Klang Games: Von Eve Online nach Berlin

Die aus Island stammenden Entwickler von Klang Games haben früher an Eve Online gearbeitet, jetzt machen sie ihr eigenes Ding: das kunterbunte Hardcore-MMO-Jump-and-run Rerunners - das Elemente aus Eve aufgreift. Golem.de hat mit den Machern gesprochen.

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Mundi Vondi und Ivar Emilsson von Klang Games
Mundi Vondi und Ivar Emilsson von Klang Games (Bild: Peter Steinlechner/Golem.de)

Klar - Eve Online lieben sie noch immer, die Entwickler von Klang Games. "Wir finden Massively Multiplayer toll, eben weil viele Leute gemeinsam unterwegs sind und weil etwa ein neuer Level eine viel größere Bedeutung hat, als wenn man in einem Einzelspielertitel eine Rüstung freischaltet", sagt Ivar Emilsson. Der aus Island stammende Entwickler hat selbst lange Jahre bei CCP Games an Eve Online gearbeitet. Dann hat er seine Heimat verlassen - und mit einer Reihe guter Bekannter ein neues Entwicklerstudio gegründet: Klang Games, das seinen Sitz mitten in Berlin hat.

"Wir haben damals einfach eine Liste gemacht, welche Städte wir cool finden", erzählt der vor allem für die Grafik zuständige Mundi Vondi."Berlin hat gewonnen, auch wegen der tollen Lage mitten in Europa." Seit zweieinhalb Jahren arbeitet das Team an Rerunners. Das Actionspiel für iOS und Android erscheint dieser Tage im Rahmen eines Softlaunchs in Südafrika und Kanada. Im März 2016 soll es dann in Europa auf den Markt kommen.

Auf den ersten Blick hat Rerunners nichts mit Eve Online zu tun. Der Spieler ist in einer kunterbunten morbiden 2D-Märchenwelt statt im 3D-Weltall unterwegs. Und er steuert Männchen oder Weibchen mit Entenköpfen oder Maja-Masken über Plattformen, statt die Kontrolle über einen Raumfahrer in einem riesigen Zerstörer zu haben.

Auf den zweiten Blick soll Rerunners aber doch über viele Stärken eines MMOs wie Eve Online verfügen. "Das langfristige Aufbauen eines Charakters möchten wir auch in Rerunners bieten - nur eben in einem klassischen Plattformer und so, dass der Spieler auch weiterhin Zeit für sein normales Leben übrig hat", sagt Emilsson.

  • Mundi Vondi und Ivar Emilsson von Klang Games (Foto: Peter Steinlechner/Golem.de)
  • Rerunners (Bild: Klang Games)
  • Rerunners (Bild: Klang Games)
  • Rerunners (Bild: Klang Games)
  • Rerunners (Bild: Klang Games)
  • Rerunners (Bild: Klang Games)
  • Rerunners (Bild: Klang Games)
Rerunners (Bild: Klang Games)

Das farbenfrohe Actionspiel hat im Hintergrund eine verhältnismäßig komplexe Backend-Netzwerkarchitektur, für die Klang Games natürlich auf sein Know-how aus alten Eve-Tagen zurückgegriffen hat. Es gibt asynchrone Instanzen mit anderen Spielern und ein relativ komplexes Ranking-System. Das heißt aber auch: Ohne WLAN oder Mobilfunkempfang läuft das Spiel nicht. "Ein ganz schwaches Edge-Signal reicht aber aus", sagt Vondi.

Es ist auffällig, wie stolz das zehnköpfige Entwicklerteam auf sein Werk ist. Mit viel Begeisterung zeigen die Macher Details, etwa die unzähligen versteckten Animationen in der Grafik. Bei jedem Objekt, auf das der Spieler springt, passiert etwas - manchmal kaum sichtbar: Eine Steinstatue grinst, bei einem Fass verschiebt sich der Schatten. Allein für die Hauptfigur hat Klang Games rund 95 Bewegungsanimationen erstellt. Für ein derartiges Jump-and-Run ist das sehr viel.

Steuerung und Chatsystem

Auch die Steuerung ist auffallend gelungen: Die Figuren lassen sich per Touchscreen präzise durch die Levels lenken, Extras wie der Doppelsprung oder der Einsatz von Ausrüstung wie die kleinen Bomben funktionieren auf Anhieb. Nach der Veröffentlichung soll das Free-to-Play-Spiel dann mit einem Chatsystem und weiteren Extras sowie mit zusätzlichen Levels und neuen Modi ausgerüstet werden.

Wie das Geschäftsmodell im Detail aussieht, steht offenbar noch nicht endgültig fest. Ein bisschen Werbung wird es vermutlich auch ingame geben - aber dafür ist der Publisher Tilting Point (Leo's Fortune) zuständig, mit dem Klang Games seit dem Frühjahr 2015 zusammenarbeitet. Wenn Rerunners nicht der erhoffte Erfolg wird, können die Mitglieder des Startups auch damit leben, sagen sie. Vondi: "Dann haben wir immerhin zweieinhalb Jahre lang von Anfang an etwas Tolles gemacht und viel Spaß gehabt."

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