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Kleine Powerstations im Test: Welche kleine Akkustation eignet sich wofür?

Kleine Powerstations sind leicht zu transportieren und eignen sich gut für unterwegs - Golem.de hat vier Modelle getestet.
/ Tobias Költzsch
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Die vier Akkustationen von Anker, Ecoflow und Jackery im Test (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Die vier Akkustationen von Anker, Ecoflow und Jackery im Test Bild: Tobias Költzsch/Golem.de

Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, die Bäume werden bald grün: Der Frühling steht vor der Tür und damit steigt bei vielen auch die Lust, mehr Zeit draußen zu verbringen. Bei bestimmten Outdoor-Aktivitäten ist es praktisch, eine mobile Stromversorgung zu haben, die nicht allzu sperrig und schwer ist.

Kleine Powerstations mit einer Kapazität zwischen 500 und 1.000 Wattstunden (Wh) können da hilfreich sein, weil sie nicht allzu groß sind. Die gängigen Hersteller haben in diesem Bereich verschiedene Modelle im Portfolio - Golem.de hat sich vier Geräte genauer angeschaut. Im Test stellen wir die Powerhouse 535 von Anker(öffnet im neuen Fenster) , die Explorer 1000 Pro von Jackery(öffnet im neuen Fenster) sowie die River 2 Pro(öffnet im neuen Fenster) und die Delta 2 von Ecoflow(öffnet im neuen Fenster) vor. Alle Modelle haben ihre Vor- und Nachteile, die sie für bestimmte Nutzungsszenarien interessant machen.

Die Powerhouse 535 ist mit 512 Wh und einer maximalen Leistung von 500 Watt das kleinste Modell in unserem Testaufgebot, danach folgt die River 2 Pro mit 769 Wh und 800 Watt Ausgangsleistung. Die Explorer 1000 Pro hat 1.002 Wh und leistet bis zu 1.000 Watt. Die Delta 2 ist mit bis zu 1.800 Watt und einer Kapazität von 1.024 Wh das leistungsfähigste Modell in unserem Test.

Ankers kompakte Powerstation

Mit einer Größe von nur 287 x 250 x 186 mm ist die Powerhouse 535 die kleinste Powerstation im Test. Das Gewicht liegt bei 7,4 Kilogramm, die Akkustation lässt sich entsprechend gut transportieren und verstauen. An Anschlüssen hat sie zwei Wechselstromsteckdosen, einen USB-C-Anschluss, drei USB-A-Ports und einen Zigarettenanzünderanschluss. Über ein großes Display können wir den Ladestand und die aktuelle Leistung ablesen. Verbaut sind LiFePO4-Akkus, für die Anker eine Lebensdauer von zehn Jahren angibt. Die Garantie beträgt fünf Jahre.

Die Lademöglichkeiten sind bei der Powerhouse 535 auf einen einzelnen runden Gleichstromstecker auf der Rückseite beschränkt. An diesen wird das 120-Watt-Netzteil angeschlossen, wenn die Powerstation über den Netzanschluss geladen werden soll. Durch die Trennung von Netzteil und Akkustation konnte Anker das Gerät recht klein halten, die Ladegeschwindigkeit ist allerdings nicht sonderlich hoch: Mit dem Netzteil brauchen wir 4,75 Stunden, 558 Wh zieht die Powerstation dabei.

Die Ladezeit lässt sich verkürzen, wenn wir zusätzlich zum Netzteil ein USB-Ladegerät an den USB-C-Port anschließen. Dann können wir die Ladeleistung auf insgesamt bis zu 160 Watt erhöhen, was die Ladezeit auf 3,5 Stunden verkürzt. Wer ein Solarpanel mit der Powerhouse 535 verwenden möchte, das einen XT60-Stecker hat, benötigt einen Adapter.

Die Steuerung des Powerhouse 535 ist, analog zum Powerhouse 767, einfach: Die Akkustation hat keinen Hauptschalter, sondern befindet sich immer in einer Art Stand-by-Modus. In diesem können wir USB-Geräte einfach einstecken, ohne sie separat aktivieren zu müssen. Den Gleichstromanschluss über den Zigarettenanzünderanschluss sowie die Wechselstromsteckdosen schalten wir über kleine Knöpfe ein.

