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KI-Einsatz: Für IT-Berufseinsteiger wird es kritisch

Während Milliarden in KI investiert werden, zerplatzt der Traum vom sicheren IT-Karrierestart.
/ Andreas Donath
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Gucken IT-Anfänger wegen KI in die Röhre? (Bild: Pexels)
Gucken IT-Anfänger wegen KI in die Röhre? Bild: Pexels

Während Unternehmen wie Amazon massiv in künstliche Intelligenz investieren, geraten IT-Berufsanfänger zunehmend unter Druck. Was lange Zeit als krisenfester Berufsweg galt, entwickelt sich zur Glückssache, berichtet das Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) .

Amazon-Konzernchef Andy Jassy setzte kürzlich ein klares Zeichen: Amazon baut 14.000 Stellen ab – und begründet dies explizit mit verstärktem KI-Einsatz. Die Botschaft ist unmissverständlich: Selbst spezialisierte Softwareentwickler konkurrieren nun mit künstlicher Intelligenz. Für Millionen junger Menschen, die auf etablierte Karrierepfade gebaut haben, ist dies problematisch.

Der Widerspruch zwischen Fachkräftemangel und Arbeitslosenzahlen

Jahrzehntelang funktionierte die Formel einfach: Programmieren lernen, Erfolg haben. Steve Jobs, Bill Gates und später sogar Barack Obama warben unermüdlich dafür. Schon 2012 lockte die Tech-Industrie in den USA Absolventen mit Gehältern jenseits von 100.000 US-Dollar an, berichtet das Handelsblatt.

Über 170.000 Amerikaner schlossen 2024 ihr Informatikstudium ab – doppelt so viele wie 2014. Deutschland erlebte denselben Boom. Der Branchenverband Bitkom meldete im August einen Mangel von über 100.000 IT-Fachkräften(öffnet im neuen Fenster) . Dann kam die Überraschung: Parallel stiegen die Arbeitslosenzahlen. Die Bundesagentur für Arbeit erfasst aktuell rund 43.000 arbeitslose IKT-Fachkräfte, berichtet das Handelsblatt. Im Jahr 2024 kletterte die IT-Arbeitslosigkeit um 30 Prozent nach oben. Informatikabsolventen berichten von über 100 Absagen bei ihrem Bewerbungsprozess.

In den USA verdoppelte sich dem Bericht nach die Arbeitslosenquote für Informatiker auf 6,1 Prozent – schlechter als bei Historikern.

Bringt das Ende des KI-Booms Besserung?

Viele Unternehmen sind jetzt schon vom KI-Einsatz und dessen Heilsversprechen enttäuscht und hatten zunächst zu viel Personal abgebaut. Diese Stellen werden zwar voraussichtlich stillschweigend wieder besetzt, doch allzu früh sollten sich die Betroffenen nicht freuen. Die Neubesetzungen fänden "im Ausland oder zu niedrigeren Löhnen" statt und beträfen circa die Hälfte der zuvor eingesparten Stellen, heißt es in einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Forrester(öffnet im neuen Fenster) .


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