Kickstarter-Projekt: Keine Eingänge für HDMI und Audio für Raspberry Pi

Der Minirechner Raspberry Pi sollte bald zum HDMI-Rekorder werden. Möglich sollte das eine Zusatzplatine machen, die per Kickstarter finanziert werden sollte. Ein technisches Problem führte jedoch zum Abbruch des Projekts.

Artikel veröffentlicht am ,
Das Deluxe-Modul mit HDMI-In und -Out sowie Audio
Das Deluxe-Modul mit HDMI-In und -Out sowie Audio (Bild: Kickstarter)

Das deutsche Unternehmen Auvidea, das spezialisierte Chips für Videoanwendungen herstellt, wollte per Kickstarter HDMI-Module für das Raspberry Pi entwickeln. Dabei handelt es sich um kleine Aufsteckplatinen, die auf das Pi gesetzt werden und die Grundfläche nicht vergrößern. In der größten Ausbaustufe erweitern sie den Kleincomputer um Ein- und Ausgänge für HDMI sowie analoge Audioports mit derselben Funktion.

Mit der Lösung lassen sich auf den Massenspeichern des Pi HDMI-Signale mitschneiden, ähnlich wie das mit spezialisierten HDMI-Rekordern bereits möglich ist. Die Quellen dürfen aber nicht über den Kopierschutz HDCP verfügen, wie das bei fast allen DVD- und Blu-ray-Playern der Fall ist. Mit Spielekonsolen klappt das bei der Nutzung von Spielen aber in der Regel. Daher sind die HDMI-Rekorder für das Erstellen von Let's-Play-Videos auch recht beliebt. Die meisten Camcorder, außer Modellen von Sony, arbeiten bei der Wiedergabe auch ohne HDCP.

Die Pi-Module gibt es per Kickstarter ab 99 US-Dollar, dann aber nur mit einem HDMI-Eingang. Für 129 US-Dollar ist auch ein Ausgang für Loop-Through geboten, so dass man das aufgezeichnete Signal auch direkt ansehen kann. Über den HDMI-Ausgang des Pi selbst ist das bei Aufzeichnung mit dem billigeren Modul nicht möglich. 149 US-Dollar sind für die Deluxe-Version mit HDMI-In und -Out sowie analogem Ton plus LED-Statusanzeige zu bezahlen. Zusammen mit einem Pi, Gehäuse und Netzteil sind so rund über 200 US-Dollar fällig, dafür gibt es schon einfache HDMI-Rekorder.

Das moderate Finanzierungsziel liegt bei 15.000 US-Dollar, erst dann werden wie bei Kickstarter üblich, die zugesagten Zahlungen fällig. Bisher sind schon über 7.000 US-Dollar zusammengekommen, die Kampagne läuft noch 18 Tage. Ausgeliefert werden sollen die HDMI-Module ab Mai 2014.

Nachtrag vom 25. März 2014, 15:05 Uhr

Auvidea hat das Projekt im Laufe des Tages gestoppt. Ob es wieder aufgenommen wird, ist noch nicht abzusehen. Wie das Unternehmen inzwischen ausführlich auf Kickstarter beschreibt, ergab sich in der fortschreitenden Entwicklung ein unlösbares Problem: Die Videoeinheit im Broadcom-SoC des Raspberry Pi ist kaum dokumentiert und nicht abschaltbar. Wie Auvidea im Gespräch mit Golem.de sagte, ist der Videoprozessor des Pi offenbar nur für Smartphones ausgelegt und verschlimmbessert jedes eingehende Video aus einer anderen Quelle als den billigen Smartphone-Kameramodulen eines Telefons. Das hat sich erst jetzt gezeigt, die im Video bei Kickstarter gezeigte Loop-Through-Funktion hat fehlerfrei gearbeitet.

Derzeit sucht Auvidea nach einer anderen Lösung, beispielsweise indem mit einem weiteren zusätzlichen Aufsteckboard ein H.264-Encoder die Videos per USB an den Pi überträgt. Das bisherige HDMI-Modul wird in der gezeigten Form aber nicht mehr erscheinen. Wir haben Überschrift und Vorspann der Meldung entsprechend angepasst.

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lisgoem8 27. Mär 2014

Ich meine in Wirklichkeit hat die Filmindustrie da irgendwie reingeklingelt. Wäre ich sie...

0xDEADC0DE 26. Mär 2014

Logisch, ist ja auch Wasser und viel Schweiß drin... ;)

phaus 25. Mär 2014

Das Projekt ist leider "on-hold". Ihr sollten den Text aktualisieren.

Soma 25. Mär 2014

Anscheinend wurde das Projekt wieder aufgegeben



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