USB-C-Anschluss mit Power Delivery

Die USB-Anschlüsse des Powerhouse 535 liefern zusammen maximal 60 Watt, der USB-C-Port unterstützt als einziger Power Delivery. Über ihn können wir beispielsweise unser Notebook aufladen. Unter den Anschlüssen hat die Akkustation noch eine LED-Lichtleiste, die wir in einer festgelegten Helligkeit nutzen können. Ein langer Druck aktiviert ein Lichtsignal, bei dem die Leiste blinkt.

Bei einer angegebenen Kapazität von 512 Wh liefert uns Ankers kleine Powerstation 439 Wh an Wechselstrom. Das entspricht einer Effizienz von 85 Prozent, was im normalen Rahmen derartiger Stromspeicher ist. Auf Konnektivitätsoptionen verzichtet Anker, eine App-Anbindung gibt es entsprechend nicht. Zudem erwähnt der Hersteller keine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), die Powerstation sollte im Zweifel also nicht als automatisch anspringendes Notstromaggregat verwendet werden.

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Aufgrund der maximalen Leistung von 500 Watt lässt sich die Powerhouse 535 nicht für stärkere Verbraucher wie Haartrockner, Toaster, Kaffeemaschinen oder Induktionskochplatten verwenden. Darauf weist Anker in der Produktbeschreibung auch explizit hin. Ein Überspannschutz bis 750 Watt kann kurzzeitige Lastspitzen auffangen.

Powerhouse 535 nicht geeignet für größere Verbraucher

Grundsätzlich sehen wir die Powerhouse 535 aber eher als sehr große Powerbank und nur eingeschränkt als Notstromaggregat. Anker gibt an, dass Nutzer mit dem Gerät unter anderem 33 Mal ein Smartphone aufladen können, oder sieben Mal ein Notebook. Auch ein Router oder ein Beatmungsgerät dürften sich im Ernstfall einige Stunden lang damit betreiben lassen.

Für Campingausflüge mit Kochplatten und anderen Küchengeräten eignet sich die Akkustation aber nicht, da sie schlicht nicht leistungsfähig genug ist. Dafür ist sie kompakt, leicht und vor allem sehr leise - ein Umstand, der vor allem nachts beim Laden von Geräten praktisch sein dürfte. Wer auf einem Outdoor-Trip keine größeren Geräte verwenden will, sondern nur Smartphone, Laptop, GPS-Gerät oder auch mal eine Drohne laden möchte, dürfte Gefallen an der Powerhouse 535 finden.

Ecoflow River 2 Pro

Die River 2 Pro von Ecoflow ist mit 270 x 260 x 226 mm nur ein wenig größer als die Powerhouse 535, bietet aber eine höhere Leistung und einen größeren Akku. Die Kapazität liegt bei 768 Wh, die maximale Leistung bei 800 Watt. Durch den X-Boost-Modus leistet die Powerstation sogar 1.600 Watt, und das nicht nur bei Spannungsspitzen, sondern durchgängig.

Somit lassen sich mit der River 2 Pro auch leistungshungrige Geräte wie Staubsauger, Haartrockner, elektrische Werkzeuge und kleine Kühlschränke betreiben - und das bei einem Gerät, das mit unter 8 Kilogramm sehr leicht zu transportieren ist. Anders als bei größeren Akkustationen mit vergleichbarer Leistung ist der Akku der River 2 Pro aber verhältnismäßig klein: Die möglichen 1.600 Watt sind nur eine halbe Stunde lang drin, dann ist der Akku leer.

Die Powerstation hat drei Wechselstromsteckdosen, die keine Gummiabdeckungen haben. Dazu gibt es drei USB-A-Anschlüsse mit jeweils maximal 12 Watt sowie einen USB-C-Ausgang mit 100 Watt, aber ohne Power Delivery. Die USB-Ausgänge müssen wir nicht extra aktivieren, anders als die Steckdosen sowie den Zigarettenanzünderanschluss und die beiden Gleichstromausgänge mit 12,6 Volt und zusammen maximal 126 Watt. Die Ecoflow-Powerstation hat einen Ein- und Ausschalter, eine Leuchte hat sie nicht.

