KI im Arbeitsalltag: Keine Experimente mehr!

Die Jahre 2023 und 2024 markieren einen Wendepunkt in der Geschichte der Technologie. Mit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 und der rasanten Weiterentwicklung visueller Generatoren wie Midjourney brach eine Welle der generativen künstlichen Intelligenz über die Welt herein, die in ihrer Geschwindigkeit und ihrem direkten, intuitiven Zugang beispiellos war. Plötzlich war KI kein abstraktes Forschungsthema oder ein Nischenprodukt für Data Scientists mehr. Jeder konnte ein Teil davon sein: Textredakteure erstellten per Prompt fertige Blogbeiträge, Grafiker generierten mit wenigen Worten fotorealistische Bilder – oder eben die oft zitierten, surrealen Katzenbilder und Porträts von Päpsten in Daunenjacken, die schnell viral gingen.
Der Markt explodierte mit Tausenden von Tools und Start-ups, die versprachen, jeden Arbeitsprozess von Grund auf zu revolutionieren. Die Erwartungshaltung bei Endanwendern und, noch wichtiger, bei Entscheidungsträgern in Unternehmen, stieg ins Unermessliche. Man musste jetzt etwas mit KI machen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Diese Phase war geprägt von der Möglichkeit und der Verheißung. Der Fokus lag jedoch fast ausschließlich auf dem Was – was die KI alles kann -, und viel zu wenig auf dem Wie und dem Wofür – wie implementieren wir das sicher, verlässlich und mit messbarem Nutzen?