KI in der Medizin: Lauterbach sieht Gefahr von Fehldiagnosen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht beim Einsatz von KI-Chatbots wie ChatGPT im Gesundheitssystem Chancen - und warnt vor Gefahren wie etwa Fehldiagnosen. Der Einsatz künstlicher Intelligenz könne aber auch eine Hilfe sein, erklärte der Minister.
"Es wird bald Programme geben, bei denen ein Patient Symptome, Befunde und bisherige Behandlungen mündlich erklärt und dann von der KI eine Einschätzung seiner Krankheit und sogar mögliche Therapievorschläge bekommt" , sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
ChatGPT gibt solche Auskünfte im schriftlichen Dialog bereits heute. Hohe Aufmerksamkeit erregte im März 2023 der Bericht eines Hundehalters auf Twitter(öffnet im neuen Fenster) : Demnach soll der Nachfolger des Programms, GPT-4, die Krankheit seines Vierbeiners unter anderem auf Basis von Laborwerten korrekt diagnostiziert haben, die ein Tierarzt zuvor nicht erkannt hatte.
KI-Chatbots können falsche Informationen verbreiten
Allerdings können Chatbots auch erfundene Informationen verbreiten, ohne dass dies auf den ersten Blick erkennbar ist. Es ist dann viel Hintergrundwissen zu dem jeweiligen Thema erforderlich, um solche Fehlinformationen zu erkennen.
Lauterbach forderte, die Anwendung von KI-Systemen wie ChatGPT im Gesundheitsbereich zu regulieren. "Sie müssen geprüft werden und zuverlässig sein" , sagte der Minister den Zeitungen. Zudem müsse sichergestellt sein, dass die Daten nicht missbraucht werden könnten.
Lauterbach sieht Potenzial bei künstlicher Intelligenz
Grundsätzlich sehe er den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Gesundheitssystem aber positiv. Chatbots könnten künftig Therapien theoretisch durchspielen und Fragen nach der Wirksamkeit von Medikamenten für einen konkreten Patienten beantworten.
KI könne bereits jetzt manchmal besser sein als ein geübter Facharzt, meinte Lauterbach. "Die besten Ergebnisse erzielt aber die Kombination aus künstlicher Intelligenz und einem Arzt."



