Klage von Holidaycheck: "Meilenstein" im Kampf gegen Fake-Bewertungen von Hotels

Das Reiseportal Holidaycheck hat vor Gericht erneut gegen einen Anbieter von gekauften Hotelbewertungen gewonnen. Das Unternehmen warf der Agentur Goldstar vor, positive Bewertungen für Unterkünfte zu verkaufen, ohne dass echte Besuche stattgefunden hätten.
Das Landgericht München bestätigte das in einem Urteil(öffnet im neuen Fenster) , in dem es heißt, dass Goldstar dazu verpflichtet sei, anzugeben, von wem Bewertungen stammen.
Holidaycheck bezeichnet das Urteil zwar als "Meilenstein" im Kampf gegen Fake-Bewertungen. "Mit dem gewonnenen Urteil sind wir alleingelassen, was die Durchsetzung betrifft" , erklärte das Unternehmen jedoch gegenüber der Süddeutschen Zeitung(öffnet im neuen Fenster) .
Ähnliches Urteil schon 2019
Bereits im Jahr 2019 gewann Holidaycheck einen ähnlichen Prozess . Damals urteilte das Münchner Landgericht in einem Versäumnisurteil gegen den in Südamerika ansässigen Anbieter Fivestar Marketing unter anderem, dass Fivestar sämtliche Bewertungen ohne tatsächlichen Aufenthalt löschen müsse(öffnet im neuen Fenster) .
Obwohl Holidaycheck schon dieses Urteil als wegweisendend bezeichnete(öffnet im neuen Fenster) , erklärte das Unternehmen, es sei schwierig, die vom Gericht beschlossenen Punkte durchzusetzen. Man müsse im zivilrechtlichen Verfahren "die Rolle des Staatsanwalts und der Polizei übernehmen und extrem aufwändig Beweise über einen langen Zeitraum sammeln, während die Betrüger selbst weiterhin dreist ihren Geschäftspraktiken nachgehen." Holidaycheck fordert eine Einordnung des Verkaufs von gefälschten Bewertungen als Straftatbestand.
So wie Holidaycheck sind viele Plattformen von gekauften Bewertungen betroffen. 2022 verklagte Amazon eine Fake-Bewertungsportal . Der Onlinehändler löschte in den letzten Jahren immer wieder massenhaft gefälschte oder gekaufte Bewertungen.



