KI und Kunst: Wenn die KI Bilder klaut und den Job vermiest
Ausgerechnet Jobs in der Kreativbranche sind als Erstes von KI bedroht. Wir haben mit Künstlerinnen über die Auswirkungen gesprochen.

"Ich bin schockiert, dass ich die Dinge sagen muss, die ich gleich sagen werde. Sich ernsthaft mit künstlichen Intelligenzen auseinandersetzen zu müssen, die Kunst machen, ist ein Thema, das so fantastisch, so absurd Science-Fiction ist, dass ich manchmal Schwierigkeiten habe, es ernst zu nehmen."
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So beginnt der Aufruf des New Yorker Künstlers Steven Zapata, sich gegen die KI-Generation von Bildern zu wehren. Dabei geht es ihm im Kern nicht darum, dass die erstellten Illustrationen seinen persönlichen Status oder seine Werke bedrohen, sondern um die vorangegangenen Prozesse und die Auswirkungen auf kommende Generationen von Kunstschaffenden.
Es ist absehbar, dass Kreative vermehrt zu Handlangern der Bilder-KIs werden. Dabei wurden diese vielleicht sogar mit ihren eigenen Werken trainiert – ohne Kompensation.
Wie es überhaupt dazu kam, dass man inzwischen mit ein paar Worten qualitativ recht überzeugende Abbildungen jeglicher Art erzeugen kann, fassten wir schon vor ein paar Monaten in einem Artikel zusammen.
Technische Voraussetzung für die Bildgeneratoren sind riesige Datensätze: Milliarden von Bildern, mit denen Modelle wie Dall-E, Midjourney und Stable Diffusion trainiert wurden. Einer dieser Datensätze ist Laion-5B. Er umfasst 5,85 Milliarden Text-Bild-Paare, wovon 2,3 Milliarden auf Englisch und 2,2 Milliarden in anderen Sprachen verfasst sind.
Enthalten sind Unmengen von Bildern, die eigentlich unter das Urheberrecht fallen. Der gemeinnützige Verein, der Laion-5B zur Verfügung stellt, beruft sich auf eine rechtliche Sonderstellung, die Forschende vom normalen Urheberrecht ausnimmt.
Die kommerziell orientierten Firmen hingegen, die Bilder auf Grundlage von Laion-5B erzeugen, argumentieren, dass die entstandenen Werke keine exakten Kopien von vorhandenen Bildern seien. Es sind im Übrigen die gleichen Unternehmen, die dem Verein die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die er für seine Arbeit benötigt. Das ist es, was Zapata meint, wenn er sagt:
"Diese Systeme sammeln die Arbeit von Künstlern und verwenden sie in gewinnorientierten kommerziellen Unternehmungen, die sie oft hinter der Nebelwand ihres gemeinnützigen Status verstecken. Sie berufen sich auf die Absicht akademischer Forschung, was es schwierig macht, sie anzugreifen."
Ein Angriff – so argumentiert er – sei notwendig, um die menschengemachte Kunst zu schützen und all diejenigen zu entlohnen, die mit ihren Werken zu den derzeitigen und zukünftigen Möglichkeiten der Bildgeneration beigetragen haben. Außerdem sei es wichtig, dass Künstlerinnen und Künstler bei zukünftigen Modellen Mitspracherecht bekämen, wenn ihre Bilder zum Training genutzt würden. Fälle von sogenannter Datenwäsche häufen sich, es gibt milliardenfache Verstöße gegen Lizenzbedingungen.
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Monotonie statt Kreativität |
Guter Beitrag. Ich glaube, dass es nicht alle treffen wird. Nur eben solche, mit einer...
Warum auf die BILD referenzieren? Golem ist doch schon eine gleichwertige Marke für sich...
eben
Künstler trainieren auch mit den Werken anderer.
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