Bei Musik werden andere Saiten angeschlagen
Weil man KIs inzwischen nicht nur mit Texten und Bildern trainiert, sondern auch mit Musik und Ton, lässt sich leicht erkennen, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Die Musikindustrie ist notorisch klagefreudig, wenn Inhalte nicht lizenzkonform genutzt werden.
Das führte anscheinend dazu, dass beispielsweise Stability.ai viel mehr auf Rechtssicherheit achtet. So gibt die Firma hinter der Bilder-KI Stable Diffusion für ein neues Produkt namens Dance Diffusion auf ihrer Website an, dass es zwar aus urheberrechtsfreien und freiwillig bereitgestellten Musik- und Audiobeispielen bestehe, ohne weiter auf die Quellen einzugehen:
"Um das geistige Eigentum von Künstlern zu respektieren und gleichzeitig die oft strengen Urheberrechtsstandards der Musikindustrie nach besten Kräften einzuhalten, war es ein Muss, jegliche Art von urheberrechtlich geschütztem Material aus den Trainingsdaten herauszuhalten."
Für die unzähligen Kunstschaffenden, deren Werke zum Training der Bildgeneratoren genutzt wurden, ist das ein schwacher Trost. Immerhin eine Klage ist inzwischen in den USA anhängig. Außerdem wollen die Unternehmen hinter den Modellen eine Möglichkeit bieten, dem Datenzugriff zu entgehen – das ist aber derzeit eher kompliziert.
Wem gehören die Bilder eigentlich?
Selbst die Frage, wem die erstellten Bilder eigentlich gehören, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Midjourney gibt die Rechte beispielsweise an die Menschen ab, die den Text eingegeben haben, bei Dall-E hingegen verbleiben sie bei der Mutterfirma OpenAI.
Das United States Copyright Office negiert hingegen beide Möglichkeiten. In einer Entscheidung über das Urheberrecht eines KI-generierten Comics befand die Regierungsorganisation, dass die enthaltenen Illustrationen nicht das Produkt menschlicher Urheberschaft seien.
Steven Zapata sieht die aufkommenden Bildgeneratoren nicht mehr als Werkzeug. Er ist davon überzeugt, dass sie große Teile der Künstlerschaft überflüssig machen könnten:
"Wenn Sie ein Arbeiter an einem Automobilfließband gewesen wären, hätten Sie falschgelegen, wenn Sie jeden neuen Schraubenschlüssel, Bohrer und jede neue Nietpistole, die Ihnen in die Hand gegeben wurde, als Ersatz für ihre Arbeitskraft bezeichnet hätten. Aber an dem Tag, als das Gitter hochrollte und sie einen Roboterarm in die Fabrikhalle schoben, hätten Sie recht gehabt."
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Monotonie statt Kreativität |
Guter Beitrag. Ich glaube, dass es nicht alle treffen wird. Nur eben solche, mit einer...
Warum auf die BILD referenzieren? Golem ist doch schon eine gleichwertige Marke für sich...
eben
Künstler trainieren auch mit den Werken anderer.
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