Kino vs. Streaming: Warner-Filme laufen künftig wieder exklusiv im Kino
Warner wird Kinos ab 2022 wieder ein Zeitfenster von 45 Tagen einräumen, bevor ein neuer Spielfilm in ein Streamingabo aufgenommen wird.

Die Sondersituation im Bereich Kinos und Streaming aufgrund der Coronapandemie wird im kommenden Jahr zumindest für Warner-Titel ein Ende haben. Die größte Kinokette der Welt, AMC, hat eine Vereinbarung vorgestellt, wonach Warner-Filme unter anderem in den USA ab 2022 wieder exklusiv erst im Kino zu sehen sein werden. Diese Neuerung teilte AMC in einer Telefonkonferenz anlässlich aktueller Quartalszahlen mit.
Die Vereinbarung zwischen Warner und AMC folgt einer vergleichbaren Regelung zwischen Warner und der Kinokette Regal, die bereits im Frühjahr 2021 bekanntwurde. Es ist davon auszugehen, dass Warner das Ziel hat, mit allen Kinoketten ein 45-Tage-Zeitfenster zu vereinbaren, bevor ein Film in ein Streamingabo aufgenommen wird.
Vor der Coronapandemie liefen Filme bis zu 90 Tage exklusiv in Kinos, bevor ein Titel als Stream veröffentlicht wurde. Dieses Zeitfenster wird künftig entsprechend verkürzt. So hat Viacom-CBS das Ziel ausgegeben, seine Spielfilme 30 bis 45 Tage nach dem Kinostart als Stream bei Paramount+ zu veröffentlichen.
Warner ändert die Strategie
Erst kürzlich verkündete Warner-Chef Jason Kilar kürzere Zeitfenster für die Kinoauswertung: "Ich erwarte nicht, dass wir dahin zurückkehren, wie die Welt 2015, 2016 oder 2017 gewesen ist, wo Fenster zwischen Kinorelease und Heimversion ziemlich lang waren." Mit einem Zeitraum von 45 Tagen wird diese Spanne entsprechend deutlich kürzer.
Das Hollywoodstudio hatte für dieses Jahr die Strategie umgesetzt, alle Warner-Spielfilme parallel zum Kinostart auch bei HBO Max zur Verfügung zu stellen.
In Deutschland werden Warner-Filme nach dem Kinostart zuerst bei Sky gezeigt und mehrere aktuelle Warner-Titel, die diesen Monat im Kino angelaufen sind, sind noch nicht bei Sky erschienen. Filme, die Anfang Juli 2021 in Deutschland in die Kinos kamen, wurden dann Ende Juli 2021 in das Abo von Sky aufgenommen, wie etwa Godzilla vs. Kong oder Judas and the Black Messiah.
Konflikt zwischen Disney und Kinos
In Deutschland gab es kürzlich einen Disput zwischen Disney und den Kinobetreibern, weil das Hollywoodstudio den Marvel-Blockbuster Black Widow parallel zum Kinostart auf Disney+ gegen eine zusätzliche Gebühr veröffentlicht hatte. Einige Kinoketten haben Black Widow daher nicht ins Programm genommen.
Auch Hauptdarstellerin Scarlett Johansson ist mit dem Vorgehen nicht einverstanden und reichte eine Klage gegen Disney ein. Johansson sieht einen Vertragsbruch, weil Black Widow parallel zum Kinostart bei der Streamingplattform Disney+ veröffentlicht wurde. Disney hält die Klage für unbegründet.
Seit dieser Woche gibt es Black Widow einen Monat nach dem Kinostart auch abseits von Disney+ als Digitalversion zu kaufen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ja stimmt. Joker war definitiv das Highlight der letzten Jahre.
Schon vor Corona. Dann warte ich eben ein zwei Monate bis es den Film im Stream zu kaufen...
Mit der Zeit gehen wäre dann aber eher das Kino aussterben zu lassen. Keine Ahnung, ich...