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Kinetic Kudu: Ubuntu 22.10 verbessert Raspberry-Pi- und IoT-Support

Ubuntu verbessert den Grafikstack für den Raspberry Pi, Entwickler bekommen einen Debugging-Daemon und Pulseaudio verschwindet.
/ Sebastian Grüner
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Ein Kudu (Bild: RODRIGO ARANGUA/AFP via Getty Images)
Ein Kudu Bild: RODRIGO ARANGUA/AFP via Getty Images

Linux-Distributor Canonical hat die aktuelle Version Ubuntu 22.10 alias Kinetic Kudu veröffentlicht(öffnet im neuen Fenster) . Diese unterstützt auch Micropython auf einer Reihe von Microcontrollern wie dem Raspberry Pi Pico W. Nutzer müssen also keine speziell angepassten Distributionen dafür mehr nutzen, sondern können auf das bekannte oder auch gewohnte Ubuntu zurückgreifen. Für die Nutzung mit Micropython stehen die Pakete Rshell, Thonny und Mpremote bereit.

Die beteiligten Entwickler haben außerdem den für den Raspberry Pi genutzten Grafikstack auf KMS (Kernel Mode Setting) umgezogen. Damit könnten grafische Anwendungen, die auf Frameworks wie Qt basieren, auch außerhalb der eigentlichen Desktop-Sitzung und ohne spezifische Treiber für das Gerät genutzt werden. Verbessert hat das Team außerdem die Unterstützung für Embedded Displays, die häufig mit dem Raspberry Pi genutzt werden: Dazu zählt auch der offizielle Touchscreen.

Für die Nutzer des klassischen Ubuntu-Desktops auf einem Laptop oder Workstation steht nun Gnome 43 bereit, was Themes für GTK 4 unterstützt. Die Entwickler versprechen einen schnelleren Zugriff auf häufig genutzte Einstellung. Das Snap-Paket für Steam nutzt außerdem die aktuelle Version der Mesa-Grafiktreiber.

Die wohl größte Änderungen am Desktop betrifft die Audio-Software. Statt auf Pulseaudio setzt Ubuntu auf Pipewire. Das soll die Unterstützung für Audiogeräte deutlich verbessern, insbesondere für Bluetooth-Verbindungen, was in Videokonferenzen hilfreich sein soll. Pipewire ist seit mehr als fünf Jahren in Entwicklung .

Neues für Entwickler und Admins

Der Daemon für OpenSSH nutzt nun die Socket-Aktivierung von Systemd(öffnet im neuen Fenster) . Das heißt, der Dienst wird so lange nicht gestartet, bis er eine entsprechende Verbindungsanfrage erhält. Das soll den benötigten Speicherplatz vor allem in VMs und Containern reduzieren. Ein neuer Debuginfod genannter Dienst soll den Umgang mit Debugging-Paketen und Programmen vereinfachen. Werkzeuge wie GDB können damit die benötigten Debug-Pakete automatisch herunterladen. Das Ubuntu-Team hat darüber hinaus die Standardwerkzeuge zur Entwicklung aktualisiert. Grundlage der Distribution bildet Linux 5.19.

Das hauseigenen Administrationswerkzeug Landscape läuft mit der aktuellen Ubuntu-Version außerdem plattformübergreifend und soll damit auch auf ARM-Servern genutzt werden. Auch RISC-V-CPUs werden unterstützt. Weitere Details listen die Release-Notes(öffnet im neuen Fenster) .


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