Durchschnittlich gute Effizient beim Wechselstrom

Bei voller Ladung gibt die River 2 Pro in unserem Test 623 Wh aus. Bei einer angegebenen Kapazität von 768 Wh entspricht das einer Effizienz von 81,12 Prozent, was ein durchschnittlicher Wert ist. Die Powerstation lädt in nur 68 Minuten von null auf 100 Prozent bei einer Energieaufnahme von 917 Wh auf - ein rekordverdächtiger Wert. Das erreicht die kleine Kiste durch Laden an einem Netzanschluss, bei dem eine Leistung von bis zu 940 Watt erreicht wird. Nachteil dieses schnellen Ladens: Der immer wieder einsetzende Lüfter ist sehr laut, weshalb wir die River 2 Pro beim schnellen Netzladen lieber in einen anderen Raum gestellt haben.

Alternativ lässt sich die River 2 Pro auch über Solarpanels, einen Zigarettenanzünderadapter (passendes Kabel liegt bei) und über ein USB-Ladegerät aufladen. Als letzte Möglichkeit wird der USB-C-Port auf der Vorderseite bei den Anschlüssen verwendet, geladen wird mit maximal 100 Watt in bis zu neun Stunden. Für Solarpanels steht ein XT60-Anschluss auf der Rückseite zur Verfügung, der eine maximale Leistungsaufnahme von 220 Watt erlaubt. Unter idealen Bedingungen dauert der Ladevorgang dann 4,5 Stunden.

Anders als Ankers Powerhouse 535 und Jackerys Explorer 1000 Pro hat die River 2 Pro einen USV-Modus (unterbrechungsfreie Stromversorgung). Wird die Powerstation zwischen einen Verbraucher und das Stromnetz geschaltet, soll bei einem Stromausfall innerhalb von 30 Millisekunden auf den Akku umgeschaltet werden. Für einen Server dürfte das zu lang sein, für andere Geräte könnte der Zeitraum hingegen ausreichen. Im Zweifel sollten Nutzer die USV-Funktion vor einem Ernstfall testen.

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Ecoflow ist der einzige Hersteller in unserem Testfeld, der für seine beiden Powerstations eine App-Anbindung anbietet, die uns Informationen zur aktuell abgerufenen Leistung anzeigt. Wir können die River 2 Pro entweder per Bluetooth direkt mit einem Smartphone verbinden oder die Akkustation per WLAN online bringen. Die App ist für die normale Nutzung zwar nicht nötig, bietet aber zusätzlich einige interessante Einstellungsmöglichkeiten.

Gute App-Anbindung mit praktischen Einstellungsmöglichkeiten

So können wir beispielsweise den X-Boost-Modus ausschalten, um eine schnelle Entladung durch Leistungen jenseits von 800 Watt zu verhindern. Standardmäßig ist der X-Boost-Modus aktiviert. Praktisch ist auch die Möglichkeit, die Ladegeschwindigkeit per Netzanschluss von den maximal möglichen 940 Watt stufenlos auf bis zu 100 Watt herunterregeln zu können. Wer für den Ladevorgang länger Zeit hat, kann so die Lautstärke reduzieren, da der Lüfter nicht so schnell läuft.

Um die Batterie zu schonen, können zudem der minimale und der maximale Ladepunkt eingestellt werden. In der Voreinstellung lädt der Akku von null auf 100 Prozent, für eine bessere Batteriegesundheit ist es aber sinnvoll, den Bereich etwa auf zehn bis 90 Prozent einzuschränken. Bei einem Gerät wie der River 2 Pro mit verhältnismäßig kleinem Akku würde dies allerdings einen merklichen Rückgang an verfügbarer Nutzungsdauer bedeuten - möglicherweise ein Grund, warum Ecoflow den Akku in der Grundeinstellung komplett ausnutzt.

Ecoflow verbaut LiFePO4-Akkus bei seiner Akkustation, die sich über 3.000 Mal auf- und entladen lassen sollen, bis eine Kapazität von 80 Prozent erreicht ist. Entsprechend gibt der Hersteller eine Lebensdauer von zehn Jahren an, der Garantiezeitraum liegt bei fünf Jahren.

