KL AV Free: Kaspersky will Virenscanner verschenken
Kunden sollen lieber einen kostenfreien Virenscanner von Kaspersky benutzen, als Windows Defender oder eine andere Lösung - dieser Ansicht ist jedenfalls Eugene Kaspersky. Das Produkt soll im Oktober in Deutschland erscheinen, in den USA kämpft Kaspersky weiter mit politischem Druck.

Die russische Sicherheitsfirma Kaspersky will eine kostenfreie Version ihres Virenscanners anbieten, wie Firmengründer Eugene Kaspersky in einem Blogpost angekündigt hat. In einigen Ländern ist das Produkt bereits verfügbar, in Deutschland soll die kostenfreie Version Anfang Oktober erscheinen. In den USA hat Kaspersky derweil politische Probleme.
Kaspersky gibt sich in seinem Blogpost zuversichtlich, dass das neue Produkt der kostenpflichtigen Produktlinie des Unternehmens nicht schaden würde, da Funktionen wie Kindersicherungen, zusätzliche Absicherung von Online-Zahlungen und ein integrierter VPN den Aufpreis von rund 50 US-Dollar ohne Probleme rechtfertigen würde.
Viele Nutzer hätten die 50 US-Dollar aber schlicht nicht zur Verfügung und würden daher auf "klassische Freebies" ausweichen, die "mehr Löcher als Schweizer Käse" hätten oder gar auf den bei Eugene Kaspersky offenbar nicht besonders beliebten Windows Defender. Kaspersky lässt unerwähnt, dass auch in seinen Produkten in der Vergangenheit zahlreiche Sicherheitsprobleme gefunden wurden und es für Nutzer durchaus eine Option ist, auf einen Virenscanner zu verzichten.
Kostenfreie Version soll Big-Data verbessern
Kaspersky schreibt, dass mit dem neuen Produkt die Qualität der Erkennung von Malware für alle Nutzer ansteigen soll. Die "Big-Data-Banken" ("big-data-bases") bekämen schlicht mehr Futter, um die per maschinellem Lernen erzeugten Ergebnisse zu verbessern. Die kostenfreie Funktion bringt einen beschränkten Funktionsumfang. Sie soll Dateien scannen können und die Web-Aktivitäten der Nutzer, Instant-Messaging, Chatprogramme und E-Mails absichern. Die Software soll schneller sein und weniger Systemressourcen verbrauchen als "die großen Brüder" aus dem Unternehmen.
In den kommenden vier Monaten soll die Software global ausgerollt werden, in einer Betaphase war sie bereits in Russland, der Ukraine und Belarus, in China und den Nordischen Ländern verfügbar. Zum offiziellen Start am 25. Juli wurden die USA, Kanada und viele asiatische Länder hinzugefügt. Deutschland soll im Zeitraum zwischen dem 3. und dem 8. Oktober hinzukommen.
Probleme für Kaspersky in den USA
In den USA hat Kaspersky derweil politische Probleme. Bereits vor einigen Wochen hatten derzeitige und ehemalige Vertreter der Geheimdienste und aus dem Sicherheitssektor angezweifelt, ob US-Regierungsstellen Produkte von Kaspersky Lab nutzen sollten. Die General Services Administration, in Deutschland wohl am ehesten mit dem Bundesbeschaffungsamt vergleichbar, hat Produkte von Kaspersky von der Liste zulässiger Produkte entfernt.
Angeblich soll eine Hintertür für russische Geheimdienste existieren, konkrete Belege gibt es für diese Behauptung aber nicht. Kaspersky hatte bereits angeboten, den eigenen Quellcode mit der Regierung zu teilen, um Bedenken auszuräumen. Der Sicherheitsforscher Nicholas Weaver verteidigte die Entscheidung gegen Kaspersky. Wenn die russische Regierung als feindlich betrachtet werde, solle man keine Produkte von Kaspersky verwenden.
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