Der Akku - schwach und schwächer
Zunächst reichte während unseres Tests eine Akkuladung - ohne Akkupack - für 8 Stunden Nonstop-Lesen. Nach einem Firmware-Update verlängerte sich die Laufzeit auf rund 11 Stunden. Diese Werte haben wir bei aktiviertem Flugmodus und bei mittlerer Displaybeleuchtung ermittelt. Dabei liefert das Display eine Helligkeit von 10 cd/qm, das gibt einen angenehmen Lesekontrast und ein Lesegefühl wie bei einem gedruckten Buch, auch wenn das Umgebungslicht nicht sonderlich hell ist, etwa bei bedecktem Himmel.
Die von Amazon genannten zwei Wochen Akkulaufzeit beziehen sich nicht auf eine intensive Dauernutzung, sondern auf das Lesen von ein oder zwei Stunden am Tag. Wird die ermittelte Intensivlesezeit entsprechend umgerechnet, bedeutet das, dass der Akku weniger als eine Woche durchhält.
Aufgrund der geringen Akkuleistung des Kindle Oasis sollten Nutzer den Flugmodus nur dann ausschalten, wenn sie Zugriff auf das Internet benötigen, sonst verringert sich die Akkulaufzeit nochmals deutlich. Bei bestehender WLAN-Verbindung war der Akku schon nach weniger als 7 Stunden leer, und im UMTS-Betrieb war schon nach 4,5 Stunden Schluss. Vor dem Update hielt der Akku im E-Book-Reader etwa eine Stunde weniger durch.
Anders als beim Kindle Oasis muss sich der Besitzer eines Kindle Voyage eigentlich keine Gedanken um den Flugmodus machen. Ob mit oder ohne Internetanbindung kann der Reader bei intensiver Nutzung locker eine Woche ohne Aufladen verwendet werden. Im Kindle Voyage steckt ein 1.320-mAh-Akku, im Kindle Oasis lediglich ein 245-mAh-Akku. Das erklärt die drastischen Unterschiede.
Die Displayhelligkeit wird zum Thema
Wegen des leistungsschwachen Akkus im Kindle Oasis wird auch die Intensität der Displaybeleuchtung wichtig. Wieder etwas, das bei anderen modernen E-Book-Readern mit Hintergrundbeleuchtung kaum eine Rolle spielt. Denn bei einer mehrtägigen intensiven Nutzung fällt kaum auf, wenn der Akku im E-Book-Reader ein paar Stunden früher leer ist oder ein paar Stunden länger hält.
Wer draußen liest oder sich bei Sonnenschein dicht an einem Fenster aufhält, kann die Displaybeleuchtung verringern oder auch ganz abschalten, ohne dass sich der Leseeindruck verschlechtert. Dann erhöht sich die Akkulaufzeit des Kindle Oasis bei aktiviertem Flugmodus nur geringfügig auf etwa 15 Stunden - allerdings muss das Umgebungslicht die ganze Zeit in entsprechender Intensität vorhanden sein.
Bei einem E-Book-Reader braucht man den Akkustand eigentlich nicht in einer möglichst exakten Prozentangabe. Das ist beim Kindle Oasis anders - und das ist Amazon offenbar bewusst: Im Einstellungsmenü erscheint ein Prozentwert - allerdings nur, wenn der Akkupack mit dem Reader verbunden ist. Es bleibt sonderbar, warum die Prozentanzeige nicht auch ohne angedocktes Akkupack angezeigt wird.
Wer E-Books meist nur einige Stunden am Stück liest und das Gerät dann wieder in der Tasche versenkt, kann sich mit der geringen Laufzeit des Kindle Oasis noch am ehesten arrangieren. Wer aber mit dem Kindle Oasis auch mal ein Wochenende beim digitalen Schmökern versinken möchte oder wer längere Zeit mit möglichst leichtem Gepäck unterwegs ist, könnte sich am dann notwendigen Nachladen stören.
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Kindle Oasis im Test: Amazons E-Book-Reader ist ein echtes Mager-Modell | Das Akkupack soll's richten |
Sorry, aber für den Kommentar möchte ich dich jetzt am liebsten als Vollhorst...
Die meisten arbeiten nicht als Vertreter oder Bote.
Klar, jemand der oft 10 Stunden am Stück liest kann mit dem Oasis nichts anfangen. Aber...
Die frage ist aber auch wie schnell man umblättert^^