Jackery Explorer 1000 Pro

Die Jackery Explorer 1000 Pro hat eine Kapazität von 1.002 Wh und eine Leistung von 1.000 Watt. Dank Überspannschutz können kurzzeitig auch Geräte mit bis zu 2.000 Watt betrieben werden - praktisch unter anderem bei Elektrowerkzeugen wie Bohrmaschinen oder Handsägen, die unter 1.000 Watt benötigen, beim Start aber kurzfristig darüberliegen.

Damit lässt sich mit der Powerstation schon deutlich mehr anfangen als mit der Anker Powerhouse 535 - aber von der Leistung her weniger als mit der River 2 Pro von Ecoflow, die dauerhaft 1.600 Watt liefern kann. Nutzen wir bei der Explorer 1000 Pro dauerhaft mehr als 1.000 Watt, schaltet die Akkustation nach wenigen Sekunden ab. Die höhere Leistung ist tatsächlich nur für Leistungsspitzen gedacht.

Wir können dank der 1.000 Watt Grundleistung aber beispielsweise ein Auto mit unserem handelsüblichen Hausstaubsauger reinigen oder in Außenbereichen ohne Steckdose Elektrowerkzeuge benutzen. Auch im Campingbereich bietet die Leistung von 1.000 Watt einen guten Spielraum, was kleinere Kochplatten oder Kaffeekocher betrifft. Dank der USB-Anschlüsse lassen sich auch eine Reihe von Geräten wie Smartphones, Tablets oder Notebooks gleichzeitig laden.

Zwei Mal USB-C mit Power Delivery

Die Explorer 1000 Pro ist mit 340 x 262 x 255 mm deutlich größer und mit 11,5 Kilogramm schwerer als die Powerhouse 535 und River 2 Pro. An Anschlüssen bietet sie zwei Wechselstromsteckdosen mit besagten 1.000 Watt Maximalleistung, einen Zigarettenanzünderanschluss mit 12 Volt und 10 Ampere sowie zwei USB-C- und zwei USB-A-Anschlüsse mit zusammen 100 Watt. Die beiden USB-C-Ports bieten Quick Charge 3.0 und Power Delivery, unser Notebook lässt sich entsprechend problemlos damit laden.

Das Display zeigt uns alle wichtigen Informationen zum Lade- und Entladestatus an. Die Steuerung der Powerstation erfolgt über das Gerät selbst, eine App-Anbindung gibt es nicht. Die Anschlüsse werden durch kleine Buttons aktiviert, einen zentralen Power-Button gibt es nicht. Die Akkustation ist entsprechend immer im Stand-by-Betrieb. Sinkt die Leistungsentnahme unter sehr niedrige Schwellenwerte, kann die Stromversorgung mit Hilfe eines zuschaltbaren Low-Power-Modus automatisch deaktiviert werden.

Links neben dem Display ist eine Leuchte eingebaut, die in zwei Stufen leuchtet und deren niedrige Stufe bereits sehr hell ist. In einem Notfallmodus blinkt die Leuchte im Muster des SOS-Signals. An den Wechselstromsteckdosen können wir in unserem Test 811 Wh nutzen. Angesichts der angegebenen Kapazität von 1.002 Wh entspricht das einer Effektivität von 80,94 Prozent - weniger als bei der Powerhouse 535 und der River 2 Pro, aber immer noch im Rahmen. Über einen Netzanschluss können wir die Jackery-Powerstation mit bis zu 750 Watt laden, ab einem Ladestand von 35 Prozent wird der Lüfter lauter.

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Mit einer benötigten Leistungsaufnahme von insgesamt 1.097 Wh ist die Akkustation in knapp zwei Stunden aufgeladen. Alternativ lässt sich das Gerät auch mit Solarpanels laden - Jackery selbst bietet Modelle mit 80 sowie 200 Wp (Watt Peak, also die maximal mögliche Leistung) an. Diese lassen sich allerdings nicht ohne Adapter verwenden: Die Explorer 1000 Pro hat neben einer Kaltgerätebuchse nur zwei runde Gleichstrombuchsen auf der Rückseite eingebaut, allerdings keinen Port für XT60-Stecker.

Keine unterbrechungsfreie Stromversorgung

Einen USV-Modus hat die Explorer 1000 Pro nicht, allerdings kann die Powerstation während der Nutzung geladen werden. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung garantiert Jackery bei einer Unterbrechung der Netzversorgung aber nicht.

