Teilen der Tropen trugen die heißen Bedingungen in den nördlichen Wäldern dazu bei, dass die Landsenke 2023 zusammenbrach. Das führte zu einem Anstieg des atmosphärischen Kohlenstoffgehalts.
Die Landflächen sind nach den Ozeanen der zweitgrößte aktive Kohlenstoffspeicher. Doch die Emissionen aus dem Boden werden bis zum Ende des Jahrhunderts voraussichtlich um bis zu 40 Prozent(öffnet im neuen Fenster) ansteigen.



