KI ist ''der neue Normalzustand''
Esta K. ist 13 Jahre alt und besucht eine Schule in Österreich. Auch sie nutzt ChatGPT regelmäßig – vor allem, um im Lernalltag Zeit zu sparen. "Ich benutze ChatGPT ziemlich oft" , erzählt sie: "Zum Beispiel lasse ich mir Texte zusammenfassen oder bekomme Ideen für Aufgaben, damit ich schneller fertig bin."
Besonders in Fächern wie Mathematik, in denen sie ohnehin gut ist, empfindet sie die Unterstützung durch KI als praktische Ergänzung. Manchmal nutzt sie das Tool auch, um ihre Antworten zu überprüfen. "Ich schreibe niemals alles einfach ab, sondern passe es immer ein wenig an."
Dass Mitschülerinnen durch KI manchmal bessere Arbeiten abgeben, empfindet sie nicht als unfair. "Heutzutage kann eigentlich jeder KI nutzen, wenn er will. Es gehört einfach dazu." Entscheidend sei, dass man verstehe, was man tue – nicht, dass man alles blind übernehme. Ehrlichkeit und Verständnis stehen für Esta vor Effizienz. "Es ist einfach der neue Normalzustand."
Was richtig klingt, muss nicht richtig sein
Wie Brayden stellt auch Esta das Konzept von Hausaufgaben und Noten infrage. "Noten sagen meistens nicht wirklich viel darüber aus, was man wirklich kann" , sagt sie. Und wenn man den Stoff ohnehin schon verstanden habe, sei es oft wenig sinnvoll, noch zusätzliche Aufgaben zu machen.
Ihrer Meinung nach sollte Schule stattdessen mehr auf kreative Projekte, Teamarbeit und Problemlösungen setzen. So könnten Schüler besser zeigen, was sie draufhaben.
Doch wie gut erkennen Schülerinnen, ob eine KI-Antwort wirklich korrekt ist? Eine Studie der Universität Göttingen aus dem Jahr 2023 mit 102 Physik-Studenten(öffnet im neuen Fenster) zeigt: Die sprachliche Qualität von ChatGPT-Antworten wird von vielen ähnlich hoch eingeschätzt wie die von korrekten Musterlösungen – selbst dann, wenn der fachliche Gehalt deutlich schwächer ist.