Jackery verbaut Lithium-Ionen-NMC-Akkus, die nach 1.000 Ladezyklen noch auf eine Kapazität von 80 Prozent kommen sollen. Bei Jackery gibt es eigentlich nur zwei Jahre lang Garantie, die Explorer 1000 Pro kommt allerdings wie einige andere Modelle mit einem dritten Garantiejahr und einer zusätzlichen zweijährigen Garantieverlängerung - bietet insgesamt also fünf Jahre Gewährleistung. Wasserfest ist die Powerstation nicht, Jackery rät, sie von Regen fernzuhalten.

Ecoflow Delta 2

Die Delta 2 ist die größte und leistungsfähigste Akkustation in unserem Test, mit 400 x 281 x 211 mm und einem Gewicht von 12 Kilogramm ist sie aber noch gut transportierbar. Sie hat eine Kapazität von 1.024 Wh und eine Leistung von 1.800 Watt. Wie bei der River 2 Pro ist dieser Wert jedoch dank der X-Boost-Funktion in der Praxis deutlich höher: Die Delta 2 schafft dauerhaft bis zu 2.400 Watt und sogar Leistungsspitzen bis 2.700 Watt.

Damit lassen sich nahezu alle denkbaren Geräte mit der Powerstation betreiben: Staubsauger, Mikrowellenofen, Haartrockner, Elektrowerkzeuge, Druckreiniger, Kochplatten oder auch zahlreiche kleinere Verbraucher zusammen. Für die Nutzung im Campingbereich ist die Delta 2 dadurch zum Beispiel sehr gut geeignet. Allerdings sollten Interessenten bedenken, dass die Kapazität nur bei 1.024 Wh liegt - ein Staubsauger mit 1.000 Watt Leistungsaufnahme lässt sich entsprechend nur eine Stunde lang verwenden.

Die Delta 2 ist allerdings die einzige Powerstation in unserem Test, bei der sich das Kapazitätsproblem lösen lässt: Über einen kleinen Anschluss an einer der Längsseiten können Nutzer einen Zusatzakku anschließen. Er kommt in zwei Größen: mit 1 kWh oder in der Max-Version mit 2 kWh. Dadurch lässt sich die Kapazität der Akkustation gegen Mehrkosten auf insgesamt 2 oder 3 kWh erhöhen.

Getrennte Bedienfelder auf beiden Seiten

Die Delta 2 hat aufgrund der Konstruktionsweise zwei Bedienfelder - jeweils eines an jeder kurzen Seite. Auf einer Seite ist das Display untergebracht, das mit dem der River 2 Pro vergleichbar ist, sowie die USB-Anschlüsse. Die Powerstation hat vier USB-A-Ports, davon zwei mit 12 Watt und zwei mit 18 Watt. Dazu gibt es zwei USB-C-Anschlüsse, die maximal 100 Watt (ohne Power Delivery) bieten. Wie bei der River 2 Pro werden die Anschlüsse über einen separaten Button aktiviert.

Auf der anderen Seite sind vier Wechselstromsteckdosen eingebaut. Darunter befinden sich zwei Gleichstromanschlüsse mit maximal 38 Watt (12,6 V, 3 A) und ein Zigarettenanzünderanschluss mit maximal 126 Watt (12,6 V, 10 A). Von den Lademöglichkeiten bietet die Delta 2 in unserem Testfeld die beste Ausstattung.

Über den Steckdosen, die praktischerweise alle in einem 45-Grad-Winkel eingebaut sind, befinden sich die Ladeanschlüsse hinter einer recht schwer zu öffnenden Klappe. Geladen werden kann die Powerstation über einen Netzanschluss mit in unserem Test bis zu 1.150 Watt oder über einen XT60-Port. Dieser eignet sich sowohl für Solarpanels mit einer maximalen Ladeleistung von 500 Watt oder fürs Aufladen über einen Zigarettenanzünder im Auto. Das passende Kabel dafür wird allerdings nicht mitgeliefert.

