KI Hype: Palettenweise RTX 4090 werden zu KI-Beschleunigern umgebaut

Das Ende vom GPU-Mining im großen Stil hat die darauf spezialisierten Firmen nicht nachhaltig verdrängt. Stattdessen haben ehemalige Lieferanten für Cryptomining-Equipment eine neue Beschäftigung gefunden(öffnet im neuen Fenster) . Sie kaufen in großen Mengen Grafikkarten, allen voran Nvidia Geforce RTX 4090, um diese für die Anforderungen in KI-Farmen und Workstations anzupassen.
Kleine chinesische Hersteller treiben dabei überraschend hohen Aufwand. Die eigentlich für Computerspiele geeigneten Grafikkarten werden auseinandergebaut und die GPU sowie der Speicher wird bei einigen Karten entlötet, um sie auf extra für diesen Zweck hergestellten Platinen wieder zu verbauen. Das ist ein bemerkenswerter Aufwand, der auf hohe Nachfrage und üppige Gewinnmargen bei den nun zwangsläufig geschmuggelten Karten hinweist.
Die Firmen umgehen damit die Vorgaben von Nvidia, nach denen sogenannte DHE-Kühler (Direct-Heat-Exhaust), auch Blower-Kühler genannt, von Herstellern nicht vermarktet werden sollen. Offiziell sollen solche Kühler für hochleistungsfähige Gaming-Grafikkarten nicht geeignet sein. Der wahre Grund dürfte ein anderer sein: Die großen Gaming-Karten passen nicht in Servergehäuse. Außerdem wird bei fast allen Karten die warme Abluft durch den Kühler in Richtung Rückseite der Grafikkarte geleitet.
Kein Multi-GPU-Betrieb mit Consumer-Grafikkarten
Damit ist auch der Betrieb von zwei oder mehr dieser Grafikkarten in Workstations kaum möglich, da die zweite Grafikkarte einen großen Teil der warmen Abluft als Frischluft ansaugt und dadurch nicht mehr mit voller Leistung arbeiten kann, ohne zu überhitzen. Durch die hohen Preise der Nvidia Geforce RTX 4090, insbesondere nach dem Verkaufsverbot nach China durch die USA, lohnt sich der aufwendige Umbau der Karten.
Wie so häufig gilt: Wenn etwas erst einmal verboten ist, gibt es keine Regeln mehr. So sehen das auch die Platinen- und Grafikkartenhersteller in China, die sich ohne offizielle Unterstützung durch Nvidia um die Wünsche des Herstellers wenig Gedanken machen. Stattdessen bedienen sie den offenbar großen Bedarf nach KI-fähigen Grafikkarten, die sich leicht in größeren Systemen verbauen lassen. Den Preis dafür zahlen normale Kunden, die durch die hohe Nachfrage derzeit deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.