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Über einen Netzanschluss ist die Delta 2 in unserem Test in nur 83 Minuten voll aufgeladen, dabei nimmt das Gerät 1.191 Wh auf. Bei einer Nennkapazität von 1.024 Wh gibt die Akkustation an den Wechselstromsteckdosen 861 Wh aus. Das entspricht einer Effizienz von 84,08 Prozent, ein guter Wert. Beim Laden wird die Delta 2 wie die River 2 Pro ebenfalls sehr laut, was am einsetzenden Lüfter liegt.

Schnelles Laden ist sehr laut

Dieses Problem kann wie beim anderen Ecoflow-Modell dadurch gemindert werden, dass die Ladegeschwindigkeit reduziert wird. Das geschieht wie bei der River 2 Pro über die Ecoflow-App, für die Delta 2 stehen die gleichen umfangreichen Einstellmöglichkeiten zur Verfügung. Die Anbindung der Powerstation erfolgt auf den gleichen Wegen wie bei der River 2 Pro und ist unkompliziert. Wie die andere Ecoflow-Akkustation im Test unterstützt auch die Delta 2 eine unterbrechungsfreie Stromversorgung mit einer Umschaltzeit von 30 ms.

Kleine Powerstations: Verfügbarkeit und Fazit

Die Anker Powerhouse 535 kostet im Onlineshop von Anker 700 Euro. Aktuell gibt es einen Rabatt von 100 Euro, was den Preis auf 600 Euro reduziert. Anker schreibt nicht, wie lange der Rabatt gilt. Die River 2 Pro von Ecoflow kostet auf der Webseite des Herstellers 800 Euro.

Die Delta 2 von Ecoflow kostet beim Hersteller 1.200 Euro. Die Explorer 1000 Pro von Jackery ist regulär für 1.300 Euro zu haben, bis Ende Februar 2023 gibt es allerdings einen Rabatt von 194 Euro. Das reduziert den Preis auf 1.106 Euro.

Grundsätzlich scheinen die Herstellerpreise bei Powerstations aufgrund von häufig durchgeführten Rabattaktionen zu schwanken. Es kann sich also lohnen, etwas zu warten, bis die nächste Rabattaktion ansteht.

Fazit

Der Markt für mobile Akkustationen hat sich in den letzten zwei Jahren stark entwickelt. Die Nachfrage nach derartigen Stromspeichern ist auch vor dem Hintergrund der unklaren Lage auf dem Energiemarkt gestiegen. Dadurch gibt es mittlerweile eine gute Auswahl an Powerstations jeglicher Größen; zudem gibt es auch innerhalb der Größenklassen Abstufungen, wie unser Test zeigt.

Die Powerhouse 535 von Anker überzeugt im Test durch ihre kompakten Ausmaße. Die Leistung und die Kapazität sind für USB-Geräte ausreichend, ebenso für den Gebrauch von Wechselstromgeräten mit niedriger Leistungsaufnahme. Für größere Geräte ist die Powerstation nicht geeignet und auch nicht gedacht.

Für leistungsstärkere Verbraucher eignet sich die River 2 Pro von Ecoflow besser, da sie dank eines speziellen Powermodus durchgängig bis zu 1.600 Watt leisten kann. Damit lassen sich problemlos Geräte wie kleinere Kochplatten und Heizelemente oder Elektrowerkzeuge nutzen. Die Akkustation ist immer noch verhältnismäßig kompakt und leicht zu transportieren, beim Laden aber sehr laut.

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Die Explorer 1000 Pro von Jackery ist größer, bietet mit 1.002 Wh aber auch mehr Kapazität als die beiden zuvor genannten Akkustationen. Im Test überzeugt die Jackery-Powerstation zwar bei Verarbeitung, Kapazität und Design, sie kann aber bezogen auf die Leistung und den Preis nicht mit der Ecoflow Delta 2 mithalten. Die ist zwar ein wenig größer, bietet aber bei einem regulär niedrigeren Preis deutlich mehr Leistung bei gleicher Kapazität, wesentlich mehr Anschlüsse und eine gute App-Anbindung.

Unser Test zeigt, dass es für viele Nutzungsszenarien passende portable Powerstations gibt - bei entsprechender Leistung sind diese aber immer noch nicht sonderlich günstig. Zudem gibt es kein perfektes Gerät, jedes hat seine Vor- und Nachteile. Vor dem Kauf sollten Interessenten also eine ziemlich genaue Vorstellung davon haben, wofür sie das Gerät benötigen.


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